Blick hinter die Kulissen: Hier geht aktuell Herfords größter Umzug über die Bühne

Herford. Tische und Bürocontainer stapeln sich in der großen Schalterhalle, Arbeiter wuseln durch die Gänge: In der einstigen Sparkassenhauptstelle in der City geht aktuell der wohl größte Umzug in Herford über die Bühne. Mehrere Ämter der Kreisverwaltung ziehen ein. Jahrzehntelang wurden in dem großen Gebäudekomplex – erstmals bezogen wurde es 1978 - mit der Adresse &bdquo;Auf der Freiheit 20“ Bausparverträge, Bankgeschäfte abgewickelt. Das ist Geschichte. Künftig geht es dort um Kitazahlen, Familienberatung und Schulangelegenheiten. Zumindest unter anderem. &bdquo;400 Angestellte haben zu den Hochzeiten hier gearbeitet, am Ende waren es noch rund 200“, erinnert sich Sparkassen-Vorstand Horst Prüßmeier. Auch sein eigener Werdegang beim heimischen Geldinstitut ist eng mit der markanten Immobilie verbunden: &bdquo;Ich habe hier einen Teil meiner Ausbildungszeit verbracht. In den 1990ern war ich eigentlich jeden Tag hier.“ Mittlerweile ist ein Großteil der Sparkassen-Abteilungen in die aktuelle Hauptstelle an der Engerstraße abgewandert. Die neue Innenstadtfiliale am Augustinerplatz ist vor einer knappen Woche eröffnet worden, dorthin zogen die letzten verbliebenen Mitarbeiter des Standorts &bdquo;Auf der Freiheit“. Lesen Sie auch: Sparkassen-Zentrale in Herford soll vermietet werden Was nun geschieht Seit diesem Monat ist der Kreis Herford Mieter des großen Gebäudes, in direkter Nachbarschaft von Rathaus und Markthalle. Allerdings nur auf Zeit, der Pachtvertrag mit der Sparkasse geht über vier Jahre. &bdquo;Und es gab keine Sonderkonditionen. Wir bezahlen die marktübliche Miete“, stellt Landrat Jürgen Müller klar. Mit Blick auf die Anmietung spricht er von einem &bdquo;Glücksfall“, die Immobilie sei barrierefrei, zentral gelegen, rasch verfügbar gewesen. Aktuell werden die Büros mit Möbeln versehen, zahlreiche Schränke aus Sparkassenbeständen sowie Tresen und Co. in der Schalterhalle werden weiter vom Kreis genutzt. &bdquo;An einigen Stellen wird neuer Teppich verlegt, teils wird frisch gestrichen, zwei weitere Teeküchen eingerichtet. Ansonsten ist alles – auch optisch – in gutem Zustand“, erklärt Andreas Heistermann. Er ist beim Kreis Amtsleiter für das Liegenschaftsmanagement, somit mit seinem Team maßgeblich für alles rund um den XXL-Umzug verantwortlich. Schon seit Monaten laufen die Vorbereitungen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Diese Ämter ziehen ein Die Gründe für die Anmietung des Gebäudes durch den Kreis nennt Landrat Müller: &bdquo;Der Raumbedarf ist bei uns deutlich gestiegen. Die Aufgaben und Anforderungen an die Kreisverwaltung nehmen zu, die Anzahl der Mitarbeitenden ist in den letzten Jahren erheblich größer geworden. Eine weitere Liegenschaft hilft uns daher sehr und schafft auch im Kreishaus neue Kapazitäten.“ Erdgeschoss und erstes Obergeschoss der alten Sparkasse werden somit bald vom Amt für Schule, Kultur und Sport genutzt. Eine weitere Etage belegt das Kreisjugendamt, im dritten Obergeschoss soll die Regionale Schulberatung einziehen – alles in allem sind das etwas 200 Kreismitarbeiter. &bdquo;Durch die neue räumliche Nähe zwischen den Ämtern entstehen wertvolle Synergieeffekte“, ist Jürgen Müller überzeugt. In nun frei werdende Räumlichkeiten im Kreishaus zieht unter anderem das Amt für Bevölkerungsschutz, das seinen Standort bislang im ehemaligen Impfzentrum in Enger hatte. &bdquo;Wir führen die Kreisverwaltung wieder näher zusammen“, so der Landrat. Mehr zum Thema: Exklusive Einblicke: So schick und modern ist die neue Innenstadt-Filiale der Sparkasse in Herford Tiefgarage am Wochenende offen? Der Großteil der Umzüge findet vom 22. bis zum 24. April statt. In dieser Zeit sind die Mitarbeiter der betroffenen Ämter teilweise nur eingeschränkt erreich- und verfügbar. Die Schulberatung ist etwas früher dran, bleibt daher vom 9. bis zum 11. April geschlossen. Auch wenn schon die Flagge des Kreises Herford vor dem einstigen Bankgebäude weht, zahlreiche Schilder und Infotafeln auf die neuen &bdquo;Bewohner“ des Komplexes hinweisen; ein Stück Sparkasse bleibt den Herfordern an der Stelle erhalten. &bdquo;Am Eingang von der Abteistraße aus stehen weiterhin drei Geldautomaten, drei SB-Terminals und ein Kontoauszugsdrucker“, erklärt Sparkassensprecher Peter Platz. Dazu bleiben die Kundenschließfächer im Gebäude, die Pkw-Stellfläche Richtung &bdquo;Auf der Freiheit“ und die bisherigen Kurzzeitparkplätze sind künftig ebenfalls exklusiv für Sparkassen-Nutzer bestimmt. Die Tiefgarage (rund 90 Stellplätze) ist hingegen ausschließlich den Mitarbeitern der Kreisverwaltung vorbehalten. &bdquo;Allerdings überlegen wir, das Parkhaus am Wochenende oder während Stadtfesten für die Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen“, sagt Kreischef Müller. Was ist mit Gebäude und Grundstück in 1a-City-Lage nach Ablauf des Mietvertrages mit der Kreisverwaltung geschieht, ist aktuell noch unklar.

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