Bündnis gegen Rechts demonstriert gegen Querdenker in Herford

Herford. Das Bündnis gegen Rechts hatte am Samstag, 5. April, zu einer Kundgebung aufgerufen. Anlass war die angemeldete Kundgebung sogenannter &bdquo;Querdenker“ im Zusammenschluss mit einer Gruppierung &bdquo;Menschen für Frieden“. Dem Bündnis nach zählt diese Gruppierung zu den &bdquo;rechtsoffenen Gruppen“, wie beispielsweise &bdquo;Bielefeld steht auf“ und &bdquo;Bad Oeynhausen erhebt sich“. Ann-Christin Kleinert, Bildungsreferentin von NRWeltoffen machte ihrem Unmut gleich zu Beginn der Gegendemo vor rund 150 Mitstreitern auf dem Münsterkirchplatz in einem Redebeitrag Luft: &bdquo;Wir haben heute in Herford ungebetene Gäste“, sagt sie unter dem Applaus der Bürgerinnen und Bürger, die sich klar und deutlich gegen Rechts positionieren und dies auch auf zahlreichen Plakaten zum Ausdruck bringen. Auch interessant: Bündnis gegen Rechts ruft zur Gegenkundgebung in Herford auf Querdenker finden in Herford wenig Zuspruch Nur rund einhundert Meter entfernt, kurzfristig umdisponiert auf Höhe des archäologischen Fensters, fand die Kundgebung der Querdenker-Gruppierung statt. Das Skandieren ihrer Meinung fand bei Passanten aber keinen Anklang. Sprüche und Plakate mit Inhalten wie &bdquo;Legt den US-Mördern und NATO-Terroristen das Handwerk“ sorgte im Vorbeihuschen eher für Kopfschütteln. Anders bei der Gegendemo: Hier blieben interessierte Herforderinnen und Herforder stehen, lauschten den Redebeiträgen und kamen mit den Initiatoren ins Gespräch. Auch ein Störversuch wurde souverän weggelächelt, als ein Mann mit riesigen Musikboxen und schräger Musik und lautem Getöse über den Münsterkirchplatz stolzierte und provokant auf Höhe der Redner stehen blieb. Hier griff die Polizei schließlich ein, sodass die Kundgebung fortgesetzt werden konnte. Lesen Sie auch: Veranstalter sagt Querdenker-Demo in Bünde ab &bdquo;Nazis raus“-Rufe auf dem Alten Markt in Herford Auffällig: Vonseiten der Querdenker-Gruppierung kamen immer wieder Personen mit professioneller Kamera- und Videoausstattung herüber, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der gegen Rechts-Demo filmten und videografierten. Hier stellten Polizeibeamte die Personalien fest. &bdquo;Das ist eine Form der Einschüchterung“, sagte eine Passantin, die sich gerade einen Redebeitrag angehört hatte und dann doch lieber weiter ging. Als sich die rund einhundert Querdenker schließlich in Bewegung setzten, um durch die Fußgängerzone zu marschieren, zogen diese spätestens auf dem Alten Markt den Unmut zahlreicher Besucher der Innenstadt auf sich, die bei herrlichem Wetter vor den Cafés saßen, um die Sonnenstrahlen zu genießen. &bdquo;Nazis raus“ wurde gleich mehrfach von Passanten skandiert. Auch hier war die Polizei aufmerksam und zeigte Präsenz, sodass es trotz aufgeheizter Stimmung friedlich blieb. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Zentrale Werte im demokratischen Miteinander wichtig Die Gegendemo mit rund einhundertsiebzig Teilnehmern und zahlreichen Zuschauern zog immer mehr Sympathisanten an. Nicht zuletzt, da auf eine offenbar vorherrschende Problematik aufmerksam gemacht wurde: &bdquo;Es ist mittlerweile auch Teil des Alltags geworden, darum zu ringen, was als rechtsextrem, rassistisch, demokratiefeindlich zu bewerten ist und bis zu welchem Grad wir das zulassen und dem Raum geben“, so Bildungsreferentin Kleinert weiter. Es gehe um ganz zentrale Werte im demokratischen Miteinander, die gemeinsam gepflegt und ausgebaut werden müssen. &bdquo;Wie groß dieses Ringen aktuell ist, dieses Tauziehen über Brandmauern oder rote Linien hinweg, ist vielen heute hier schon sehr bewusst“.

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