Politisches Beben in Berlin: Herforder Abgeordnete im Zentrum des Merz-Eklats

Kreis Herford. Das gab es noch nie: CDU-Chef Friedrich Merz hat bei der Kanzlerwahl nicht im ersten Wahlgang die erforderliche Mehrheit von 316 Stimmen erhalten. Erst im zweiten Wahlgang konnte er 325 Abgeordnete hinter sich versammeln und damit zum 10. Kanzler Deutschlands ernannt werden. Der heimische Bundestagsabgeordnete Joachim Ebmeyer (CDU) ist überrascht über die hohe Zahl der Abweichler. &bdquo;Ich habe nicht damit gerechnet, dass der ein oder andere Abgeordnete seine persönlichen Animositäten in den Vordergrund stellt, nur um dem Kanzler zum Start einen Denkzettel zu verpassen.“ Noch um 8 Uhr am Dienstagmorgen sei die Fraktion zum Zählappell angetreten und anschließend &bdquo;guten Mutes in den Plenarsaal gegangen“, so Ebmeyer. &bdquo;Viele werden sich der Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst gewesen sein“, so der CDU-Politiker weiter. Das gesamte Ausland habe auf Deutschland geschaut und sich verwundert die Augen gerieben. Zum Liveticker: Neue Bundesregierung im Amt – Merz braucht zweiten Wahlgang CDU bricht Unvereinbarkeitsbeschluss zu den Linken Er sei erleichtert, dass noch am Dienstag der zweite Wahlgang durchgeführt wurde, auch wenn die CDU dafür die Unterstützung der Linken gebraucht hat. Zum Verhältnis zu der Partei hat die CDU eigentlich einen Unvereinbarkeitsbeschluss, der besagt: keine Zusammenarbeit und damit auch keine gemeinsamen Abstimmungen. &bdquo;Das ist uns natürlich nicht leicht gefallen, aber es ging um das Verfahren und wir mussten abwägen, was uns wichtiger ist“, so Ebmeyer. &bdquo;Wir wollten ein Zeichen der Stabilität setzen.“ Dass Merz im ersten Wahlgang gescheitert ist, sei zwar bitter, werde aber nicht dauerhaft negativ am neuen Kanzler haften bleiben. &bdquo;Wenn der Kanzler am Mittwoch in Paris ist, wird er mit seinen Inhalten und Ideen überzeugen“, so der 40-Jährige. In zwei Wochen werde niemand mehr über die missglückte Kanzlerwahl sprechen. Ebmeyer: &bdquo;Es ist ein gelungenes Ergebnis im zweiten Wahlgang. Das ist super.“ .responsive23-UF5hLOQ5EK2E6XBY-bar-horizontal-wahlgaenge-bundeskanzler-seit { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-UF5hLOQ5EK2E6XBY-bar-horizontal-wahlgaenge-bundeskanzler-seit { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-UF5hLOQ5EK2E6XBY-bar-horizontal-wahlgaenge-bundeskanzler-seit { padding-top: 142.86%; } } Für Spielchen und Taktierereien sei für Joachim Ebmeyer jetzt keine Zeit Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Joachim Ebmeyer MdB (@joachimebmeyer) Auch der Vlothoer SPD-Bundesparlamentarier Stefan Schwartze sei vom ersten gescheiterten Kanzler-Wahlgang kalt erwischt worden. &bdquo;Das hat mich überrascht. Das hätte ich nicht für möglich gehalten“, so der 50-Jährige im Gespräch mit der NW. Kommentar vom NW-Chefredakteur: Eine schwere Hypothek auf den Schultern des neuen Kanzlers Merz Schwartze: In den SPD-Reihen wisse er von keinem Abweichler Vonseiten seiner Parteikollegen habe er ebenfalls großes Unverständnis wahrgenommen: &bdquo;Keiner konnte so richtig nachvollziehen, wie das Ergebnis zustande kam.“ In der SPD habe es, so Schwartze, jedenfalls keine Stimmen oder Stimmungen in Richtung eines solchen Votums gegeben. &bdquo;Und ich glaube, dieses Ergebnis im ersten Wahlgang kann kein Mensch gebrauchen. Wir haben aktuell so einige Probleme zu lösen: Wir müssen die Wirtschaft in Gang bringen, Arbeitsplätze schaffen, mehr Investitionen ermöglichen. Die Welt wartet nicht auf uns. Wir brauchen eine stabile Bundesregierung“, stellt er klar. In einer Sitzungspause nach der Merz-Schlappe setzte Schwartze über seinen Instagram-Kanal daher eine Videobotschaft ab: &bdquo;Ich habe an die 18 Abweichler appelliert, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden. Das haben sie dann zum Glück im zweiten Wahlgang auch getan.“ Flammender Appell von Stefan Schwartze auf Instagram Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Stefan Schwartze | SPD (@stefan_schwartze) Merz-Wahlchaos bleibe ohne bleiben Schaden Trotz der Querelen um die Kanzler-Abstimmung hält der heimische SPD-Mann es für möglich, &bdquo;das alles heute ohne bleibenden Schaden zu überstehen“. Abschließend erklärt Schwartze: &bdquo;Fest steht aber: Ein schöner Start war das nicht. Den hätte ich mir wirklich anders gewünscht.“

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