Wachstumskurs: Hipp baut modernstes Bio-Milchwerk Europas

Herford. Nach heutigen Maßstäben war es nichts Besonderes, nach den damaligen Maßstäben des Jahres 1899 aber beinahe revolutionär – und, wie sich heute zeigt, nachhaltig erfolgreich: Zerriebenes Zwiebackmehl, das – verrührt mit Milch, Wasser oder Brühe - die erste Babynahrung aus dem Hause Hipp war. Heute ist das 125 Jahre alt gewordene Unternehmen, das seinen Hauptsitz im bayerischen Pfaffenhofen hat, auch mit einem Standort in Herford vertreten. Rund 3.000 Mitarbeiter arbeiten weltweit für den Bio-Babynahrungshersteller, rund 1.800 davon in Deutschland. Am Standort Herford sind es rund 650 – also etwas mehr als ein Drittel der deutschen Beschäftigten, Tendenz steigend. 120 Millionen Euro investiert Der Standort, den der Bio-Produzent im Jahr 2016 mit etwas mehr als 500 Mitarbeitern komplett übernahm, wurde und wird zum Kompetenzzentrum für die Bio-Milch-Sparte des Familienunternehmens ausgebaut, das mittlerweile einen Milliardenumsatz erreicht. Mehr als 120 Millionen Euro investierten die Bayern in den Ausbau und die Modernisierung ihres ostwestfälischen Standorts und damit in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens am Wirtschaftsstandort Deutschland. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Herford Aktuell werden am Standort Herford täglich mehr als 100 Tonnen Hipp-Säuglingsmilchnahrung hergestellt und auch abgefüllt. &bdquo;Wir haben vor einigen Jahren den strategischen Entschluss gefasst, unsere Aktivitäten im Bereich der Milchnahrung zu intensivieren. In diesem Umfeld war und ist der asiatische Markt sehr wichtig“, sagte Geschäftsführer und Eigentümer Stefan Hipp im Sommer. Er führt das Unternehmen zusammen mit seinem Bruder. Ein Eintritt in den US-Markt dagegen sei nicht geplant. Bio-Rohstoffe bereits seit 1956 Die Entwicklung schlägt sich in den Beschäftigtenzahlen vor Ort nieder: &bdquo;Für Kapazitätserweiterungen in 2024 haben wir letztes Jahr in Herford insgesamt 60 neue Stellen aufgebaut. Und wir tun es weiterhin: In 2024 haben wir acht weitere Stellen für Kapazitätserweiterungen in 2025 aufgebaut“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Das Unternehmen setzt seit Jahrzehnten allein auf Bio-Rohstoffe für seine Produkte. Hipp-Säuglingsmilchnahrung habe mittlerweile gruppenweit die gleiche Bedeutung wie die Beikost und biete Hipp vor allem auch in den ausländischen Märkten enormes Wachstumspotenzial. Der Milchkompetenz-Standort in Herford sei das modernste Werk in der Unternehmensfamilie. Lesen Sie auch: Babymilch-Hersteller Hipp in Herford: Sorge wegen der Energieversorgung In der Unternehmenshistorie habe die Säuglingsmilchnahrung bereits früh eine Rolle gespielt. Als Ergänzung zum Kinderzwiebackmehl sei das Produkt Semolin entwickelt worden, eine auf Grieß basierende Frischmilchnahrung für Säuglinge. Die Milchnahrung bestand aus einem Drittel Kuhmilch sowie einem Drittel Wasser und Semolin und musste noch aufgekocht werden. Bauprojekte ab 2016 Die erste mit Wasser anzurührende Säuglingsmilchnahrung &bdquo;Hippon“ ließ Hipp dann nach unternehmenseigenen Vorgaben produzieren. Eines dieser für Hipp produzierenden Unternehmen war das vom Deutschen Milchkontor (DMK) betriebene Humana-Werk in Herford. Im Jahr 2016 übernahm das Familienunternehmen schließlich alle Anteile der MIG (Milchwirtschaftliche Industriegesellschaft) von Humana. Damit ergänzten die Bayern ihre Werke um die Kategorie Milch. Sie seien damit einer der wenigen Hersteller, die ein Vollsortiment anbieten können. Das bedeute: Ein Baby oder Kleinkind lasse sich ausschließlich mit Hipp-Produkten ernähren. 2016 startete mit dem Bauprojekt für zwei neue Sprühtürme eine der größten Zukunftsinvestitionen der Gruppe. Den Baubeginn markierte das Setzen der Pfähle für das neue Gebäude im Jahr 2017. 2020 erfolgte die Inbetriebnahme der beiden Anlagen, die den Standort Herford zu einem der modernsten Milchwerke in Europa transformierten.

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