Das bedeutet der Wahlausgang für die Stadt Herford

Herford. Auf Kreisebene ist es eine Zäsur: Mit Joachim Ebmeyer zieht erstmals nach 42 Jahren wieder ein direkt gewählter Unionskandidat in den Deutschen Bundestag ein. Der Vorsprung gegenüber seinem Vorgänger Stefan Schwartze auf Kreisebene ist mit rund 1.600 Stimmen knapp. Ebenso in der Stadt Herford: Hier liegt Ebmeyer mit 29,45 Prozent ebenfalls vor Schwartze, für den rund 27,9 Prozent der Wähler votierten. 2021 hatte der Vlothoer hingegen noch 36,5 Prozent erreicht. Stefan Schwartze wird, nachdem er viermal den Wahlkreis direkt geholt hatte, nun über die Landesliste – er ist dort auf Platz 9 – zum fünften Mal in den Bundestag einziehen. Damit ist das Wittekindsland zukünftig mit zwei Mandatsträgern in Berlin präsent. .responsive23-fxyMUuEgoSrmHJdS-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-fxyMUuEgoSrmHJdS-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-fxyMUuEgoSrmHJdS-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-erststimmen { padding-top: 142.86%; } } In der Stadt Herford selbst sieht die Welt aus sozialdemokratischer Sicht aktuell wohl nicht ganz so grau aus wie auf Bundesebene. Mit gut 20 Prozent der Zweitstimmen liegt sie über dem Bundesschnitt. Die CDU kommt zwischen Elverdissen und Schwarzenmoor auf gut 27 Prozent. Obwohl so gut wie nicht präsent in der Stadt, erreicht die AfD 21,3 Prozent und liegt damit knapp vor den Sozialdemokraten, in einigen Wahllokalen liegt sie auch bei den Erststimmen vor ihnen. Die Grünen erhalten 10 Prozent der Zweitstimmen. Rund 8 Prozent kann Die Linke für sich verbuchen. Das sagen die Wahlsieger zu den Themen Kita, Bildung, Pflege Schwung für die Kommunalwahl Herfords CDU-Chef Jörg Haferkorn will den Schwung vom 23. Februar für die Kommunalwahl im Herbst nutzen, wenn er sich – wie er zugibt – auf Bundesebene mehr erhofft hat. &bdquo;Aber wir haben es geschafft, zum ersten Mal seit 42 Jahren das Direktmandat zu erringen. Bei mir überwiegt einfach die positive Stimmung.“ Das sei ein klarer Auftrag, dass die CDU auch in Herford die Weichen für die Zukunft stelle, sie positiv gestalte und einen Politikwechsel in der Stadt und im Kreis herbeiführe. Dazu gehöre, die Anliegen und Probleme der Bürger ernstzunehmen. Nur wenn das passiere, sei es möglich, Parteien der Ränder wie die AfD, aber auch Die Linke, zurückgedrängt werden. So verspreche die AfD &bdquo;billige Lösungen, die aber keine nachhaltigen Lösungen sind“, so der Herforder CDU-Chef. Außerdem gehe es gar nicht, &bdquo;Putin zu huldigen, der einer der Auslöser für Migration ist“. Bezug zu den Themen der Menschen fehlt Die heimischen Sozialdemokraten verorten den Grund für das Abschneiden auf Kreis- und Stadtebene in Berlin: &bdquo;In der Ampel kamen die Themen der SPD nicht vernünftig rüber“, erklärt Sarah Heitkemper, Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes. &bdquo;Einige Köpfe in der Regierung und im Bundesvorstand hatten keinen Bezug zu den Themen, die den Wählerinnen und Wählern am Herzen liegen. Wenn das Hauptthema Migration war, dann muss man vernünftig darüber sprechen.“ Nach einer aktuellen Umfrage des Meinungsinstituts Infratest-Dimap für die &bdquo;Tagesschau“ haben viele frühere SPD-Wähler diesen Punkt als wichtigsten aufgeführt. Lesen Sie auch: So wollen die Kandidaten bezahlbares Wohnen fördern Viele Themen seien auch einfach schlecht vermittelt worden und &bdquo;wenn was gemacht wurde, kam es nicht bei den Menschen an“, ergänzt die Herforder SPD-Chefin, die bereits auf die anstehende Kommunalwahl im Herbst schauen muss. Die kommunale Ebene sei ganz anders als die Bundesebene. &bdquo;Hier vor Ort in Herford haben zusammen mit Bürgermeister Tim Kähler sehr gute Arbeit geleistet.“ Wie die AfD abgeschnitten hat Das Abschneiden der AfD mit einem Kandidaten, der kaum bis überhaupt nicht im Wahlkreis präsent war, ist für viele heimische Politiker alarmierend. Zu den Hochburgen gehört nach wie vor die Nordstadt. In den drei Wahllokalen der Grundschule Landsberger Straße verbuchte die AfD zwischen 29,6 und 43,5 Prozent. &bdquo;Das ist eindeutig der größte Erfolg in unserer zwölfjährigen Parteigeschichte“, kommentiert Arend Janzon, stellvertretender Chef der &bdquo;Alternative“ im Wittekindskreis, das Abschneiden seiner Partei auf Kreis- und Bundesebene. In den Kreiskommunen habe man auch bei den Zweitstimmen deutlich zugelegt. Auch interessant: Was die Kandidaten zum Thema Sicherheit sagen &bdquo;Wir sind sehr zufrieden und nehmen das als Startsignal für die Kommunalwahl“, so Janzon. Er erklärte, dass die AfD – Stand jetzt – im September nicht nur erneut für den Kreistag kandidiere, sondern auch in der Stadt Herford antreten werde. Grüne sind weitgehend zufrieden Sollte die AfD im Herbst in den Rat kommen, &bdquo;werden wir mit den anderen verbliebenen Fraktionen noch intensiver zusammenarbeiten müssen“, erklärt Irene Broßeit, Sprecherin der Herforder Grünen, bei denen nun ebenfalls die Vorbereitungen für die Kommunalwahl laufen. .responsive23-3JBRp8Ydxz16Krtq-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3JBRp8Ydxz16Krtq-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3JBRp8Ydxz16Krtq-bar-horizontal-bundestagswahl-wahl-zweitstimmen { padding-top: 142.86%; } } In puncto Bundestagswahl zeigt sich Broßeit &bdquo;halbwegs zufrieden. Wir sind stabil geblieben, obwohl das Ergebnis besser sein könnte.“ Dass die kommende Koalitionsregierung sehr wahrscheinlich ohne Bündnisgrüne regieren wird, sieht die Herforder Grünen-Chefin als Chance: &bdquo;In der Opposition waren wir immer gut. Da hat man ganz andere Möglichkeiten und Chancen.“ Andere Themen bei den Linken Auf die Oppositionsarbeit stellt sich ebenfalls Inge Höger, Kreisvorsitzen der Linken ein. Bei der Europawahl hatte die Partei 2024 mit rund 2 Prozent im Kreis einen Tiefpunkt erreicht. Jetzt ist sie auferstanden. &bdquo;Das ist ein Comeback für uns. Die Trennung vom BSW hat uns gutgetan, unser Profil ist eindeutiger.“ Die Partei habe die wirkliche soziale Frage in den Mittelpunkt gestellt, sich für ein Recht auf Asyl ausgesprochen und damit ganz andere Themen in den Mittelpunkt gestellt. Wobei auch Höger betont, dass &bdquo;nach der Wahl vor der Wahl ist“ und die Partei auch auf ein positives Abschneiden bei der Kommunalwahl hofft. Der Live-Ticker vom Wahlabend zum Nachlesen: Ebmeyer (CDU) ist Sieger des Abends

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