Einbrecher bedrohen Ehepaar im Kreis Herford: So sollte man sich im Ernstfall verhalten

Kreis Herford/Vlotho. Kein Einbruch wie jeder andere: Plötzlich stehen zwei bewaffnete Maskierte vorm Ehebett. Passiert ist das vor Kurzem einem Paar aus Vlotho. Doch wie sollte man sich in einem solchen Fall verhalten? Herfords Polizeisprecher Hendrik Drawe gibt Antworten. Laut des Einbruchsradars, den die heimische Polizeibehörde regelmäßig über ihre Internetkanäle verbreitet, wurden im Wittekindskreis seit Anfang Februar dieses Jahres 28 versuchte und vollendete Einbruchsdelikte (Bünde: 4; Vlotho: 8; Löhne: 3; Enger: 1; Herford: 7; Hiddenhausen: 3; Kirchlengern: 2) registriert. Der Fall aus Vlotho sticht aus der Statistik jedoch heraus. Wie berichtet, waren zwei vermummte Männer in der Nacht auf den 22. Februar ins Haus einer Familie im Stadtteil Valdorf eingestiegen und ins Schlafzimmer der Eltern gegangen. Der 31-jährige Familienvater war aufgewacht, ebenso seine Frau (28), ihre beiden Kinder in einem Raum nebenan sollen weitergeschlafen haben. .responsive23-qjfUri0n1poDycaP-bubblemap-einbrueche-im-kreis-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-qjfUri0n1poDycaP-bubblemap-einbrueche-im-kreis-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-qjfUri0n1poDycaP-bubblemap-einbrueche-im-kreis-herford { padding-top: 142.86%; } } &bdquo;Ein höchst ungewöhnlicher Vorfall“ Mit einer Waffe sollen die Kriminellen das Paar bedroht, die Herausgabe von Wertgegenständen gefordert und die junge Mutter sogar gefesselt haben. Im weiteren Verlauf der Ereignisse soll der Ehemann von den Einbrechern geschlagen und getreten worden sein, habe sich aber dann gegen die Eindringlinge zur Wehr gesetzt. Schließlich seien die Täter aus dem Haus geflüchtet, der 28-Jährigen sei es gelungen, ihre Fesseln zu lösen und einen Notruf abzusetzen. Streifenwagen rückten an, ein Polizeihubschrauber stieg auf, von den Verdächtigen fehlte aber jede Spur. Mehr zum Thema: In der Nacht bedroht: Familienvater aus dem Kreis Herford prügelt sich mit Einbrechern &bdquo;Das ist schon ein höchst seltener und ungewöhnlicher Vorfall. Für gewöhnlich legen es die meisten Einbrecher nicht darauf an, auf Hausbewohner – und somit potenzielle Tatzeugen – zu treffen“, ordnet Polizeisprecher Drawe das nächtliche Geschehen in der Weserstadt ein. Laut dem Beamten würden Kriminelle in der Regel im Vorfeld eines Einbruchs in ein Gebäude prüfen, ob irgendjemand zu Hause ist. Erst wenn sie sicher seien, unbemerkt zuschlagen zu können, würden sie zur Tat schreiten. Drawe: &bdquo;Beispielsweise wird das Haus observiert. Täter achten darauf, ob Licht im Gebäude brennt, ein TV-Gerät läuft, ob sie irgendwelche Bewegungen wahrnehmen, ein Auto auf dem Hof parkt.“ Oder: Die Ganoven gehen einfach zur Haustür und klingeln. &bdquo;Macht niemand auf, können sie nahezu sicher sein, dass das Haus verlassen ist“, weiß der erfahrene Beamte. Normalerweise flüchten Einbrecher Auch bei absoluter Gewissheit würden Täter beim Eindringen ins Gebäude vorsichtig vorgehen: &bdquo;Damit die Nachbarn nicht durch laute Geräusche auf den Einbruch aufmerksam werden. Überdurchschnittlich oft dringen sie durch Terrassen- oder Kellertüren in ein Haus ein, die sind zumeist schlechter einsehbar und nicht so gut gesichert wie der Haupteingang.“ Doch was passiert, wenn zum Zeitpunkt der Tat doch noch ein Bewohner daheim ist? &bdquo;Wenn es zu einer Begegnung mit Bewohnern kommt, suchen die meisten Kriminellen eigentlich das Weite. Sie wollen schließlich unerkannt bleiben, möglichst keine Spuren hinterlassen“, berichtet Hendrik Drawe. Lese Sie auch: Wo Einbrecher im Kreis Herford im Januar zugeschlagen haben Ist das nicht der Fall, müsse man sich die Frage stellen, ob es sich um einen &bdquo;klassischen Einbruch“ handele oder um ein vorher geplantes Raubdelikt. &bdquo;Solche Sachverhalte sind äußerst selten, absolute Ausnahmen“, so der Polizeisprecher. Er nennt ein fiktives Beispiel: &bdquo;Wenn Kriminelle bei einem Juwelier zu Hause einsteigen, um an einen Schlüssel für einen Safe in dessen Geschäft zu gelangen, weil sie dort wertvolle Beute vermuten.“ Noch keine Hinweise zum Vlothoer Fall Trifft man – warum auch immer – in seinen eigenen vier Wänden auf Einbrecher, sollte man versuchen, einen Notruf abzusetzen und durch Hilfeschreie (&bdquo;Feuer“-Rufe gehen auch) Nachbarn auf sich aufmerksam zu machen. Drawe rät indes davon ab, die Konfrontation mit den Kriminellen zu suchen: &bdquo;Man muss schließlich in Erwägung ziehen, dass der oder die Täter Werkzeuge dabeihaben, mit denen sie ins Haus gelangt sind. Diese könnten sie als Waffe einsetzen.“ Stattdessen sollten Bewohner versuchen, aus dem Gebäude zu flüchten. Oder in einen sicheren Raum, den dann abschließen – und irgendwie die Polizei alarmieren – oder aber Nachbarn. Drawe ergänzt: &bdquo;Auch wenn es in so einer stressigen Situation bestimmt nicht einfach ist, gerade wenn man möglicherweise sogar bedroht wird: Hilfreich wäre es, wenn sich Einbruchsopfer oder Zeugen das Aussehen der oder des Verdächtigen einprägen. Eine gute Täterbeschreibung ist für uns bei unseren Ermittlungen oder Fahndungsmaßnahmen enorm wichtig.“ Zurück zum ungewöhnlichen Einbruch in Vlotho: Bislang seien zu diesem Fall keine weiteren Zeugenhinweise eingegangen. Allerdings gebe es Anzeichen, dass es sich nicht um einen Einbruch im klassischen Sinne gehandelt habe. &bdquo;Sondern die Konfrontation bewusst gesucht worden sein könnte“, so der Behördensprecher. Allerdings: Nach NW-Informationen sollen es die vermummten Unbekannten jedoch nicht die aktuellen Hauseigner, sondern auf den Vorbesitzer des Gebäudes im Visier gehabt haben. Die Ermittlungen in der Sache dauern an. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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