Explosion in Herforder Stevia-Bar: Gesuchter soll weitere Tat auf dem Kerbholz haben

Herford. Seit rund sechs Monaten ist Prosper Ohagwa auf der Flucht. Nach ihm wird unter anderem wegen Brandstiftung gefahndet. Der Mann soll für eine der schwersten Explosionen der jüngeren Herforder Stadtgeschichte verantwortlich sein, so die Ermittlungsbehörden. Am Sonntag, 7. Juli, 2024, soll er die Explosion und das Feuer in der Stevia-Bar an der Steinstraße ausgelöst haben. Wie jetzt bekannt wurde, ist dies aber nicht der einzige gravierende Vorwurf gegen den Flüchtigen. Denn offensichtlich gibt es für den 29-Jährigen womöglich noch einen zweiten Grund, sich aus dem Staub zu machen. Und offensichtlich war es auch um die finanzielle Situation des mutmaßlichen Brandstifters nach NW-Informationen nicht besonders gut bestellt. Am Sonntagvormittag gegen 11 Uhr war die mutmaßlich von Ohagwa ausgelöste Detonation in weiten Teilen des Herforder Stadtgebiets zu hören. Nach dem bisherigen Stand soll sich der in der Bar zunächst als Barkeeper und später als Reinigungskraft beschäftigte Mann an dem Vormittag mit einem Schlüssel Zutritt zu den Räumen verschafft haben. Die Bar war zu diesem Zeitpunkt bereits seit einigen Tagen geschlossen. In den Räumen soll er Benzin ausgekippt und anschließend dafür gesorgt haben, dass das Gemisch aus Benzindunst und Luft zündete. Nach dem bisherigen Stand ist Ohagwa demnach auch der Mann, den ein Zeuge vom Tatort kurz vor der Explosion wegrennen sah. Die Explosion des Benzindampf- und Luft-Gemisches war so heftig, dass Kanaldeckel im Umkreis der Bar – bis hin zum Gänsemarkt – hochgeschleudert wurden. Der Raum brannte binnen Sekunden. Mit vielen Fotos: So sieht die Stevia-Bar in Herford nach dem Brand aus Stadt warnt mit Katastrophen-App Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Neben den Herforder Kräften waren umliegende Wehren im Einsatz. Weil zunächst unklar war, ob der aufsteigende Rauch gefährlich war, wurde die Warn-App Nina eingeschaltet, die die Bürger aufforderte, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Während die Bar vollständig ausbrannte und inzwischen abgerissen wurde, wurde auch ein dahinter liegendes Wohnhaus erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Es muss aber nicht abgerissen werden. Die Stevia-Bar war auch Ausgangsort einer weiteren gravierenden Tat, die Prosper Ohagwa auf Grund der Aussage einer Frau zur Last gelegt wird. Die Ermittlungen in dem Fall standen zum Zeitpunkt der Brandstiftung vor dem Abschluss, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bielefeld mit. Danach soll der Flüchtige bereits Ende November 2022 die Frau, die er aus der Stevia-Bar kannte, zunächst nach Hause begleitet und dort vergewaltigt haben. Die Frau betonte, dass sie zu dem Zeitpunkt der Tat wegen ihrer Alkoholisierung nicht in der Lage gewesen sei, sich gegen den 29-Jährigen zu wehren. Eine Aussage des Flüchtigen zu den massiven Vorwürfen gibt es offensichtlich nicht. Lesen Sie auch: Die schlimmsten Feuer der vergangenen Jahre in Herford Schnell im Fokus der Ermittler Nach der Explosion geriet Ohagwa auch sehr schnell in den Fokus der Ermittlungskommission, die etwas später zu einer Mordkommission wurde. Noch am späten Abend waren Spezialkräfte im Einsatz und stürmten seine Wohnung. Dort wurde er aber nicht angetroffen. Offenbar war es um die finanzielle Lage des jungen Mannes nicht gut bestellt: Nach NW-Informationen soll er über längere Zeit schon keine Miete mehr für die Räume an der Dieselstraße gezahlt haben. Propsper Ohagwa war im Jahr 2015 aus Nigeria geflüchtet und hatte in Deutschland Asyl erhalten. Er hatte dann über längere Zeit in der Herforder Bar gearbeitet. Nach seinem Abtauchen wurde zunächst ein nationaler Haftbefehl ausgefertigt. Da die Ermittler recht schnell davon ausgingen, dass sich Ohagwa ins Ausland abgesetzt hat, wurde auch ein internationaler Haftbefehl erlassen. Inwieweit darüber hinaus spezielle Suchmaßnahmen gestartet wurden, ist unklar. Wenn Staatsanwaltschaften etwa Zielfahnder für die länderübergreifende Suche nach Tatverdächtigen einschalten, wird dies nicht kommuniziert - für die Gesuchten wird dies aber meist zu einem massiven Problem. .responsive23-uXkD8gEysgVdC0RR-map-stevia-bar-herford { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-uXkD8gEysgVdC0RR-map-stevia-bar-herford { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-uXkD8gEysgVdC0RR-map-stevia-bar-herford { padding-top: 142.86%; } }

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