Buchhändler aus dem Kreis Herford empfehlen: Diese Bücher müssen Sie 2025 lesen

Herford/Enger/Spenge. Weihnachten ist vorbei, und sicher lag auch das ein oder andere Buch auf dem Gabentisch. Doch die dunkle Jahreszeit ist noch lang, und die passende Zeit zum Lesen ist fast immer. Die Buchhändlerinnen und Buchhändler können jedenfalls alle auf Nachfrage sofort ein Buch empfehlen, das ihrer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient hätte und sich zu lesen lohnt. Alle Buchhandlungen setzen auf enge Kundenbindung und Beratung, teils wie die Herforder Buchhandlungen Otto und Wolff oder Nottelmann in Spenge seit Generationen. Wie berichtet, läuft nach dem Tod des Inhabers Christian Brinkmann Anfang 2024 in der Herforder Buchhandlung Wolff bis zum 25. Januar der Ausverkauf. Damit endet nach 151 Jahren die Geschichte eines der ältesten inhabergeführten Geschäfte Herfords. .responsive23-wheXT6WspVCFGNbw-map-buchhandlungen-in-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-wheXT6WspVCFGNbw-map-buchhandlungen-in-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-wheXT6WspVCFGNbw-map-buchhandlungen-in-herford { padding-top: 142.86%; } } Buchhandlung Wolff Buchhändlerin Gisela Krüger wickelt dort mit einer Kollegin den Räumungsverkauf ab. &bdquo;Die Buchhandlung wurde sogar in Edgar Selges autobiografischem Bestseller Hast du uns endlich gefunden erwähnt“, sagt Krüger. Krüger zieht ihren Tipp nicht aus einem Regal im Geschäft, sondern empfiehlt mit Heinz Strunks &bdquo;Zauberberg 2“ einen Roman aus ihrer persönlichen Bibliothek. &bdquo;Der Titel bezieht sich auf Thomas Manns Roman Der Zauberberg, spielt allerdings im Heute“, sagt sie. Darin schickt der Autor seinen Protagonisten Jonas Heidbrink in ein Sanatorium an der polnischen Grenze. Heidbrink muss nach dem lukrativen Verkauf seines Start-Ups nicht mehr arbeiten, verfällt aber in einen Zustand aus Angst, Panik, Langeweile und Hoffnungslosigkeit. Strunks Schilderungen des eigentlich ereignislosen Therapiealltags werden zur Gesellschaftsdiagnose, die er wie Mit-Patienten in Strunk-typischen Wortschöpfungen beschreibt. Neben dem Blick auf die Gesellschaft sei es vor allem die Sprache, die sie an dem Buch schätze, sagt Krüger. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von ROOF Music / tacheles! (@roof_music_) Buchhandlung Otto Ein paar Meter weiter greift Buchhändler Wolf-Dieter Otto hinter sich und empfiehlt Tom Hillenbrands Roman &bdquo;Lieferdienst“. &bdquo;Das ist ein dystopischer Thriller, in dem die Lieferdienste die Welt unter sich aufgeteilt haben und die Kuriere einander mit allen Mitteln auszustechen versuchen“, sagt Otto, der eine Vorliebe für Spannungsliteratur hat, seien es nun klassische Krimis oder Bücher wie &bdquo;Lieferdienst“, die den Blick in die Zukunft mit einer Thrillerhandlung verbinden. Auch die Buchhandlung Otto ist eine Traditionsbuchhandlung und feierte 2022 ihr 100-jähriges Bestehen. &bdquo;Ich beabsichtige, noch mindestens 15 Jahre bis zu meiner Rente Bücher anzubieten“, sagt Otto, den seit Bekanntwerden der anstehenden Schließung der nahen Buchhandlung Wolff viele Anfragen erreicht hätten, wann denn bei ihm der Räumungsverkauf starte: &bdquo;Die Verwechslung der beiden Buchhandlungen kenne ich schon länger. Vielleicht liegt es an meinem Vornamen Wolf-Dieter“, sagt er. Er bedauere die Schließung der Buchhandlung Wolff, zumal man sich nie als Konkurrenz gesehen, sondern etwa in der Arbeitsgemeinschaft der Herforder Buchhandlungen kooperiert habe. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Verlag Kiepenheuer & Witsch (@kiwi_verlag) Buchhandlung Auslese Mit der Buchhandlung Auslese im Elsbach-Haus und der Mayerschen Buchhandlung in der Bäckerstraße gibt es zwei weitere Buchhandlungen in Herford. Ricarda Mewes von der Buchhandlung Auslese empfiehlt Pip Williams Roman &bdquo;Die Sammlerin der verlorenen Wörter“. Im Zentrum steht Esme, Tochter eines jener Sprachwissenschaftler, die Ende des 19. Jahrhunderts am ersten Oxford English Dictionary arbeiteten. Sie sammelt die Zettel mit den Worten, die von der rein männlichen Redaktion verworfen werden. Oft sind das Wörter, die Frauen betreffen. Esme legt eine eigene Sammlung an, stürzt sich ins Leben und beginnt mit den Suffragetten für die Rechte der Frauen zu kämpfen. &bdquo;Das ist einfach ein wunderschönes Buch, das von der Gesellschaften prägenden Macht der Sprache erzählt“, sagt Mewes. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Schreiben & Bücher 🌸💫 (@lauraswoerter) Mayersche Buchhandlung Auch bei der Mayerschen gehört die persönliche Beratung dazu. Buchhändlerin Dana Sinski muss nicht lange überlegen. Sie empfiehlt Percival Everetts Roman &bdquo;James“, der den Klassiker &bdquo;Huckleberry Finn“ aus Sicht des schwarzen Sklaven James neu erzählt. Bei ihrer Flucht auf einem Floß durch ein von Gewalt und Rassismus geprägtes Land erfahren die beiden Freunde viel über Grausamkeit und Sklavenhandel. &bdquo;Das Buch verbindet die spannende Geschichte mit einer eindrucksvollen Schilderung einer Gesellschaft, die ihren Aufstieg nicht zuletzt auch der Versklavung schwarzer Menschen verdankte“, sagt Sinski. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hanser Literaturverlage (@hanserliteratur) Buchhandlung Nottelmann Um Sprache und Geschichten geht es auch in Evie Woods Roman &bdquo;Der verschwundene Buchladen“. Das ist der Tipp von Almut Nottelmann, Inhaberin der gleichnamigen Buchhandlung in Spenge. Das Buch erzählt von drei Freunden, die einen mysteriösen, verschwundenen Buchladen entdecken. Aus drei Perspektiven erzählt der Roman davon, wie die drei auf ihrer Suche erkennen, dass auch ihre Geschichten so außergewöhnlich sind wie die auf den Seiten ihrer Bücher. Alle Buchhandlungen bieten übrigens einen Bestellservice mit Abholung in der Regel am Folgetag an. Der Weg zum Buch kann auch mit einem Schritt über die Türschwelle beginnen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Adrian Verlag & Wimmelbuchverlag (@adrian_verlag) Buchhandlung Jochen Liebold Wie die meisten Buchhändler hat auch Jochen Liebold mehrere Favoriten. &bdquo;Wenn es nur ein Buch sein soll, dem ich wirklich mehr Aufmerksamkeit wünsche, wäre das Der Steinacker’ von Tove Jansson“, sagt er: &bdquo;Jansson ist bekannt als Erfinderin der Mumins, schrieb aber später auch Bücher für Erwachsene. Dazu gehört auch der Steinacker.“ Das Buch erzählt vom pensionierten Journalisten Jonas, der den Sommer mit seinen erwachsenen Töchtern verbringt und dabei an der Biografie eines ihm unsympathischen Zeitungsmagnaten arbeitet. Jonas ringt um Worte und Wahrheit, auch im Umgang mit seinen Töchtern. &bdquo;Auf nicht einmal 100 Seiten gelingt Jansson ein tiefsinniges Werk über den Umgang mit Worten“, so Liebold, der in Enger einen Buchladen betreibt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hauke Harder (@hauke.harder)

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