Wie steht es um Mieterhöhungen in Herford?

Herford. In größeren Städten wie Düsseldorf oder Köln gibt es die Mietpreisbremse. Laut der Webseite Finanztipp ist die Verordnung in 415 deutschen Städten Pflicht. Auch in OWL gab es in Bielefeld und im Kreis Paderborn noch bis 2020 eine Mietpreisbremse. In Herford sei dies laut dem Verein der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Herford aber nie nötig gewesen. Denn der Wohnungsmarkt ist dort nicht so angespannt wie in anderen Städten. In Herford orientieren sich die Vermieter meist an der ortsüblichen Vergleichsmiete, auch als Mietspiegel bezeichnet. Dieser wird alle zwei Jahre von den Kommunen angepasst und zeigt die durchschnittlichen Mieten in der Umgebung. Laut dem Herforder Vermieterverein Haus und Grund halten sich die Mitglieder auch an diese Grenzen. &bdquo;Die Vermieter, die wir vertreten, wollen keine großen Mieterhöhungen“, sagt Dirk Stermann von Haus und Grund. Sie würden ihre Mietpreise stattdessen im unteren Bereich des Mietspiegels von Herford ansetzen. Der Spiegel zeigt die Mieten in Euro pro Quadratmeter im Monat an. So können Vermieter die eigenen Kaltmieten an den Durchschnitt anpassen. Vermieter dürfen innerhalb von drei Jahren ihre Mieten aber um nicht mehr als 20 Prozent erhöhen. Diese Regelung wird Kappungsgrenze genannt und ist auch in Herford Pflicht. Viele private Vermieter in Herford Trotz dieser Regelung gebe es in Herford aber keine großen Mieterhöhungen. &bdquo;Es gibt sie immer mal wieder, aber viele unserer Mitglieder erhöhen ihre Mieten auch gar nicht“, sagt Martina Wenzel, Geschäftsführerin des Vereins der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Herford. &bdquo;Unseren Mitgliedern ist eine Mieterhöhung eigentlich nicht so wichtig, sondern eher ein gutes langfristiges Mietverhältnis.“ Generell seien die Vermieter in Herford eher zurückhaltender mit Erhöhungen, teilen die beiden Vermietervereine mit. Lesen Sie weiter: Die Mieten steigen insgesamt moderat Bei den Mitgliedern der beiden Vermietervereine handele es sich vor allem um private Vermieter. &bdquo;Unsere Mitglieder haben im Schnitt ein bis drei Wohnungen vermietet“, bestätigt Wenzel. Auch bei den Mitgliedern des Vereins Haus und Grund handelt es sich laut Stermann mehrheitlich um private Einzelvermieter. Stermann erzählt ebenfalls von wenigen Anfragen über Mieterhöhungen von den Mitgliedern seines Vereins. Trotz wenigen Mieterhöhungen zeigt der Mietspiegel von Herford, dass die Mieten auch in der Hansestadt immer weiter anziehen. Für eine Wohnung aus den Baujahren 2011 bis 2020 in der Größe von 80 bis 100 Quadratmetern lag die durchschnittliche Kaltmiete 2021 noch bei 7,43 Euro pro Quadratmeter. Für vergleichbare Wohnungen aus den Jahren 2011 bis 2020 lag der Kaltmietenpreis 2023 bei durchschnittlich 8,76 Euro pro Quadratmeter. Der Mietspiegel zeigt, dass die Mieten besonders in den vergangenen drei Jahren stark angestiegen sind. Einfache Umgehung der Mietpreisbremse Der Mieterverein Herford sieht den Mietspiegel kritisch. &bdquo;Hier haben wir oftmals den Eindruck, dass die Herausgabe eines neuen Mietspiegels geradezu erwartet wird, um die Mieten schnellstmöglich anzupassen“, teilt Angela Meier vom Mieterverein Herford mit. Dies sei vorrangig bei großen Immobiliengesellschaften oder privaten Vermietern mit mehreren vermieteten Immobilien der Fall. &bdquo;Bei Vermietern, die selber in einem Zweifamilienhaus mit einer Mietpartei wohnen, sind die Mieterhöhungen in der Regel moderat“ fügt sie hinzu. Lesen Sie auch: So hoch sind die Mieten in dieser Gemeinde im Kreis Herford Um zu hohe Mieten abzuwehren, wurde in Städten mit einem besonders angespannten Immobilienmarkt die Mietpreisbremse eingeführt. Die ist zwar in Herford in der Vergangenheit und auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht nötig, ist aber laut Meier auch der falsche Weg, um hohe Mieten zu verhindern. &bdquo;Die Mietpreisbremse geht zwar in die richtige Richtung, leider gibt es aber zu viele Mittel und Wege, diese zu umgehen“, sagt sie. So gilt die Mietpreisbremse nicht für Neubauten mit Erstbezug. Auch sind Wohnungen und Häuser nach umfangreichen Modernisierungen von der Bremse ausgeschlossen. Vermieter können die Mietpreisbremse ebenfalls umgehen, wenn es sich bei der vermieteten Wohnung um ein möbliertes Objekt handelt. Meier betont aber auch, dass jedes Instrument zur Eindämmung von zu hohen Mieten hilfreich sei. &bdquo;Die Mietpreisbremse geht in die richtige Richtung“, fügt sie hinzu.

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