Bußgelder in Herford: Bürger melden Hunderte Falschparker

Herford. Manche Autofahrer übersehen einfach das Temposchild, andere wiederum fahren absichtlich zu schnell. In beiden Fällen gilt jedoch: Wer erwischt wird, muss blechen und das nicht gerade wenig. 2024 haben die drei mobilen Blitzer in Herford knapp 13.000 Temposünder registriert. Das ist rein quantitativ fast jeder fünfte Einwohner Herfords, der sich im vergangenen Jahr nicht an die Verkehrsregeln gehalten hat. Klar ist aber natürlich: Nicht nur Herforder wurden geblitzt, auch Touristen und Pendler haben Post aus der Hansestadt erhalten. Insgesamt hat die Stadt durch die erteilten Verwarn- und Bußgelder 753.220,53 Euro eingenommen. Das ist ein Minus zum Vorjahr von rund 150.000 Euro. 2023 waren es noch 897.205 Euro. Der Grund: Die Blitzer haben zuletzt rund 2.000 Autofahrer weniger erfasst, obwohl sie deutlich häufiger im Einsatz waren. Statt rund 7.000 Stunden (2023) sind die Radarfallen 2024 etwa 9.300 Stunden aufgestellt worden. 77 Temposünder legen Einspruch ein – nur einer ist erfolgreich Aber längst nicht jeder Temposünder hat seine Schuld auch direkt eingesehen. 77 Mal sind Einsprüche gegen die Bußgeldbescheide eingelegt worden, teilt die Stadt auf Nachfrage mit. &bdquo;In einem Fall war er erfolgreich“, sagt Stadtsprecher Felix Neef. &bdquo;Der Grund dafür war, dass es sich nicht um den Fahrer des Tatfahrzeuges gehandelt hat.“ Lesen Sie auch: Kreis gibt grünes Licht: Neuer Ampel-Blitzer in der Herforder City Besonders häufig zu schnell sind die Autofahrer an der Alten Heerstraße 79 (Fahrtrichtung Bad Oeynhausen) und der Saarstraße im Bereich zwischen den Hausnummern 15 bis 29 (Fahrtrichtung Schulze-Delitzsch-Straße) gefahren. Allein an der Alten Heerstraße lösten die Blitzer 446 Mal aus, an der Saarstraße noch einmal 283 Mal. Doch wie lässt sich dafür sorgen, dass sich die Autofahrer an diesen Stellen künftig ans Tempolimit halten? Stadtsprecher Neef: &bdquo;Durch weitere Kontrollen.“ Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht geplant. Kommentar: Mehr Blitzer und Kontrollen sind nur ein Schritt gegen Drängler, Raser, Rotlicht-Sünder Autofahrer rast mit 130 Sachen durch Herford Ein Autofahrer oder eine Autofahrerin hatte es 2024 derweil besonders eilig. Statt der vorgeschriebenen 50 Kilometer pro Stunde fuhr die Person mit 130 Sachen über die Laarer Straße. Das ist neuer Rekord. Bisher lag die Höchstgeschwindigkeit im Stadtgebiet bei 119 Kilometern pro Stunde. Übersicht: Achtung Autofahrer: Hier wird in dieser Woche im Kreis Herford geblitzt Die Konsequenzen für den Fahrer oder die Fahrerin: &bdquo;Es wurde ein Bußgeldbescheid über 955 Euro erlassen und ein dreimonatiges Fahrverbot ausgesprochen“, sagt Neef. Insgesamt sind 2024 63 Fahrverbote ausgesprochen worden – 2023 waren es noch 77. Die Temposünder mussten ihre Führerscheine zwischen einem und drei Monaten abgeben. Geblitzt wird in Herford mit zwei semistationären und einem mobilen Blitzer. Die Kosten für die Verkehrsüberwachung belaufen sich auf rund 880.000 Euro. Der aktuelle Bußgeldkatalog: Das müssen Temposünder 2025 zahlen Innerorts Außerorts Mehr zum Thema: Verkehrssünder im Kreis Herford: Blitzer lösen 2024 mehr als 40.000 Mal aus Hunderte Bürger schwärzen Falschparker an Auch im ruhenden Verkehr haben sich viele Autofahrer nicht an die Regeln gehalten. So hat das hiesige Ordnungsamt 2024 etwas mehr als 21.000 Parkverstöße registriert – 2023 waren es noch 1.000 mehr. Die Höhe der Bußgelder beträgt jeweils zwischen 10 und 55 Euro. Insgesamt mussten die Falschparker rund 600.000 Euro an Verwarn- und Bußgeldern an die Kommune. Aber nicht nur die offiziellen Ordnungshüter waren im vergangenen Jahr Parksündern auf der Spur. Auch mehrere Hundert Bürgerinnen und Bürger beschwerten sich über rücksichtslose Parker. Insgesamt sind bei der Stadt 422 sogenannter Drittanzeigen eingegangen. &bdquo;In allen Fällen wurde ein Verkehrsverstoß festgestellt“, sagt Felix Neef von der Stadt Herford. Privatanzeigen können über das Beschwerdemanagement der Stadt gestellt werden. Hier muss neben den eigenen Kontaktdaten auch kurz der &bdquo;vorgeworfene Tatbestand“ beschrieben werden. Zudem müssen Angaben zur Fahrerin oder Fahrer gemacht und das Kennzeichen angegeben werden. Auch mögliche weitere Zeugen können hier angegeben werden. Als Beweismittel können Fotos vom jeweiligen Parkverstoß dienen. City-Wache in Herford nimmt keine Anzeigen auf Wichtig: Die City-Wache ist, anders als oft vermutet, nicht für die Aufnahme von Anzeigen zuständig und damit keine geeignete Anlaufstelle. &bdquo;Sofern alle im Anzeigenformular abgefragten Informationen gegeben werden und die anzeigende Person bereit ist, als Zeuge zur Verfügung zu stehen, werden diese Drittanzeigen auch erfolgreich geahndet“, heißt es aus dem städtischen Ordnungsamt. Grundsätzlich müsse die Bereitschaft bestehen, gegebenenfalls vor Gericht eine Aussage zum Sachverhalt abzugeben. Das Beschwerdeformular gibt es online unter:? www.herford.de/buergeranliegen

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