Die Herforder Familienband rockt als „Blueberry Jam“ den Klassiker „Last Chrismas“

Herford. Der erste Auftritt für das Quartett &bdquo;Blueberry Jam“ auf einer richtigen Bühne im prall gefüllten Konzertraum das Sozialen Zentrums Fla Fla ist erst ein paar Wochen her. Jetzt trifft sich die Band im Bandraum der Musikschule. Aufgeregt sei er gewesen, viel aufgeregter als er gedacht hätte, sagt Ivko Rakic und der Rest der Band nickt. Das Besondere: Die Band besteht aus seiner Frau Dana als Sängerin und den Töchtern Irina (12) am Bass und Mila (9) am Schlagzeug. &bdquo;Ich habe in meiner Jugend etwas Gitarre gespielt“, sagt Ivko Rakic, doch für viel mehr als seinen absoluten Lieblingssong &bdquo;Zombie“ von den Cranberries habe es nie gereicht. 2011 zog der studierte Bauingenieur, der inzwischen in einem Bielefelder Architekturbüro arbeitet, aus Serbien nach Deutschland. Etwas später folgte ihm seine Frau Dana. &bdquo;Ich habe sozusagen den letzten Flug vor der Geburt meiner Tochter Irina nach Deutschland genommen“, erzählt die Neurologin am Herforder Klinikum und lacht. Erste Station war Bielefeld, inzwischen lebt die Familie in Herford. Ab und zu habe er weiter die Gitarre zur Hand genommen, erzählt Ivko Rakic, aber meist nur den einen Song gespielt und dann beschlossen, es noch einmal ernsthaft zu versuchen und Unterricht zu nehmen. Fünf Jahre ist das jetzt her. Beide Töchter haben mit sechs Jahren angefangen zu musizieren Tochter Irina begann im Alter von sechs Jahren mit der klassischen Gitarre an der Musikschule, wechselte dann über die elektrische Gitarre zum E-Bass. Für Mila war von Anfang an klar, dass das Schlagzeug &bdquo;ihr“ Instrument sein soll. Sechs war sie, als sie anfing. Heute ist sie neun, und die Füße reichen endlich bis an die Pedale für die Basstrommel. Vervollständigt wird die Band seit zwei Jahren von Mutter Dana als Sängerin, Unterricht nimmt sie aber erst seit einiger Zeit. Die beiden Töchter haben vor dem Band-Coaching-Termin in der Musikschule Unterricht an ihren Instrumenten genommen, Dana Gesangsunterricht. &bdquo;Das ist wirklich super, dass wir unseren Unterricht so legen konnten, dass wir alle gleichzeitig hier sein können “, sagt sie. Nach seiner Arbeit kommt der Vater direkt zur Probe dazu. Die Gitarre bringt daher Dana mit. Lesen Sie auch: Fabrik als Standort des ersten Fla Fla in Herford &bdquo;Da ich meine Töchter ja ohnehin in die Musikschule bringe und in der Band mitsinge, habe ich mir gedacht, dass ich in der Wartezeit selbst Unterricht nehmen könnte“, sagt sie. Seither hat sie bei Adriana Riemann Gesangsunterricht. &bdquo;Das gemeinsame Musizieren bringt die Familie auf eine ganz neue Art zusammen“, sagt sie. So kam der Bandname &bdquo;Blueberry Jam“ zustande Das bestätigt ihr Mann: &bdquo;Das beginnt schon damit, dass ältere Menschen langsamer lernen und ich manchmal etwas länger brauche als meine Töchter, bis etwas so funktioniert, wie ich das möchte. Dass Kinder erleben, dass der Vater nicht alles besser kann, kommt wahrscheinlich nicht in vielen Familien vor“, sagt er. Gelacht wird während der Probe viel, allerdings nie übereinander, sondern immer miteinander. Die Song-Auswahl ist unproblematischer als gedacht, trotz der Vorliebe der Eltern für eher etwas älteren &bdquo;Alternative Rock“. Der hat auch im Bandnamen seine Spuren hinterlassen. &bdquo;Blueberry (Blaubeere) ist von der Band Cranberries (Moosbeeren) inspiriert“, sagt Dana: &bdquo;Das Jam (Marmelade) war ein Vorschlag von Ellen.“ Gemeint ist Ellen Skrodzki-Senge, für die die Bandprobe die letzte mit der Familienband ist. Einmal geht es noch gemeinsam über den Weihnachtsmarkt, dann wechselt die Gitarrenlehrerin in den Ruhestand. Weihnachtsmärkte 2024 im Kreis Herford: Alle Termine und Highlights Beim Konzert im Fla Fla hatte &bdquo;Blueberry Jam“ &bdquo;Perfect“ von den Smashing Pumpkins, natürlich ein Wunsch der Eltern, und &bdquo;I Hate The Way“ von Sofia Carson gespielt, einen anspruchsvollen Song mit Rhythmus- und Tempowechseln, natürlich ein Wunsch der Töchter. Im Unterricht darf es aber auch mal K-Pop von &bdquo;Blackpink“ sein, ein Wunsch von Tochter Irina. &bdquo;Last Chrismas“ darf als Weihnachtsklassiker nicht fehlen Bei solchen Songs ist dann der Band-Coach gefragt, der die elektronischen Beats in ein für eine klassische Bandbesetzung spielbares Arrangement umschreiben muss. Ab Anfang Januar wird Tim Gordon Menzel als neuer Coach die rockende Familie Rakic betreuen. Da es auf Weihnachten zugeht, darf ein Weihnachtssong nicht fehlen. &bdquo;Blueberry Jam“ hatte sich schon im vergangenen Jahr auf &bdquo;Last Christmas“ geeinigt und mit dem Erarbeiten begonnen. Daher braucht es nur ein paar Absprachen über die Länge des Intros, die Anzahl von Wiederholungen und das Tempo, dann kann es losgehen. Aufführungsreif sei das noch nicht, aber bis Weihnachten haben wir ja noch Zeit zum Üben, sagt Ivko Rakic. Geübt wird – wie sollte es auch anders sein? – außer im Keller der Musikschule auch im Musikzimmer Zuhause. &bdquo;Next Christmas“ kann kommen.

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