Rechtsextremer Aufmarsch in Herford: Gegendemonstranten verärgert über Route

Herford. Stresstest für die Polizei und die Herforder: Die rechte Demo am Samstag, 17. Mai, und die diversen Gegenveranstaltungen dürften einige Auswirkungen für die Hansestadt mit sich bringen. Mehr als 1.000 Teilnehmer werden erwartet. Immerhin ein Risikofaktor ist vorerst vom Tisch. Die rechte Demo: 250 Teilnehmer werden in Herford erwartet Unter dem Motto &bdquo;Demonstration für Recht und Ordnung – gegen Linksextremismus und rechtsfreie Räume“ wollen Rechtsextreme am kommenden Samstag durch die Stadt marschieren. Mitglieder von zuletzt neun Gruppierungen haben sich angekündigt. Manche tragen ziemlich martialische Namen wie &bdquo;Der Störtrupp“ oder &bdquo;Ostwestfalen Revolte“, auch die &bdquo;Enkel gegen Links“ sind dabei. 250 Teilnehmer werden erwartet. Anmelder der Demo ist Daniel K., ein rechtsextremer Aktivist mit Wurzeln im Kreis Herford. Laut diversen Ankündigungen im Internet fordern er und seine Mitstreiter die Demonstranten auf, ein &bdquo;striktes Alkoholverbot“ zu beachten, keine Springerstiefel zu tragen, keine &bdquo;verbotenen Abzeichen oder Handzeichen“ zu zeigen sowie den Anordnungen der Ordner und der Polizei Folge zu leisten. Nach NW-Informationen seien die &bdquo;Mitmarschierer“ zudem aufgefordert worden, nicht mit der Presse zu sprechen. Treffpunkt für die Demo ist um 13 Uhr der Alte Markt. Im Anschluss ist ein Zug durch die City geplant, dazu eine Zwischenkundgebung. Auf derselben Route soll es dann zurück zum Ausgangspunkt gehen. Ursprünglich wollten die Teilnehmer auch einen Halt vor dem sozialen Zentrum &bdquo;FlaFla“ an der Diebrocker Straße machen. Die Einrichtung – die sich als unkommerziell und antifaschistisch bezeichnet – war zuletzt im vergangenen Herbst ins Visier von mutmaßlich Rechtsextremen geraten. Unter anderem waren Feuerwerkskörper in den Innenhof geworfen worden. Weitere Hintergründe: Rechtsextreme Demo in Herford: Hunderte könnten in die Stadt kommen Nach einem sogenannten Kooperationsgespräch mit dem Anmelder sei diese – nicht unproblematische – Planung aber vom Tisch, so Kreispolizeisprecher Hendrik Drawe. Die rechten Demonstranten sollen sich nun im Radewiger Kurpark versammeln. &bdquo;Wir versuchen nach Möglichkeit, die unterschiedlichen Versammlungen zeitlich und räumlich zu trennen, um Störungen zu verhindern und mögliche Konfrontationen zu vermeiden“, so Drawe. Die sechs Gegendemos: Polizei verbietet Kundgebung am Alten Markt Mehr als 30 Gruppen, Vereine, Parteien, Gewerkschaften und der Kirchenkreis wollen sich den Rechtsextremen entgegenstellen und rufen zu mehreren Gegendemos auf. Unter dem Motto &bdquo;Für ein solidarisches Herford – ohne Hass und Hetze“ sind sechs Kundgebungen in der Innenstadt und ein Sternmarsch zum FlaFla geplant. Es werde wohl &bdquo;zu einer der größten Nazidemos in Westdeutschland der letzten Jahre kommen“, sagt Meshut Cakar, Sprecher vom Bündnis gegen Rechts. Dem müsse sich Herford entgegenstellen. Erwartet werden rund 1.000 Gegendemonstranten. &bdquo;Alles darunter wäre enttäuschend“, so Cakar. Kritik der Veranstalter richtet sich derweil an die Polizei, die eine Kundgebung der Gegendemonstranten auf dem Alten Markt untersagt hat. Die Polizei befürchtet ein direktes Aufeinandertreffen der beiden Demozüge. &bdquo;Das ist kein besonders akzeptabler Zustand“, so Cakar. Vorerst werde am Standort festgehalten. Zur Not solle die Kundgebung in Richtung Bäckerstraße ausweichen. &bdquo;Zudem sollen wir auf dem Weg zum Fla in weitem Bogen über Wittekindstraße und Deichkamp geführt werden, während die Nazis durch die Innenstadt marschieren“, sagt Cakar. &bdquo;Unser Protest muss in akzeptabler Hör- und Sichtweite stattfinden.“ Die Organisatoren behalten sich vor, Rechtsmitteln gegen die Entscheidung der Polizei einzulegen. &bdquo;Wir wollen Herford und vor allem diese zentralen Plätze nicht den Neonazis überlassen“, so der Sprecher. &bdquo;Es ist eine Sache der Polizei, für Sicherheit zu sorgen und dafür zu sorgen, dass von den Neonazis keine Straftaten ausgehen.“ .responsive23-k18gmWqopHssFq7l-map-demo-17-mai-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-k18gmWqopHssFq7l-map-demo-17-mai-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-k18gmWqopHssFq7l-map-demo-17-mai-herford { padding-top: 142.86%; } } Geplant sind derzeit Kundgebungen auf dem Rathausplatz (ab 12 Uhr), dem Neuen Markt (ab 12 Uhr), dem Gänsemarkt (ab 11 Uhr), dem Bahnhof (ab 11 Uhr) und dem Alten Markt (oder eben der Bäckerstraße, ab 12 Uhr) – jeweils mit einem eigenen Themenschwerpunkt. Der Sternmarsch führt unter anderem über die Straße Auf der Freiheit in Richtung FlaFla. Dort soll es ab 13 Uhr ein Familienfest mit Musik, Kulturprogramm, einem Spielmobil für Kinder und mehreren Reden geben. Auch Bürgermeister Tim Kähler (SPD) habe zugesagt, so Cakar. Blick zurück: Bündnis gegen Rechts demonstriert im April 2025 gegen Querdenker in Herford Polizei erwartet Verkehrsbehinderungen in der Herforder Innenstadt Die Polizei bereitet sich intensiv auf den Einsatz rund um die verschiedenen Kundgebungen vor, um &bdquo;das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit mit einem erhöhten Kräfteansatz“ zu schützen. Neben Beamten aus Herford werden auch Einsatzhundertschaften der Polizei vor Ort sein und so für Recht und Ordnung sorgen und – falls nötig – mögliche Straftaten konsequent verfolgen. Drawe: &bdquo;Die Polizei ist hierbei in besonderem Maße zur Unparteilichkeit verpflichtet.“ Wegen der Demonstration der Rechtsextremen und der sechs Gegenveranstaltungen rechnet die Ordnungsbehörde mit Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt: &bdquo;Insbesondere auf der Straße Auf der Freiheit, im Nahbereich der Marktplätze und im Umfeld des Bahnhofs.“ Daher appelliert die Polizei an alle Bürger, diese Umstände &bdquo;bei ihren persönlichen Planungen“ für den kommenden Samstag zu berücksichtigen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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