„Lieber bauen wir eine Straße weniger“: Fünf Millionen Euro für Herforder Grundschule

Herford. Im Sommer vergangenen Jahres hatten die Bauarbeiten zur Erweiterung begonnen, jetzt feierten die rund 200 Schüler der Grundschule Eickum gemeinsam mit ihren Lehrern und Erziehern sowie zahlreichen Gästen aus Politik und Verwaltung Richtfest. Zimmermeister Hans-Peter Vorderwisch trug den passenden Richtspruch in Reimform vor und ließ das geleerte Schnapsglas anschließend schwungvoll auf dem Betonboden zerschellen. Die Jungen und Mädchen der Klassen 2a und 2b hatten eigens für das Fest ein Lied einstudiert. Für Bürgermeister Tim Kähler war das Richtfest &bdquo;ein guter Termin, da es um Investitionen in Bildung und damit die Zukunft unserer Kinder geht“. Kähler betonte, dass die Stadt nicht an der Bildung für Kinder und Jugendliche sparen wolle. &bdquo;Lieber bauen wir eine Straße weniger.“ Den Schülern und Lehrern wünschte er &bdquo;viel Spaß in den neuen Räumen“. Die Gesamtkosten von rund fünf Millionen Euro nannte der Bürgermeister &bdquo;gut investiertes Geld“. Die Vorsitzende des Schulausschusses, Dana Kuntemeier-Wolff, lobte den Einsatz von Schulleiterin Katja S. Urban, die &bdquo;in jeder Sitzung für den Neubau gekämpft hat“. Mit der Erweiterung sei der Schulstandort Eickum gesichert. Planungen laufen seit mehr als zehn Jahren An der Schule entsteht ein Erweiterungsbau an das alte Schulgebäude (Gebäude A) mit zwei rund 82 Quadratmeter großen Unterrichtsräumen, einem Selbstlernzentrum und einem Differenzierungsraum. Die Gesamtfläche beträgt hier rund 300 Quadratmeter. Im Dachgeschoss wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung für die Be- und Entlüftung der Klassenräume installiert. Im nicht denkmalgeschützten Teil von Gebäude A werden die bestehenden Klassenräume neu aufgeteilt und umfassend saniert. Hier entstehen auf einer Gesamtfläche von 320 Quadratmetern zwei Klassenräume, zwei Differenzierungsräume, ein Kopier- und Putzmittelraum sowie ein Hausmeisterraum mit einem Teeküchenbereich. Auch der denkmalgeschützte Teil des Gebäudes, der die Schulverwaltung und mehrere Klassenräume beherbergt, erhält bis Winter 2026 eine neue Raumaufteilung, das äußere Erscheinungsbild wird sich jedoch nicht verändern. In den Gebäuden B und C werden zudem die Trinkwasser- und Elektroinstallationen erneuert, zudem erfolgt eine energetische Sanierung. Die Gesamtkosten betragen fünf Millionen Euro, rund 3,7 Millionen davon entfallen auf die Erweiterung und den Umbau des nicht denkmalgeschützten Teils von Gebäude A. Voraussichtlich im Herbst 2026 sollen die Arbeiten komplett abgeschlossen sein. Neue Räume gehen auf Bedürfnisse der Kinder ein Die ersten Planungen für eine Erweiterung liegen mehr als zehn Jahre zurück. &bdquo;Wir sind seit 2013 eine Schule des gemeinsamen Lernens“, sagte Schulleiterin Katja S. Urban. Schon damals sei klar gewesen, dass die Räume für eine Entfaltung der Kinder und eine Differenzierung nicht ausreichen würden. Mit den neuen Räumen werde es nun jedoch gut weitergehen. Auch das Außengelände soll neu geplant werden, so die Schulleiterin. Neben einem &bdquo;grünen Klassenzimmer“ sollen vor den Klassenräumen Terrassen entstehen. Die neuen Räume böten die Möglichkeit, um auf die Bedürfnisse der Kinder einzugehen, betonte Konrektorin Andrea Jentsch. Für Kinder, die gerade aus der Kita kämen, sei es sehr ungewohnt, den ganzen Tag bis 16 Uhr zu sitzen. Flexible Möbel wie höhenverstellbare Tische und Matten, auf denen die Kinder liegen und lesen oder schreiben könnten, sollen dazu beitragen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford Sabine Hallmann, Vorsitzende der Schulpflegschaft, dankte der Stadt für den Neubau, wies aber nochmals auf die mangelnde Sicherheit einiger Kinder auf dem Weg zur Schule hin. So bleibe die Situation an der Haltestelle an der Bielefelder Straße in Höhe der Straße Hohengarten (außerhalb der geschlossenen Ortschaft) gefährlich. Mahnende Worte zur Schulwegsicherheit Der Verkehrsausschuss hatte in seiner letzten Sitzung jedoch lediglich beschlossen, das Verkehrszeichen 101 (&bdquo;Gefahrstelle“, ein Dreieck mit rotem Rand und Ausrufezeichen) sowie ein Zusatzzeichen, das die Gefahrensituation auf werktags zwischen 7 und 17 Uhr begrenzt und den Hinweis &bdquo;Schulweg“ enthält, aufzustellen - eine Entscheidung, die auch die Politiker selbst nicht zufriedenstellte. &bdquo;Es wäre wunderbar, wenn auch der Schulweg für die Kinder sicherer würde“, gab Hallmann den Politikern mit auf den Weg. Der Schulleiterin überreichte Hallmann zum Richtfest symbolisch einen Schutzengel für den Schutzgedanken im Gebäude und auf dem Schulweg.

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