Enger. Ist die Miete, die ich für meine Wohnung zahle, zu hoch? Oder kann ich vielleicht sogar froh sein, dass ich so wenig zahle? Angesichts der allgemeinen Wohnraumknappheit und der damit verbundenen, hohen Nachfrage auf dem Markt für Wohnimmobilien stellen sich viele Mieter diese und ähnliche Fragen. Umgekehrt herrscht auch bei Vermietern, die mit gestiegenen Haltungskosten und den Folgen der Energiekrise zu kämpfen haben, Unsicherheit in Sachen „Mietpreisfindung“.
Die Stadt Enger veröffentlicht zum 1. November nun einen neuen Mietspiegel, der Mietern und Vermietern eine verlässliche Orientierungshilfe bieten soll. Er gibt einen Überblick der ortsüblichen Vergleichsmieten für nicht preisgebundene Mietwohnungen in der Widukindstadt (Stand: Ende 2023). Die Zahlen beziehen sich auf die Kaltmiete für nicht möblierten Wohnraum, ohne Betriebskosten aller Art.
„Die Erstellung des Mietspiegels ist ein freiwilliger Service, den wir unseren Bürgerinnen und Bürgern gern zur Verfügung stellen“, sagt Bürgermeister Thomas Meyer. Hierbei gehe es „vor allem um Transparenz“ – und zwar für beide Seiten.
Den letzten Mietspiegel gab es 2020
Der bislang letzte Mietspiegel war im Jahr 2020 veröffentlicht worden – und die Daten waren inzwischen veraltet. Um aktuelle Daten zu erheben, wurden Mitte März dieses Jahres die Grundbesitzer angeschrieben und alle Vermieter um Mithilfe gebeten. Grundlage für den Mietspiegel, so die Stadt, seien die Kaltmieten, die in den vergangenen sechs Jahren für Wohnungen in der Widukindstadt neu vereinbart oder geändert wurden.

Ein Online-Fragebogen wurde vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Herford zur Verfügung gestellt – der auch die Auswertung der rückläufigen Daten übernommen hat. Für die Auswertung wurden Baualtersklassen gebildet, die wiederum in verschiedene Größenklassen differenziert wurden. Für jede dieser Klassen wurden Mietpreisspannen gebildet.
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„Die Aufstellung des Mietspiegels erfolgte in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung, Gutachterausschuss sowie den Interessenverbänden von Mieter- und Vermieterseite, ist also von allen Beteiligten anerkannt“, erklärt Annette Pühse, zuständig für Wohnangelegenheiten bei der Stadt Enger. Die Widukindstadt habe als Koordinatorin des Verfahrens fungiert und sei Herausgeberin des Mietspiegels.
Mieten sind deutlich gestiegen
„Festzustellen ist, dass die Mieten in Enger deutlich gestiegen sind, vor allem für alte und kleine Wohnungen sowie für neu gebaute. Das ist allerdings kein alleiniges Engeraner Phänomen“, sagt Matthias Husemann, Fachbereichsleiter „Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Soziales“. Inflation, Energiekrise und die insgesamt angespannte Lage am Wohnungsmarkt seien mögliche Gründe für den Anstieg.
Der neue Mietspiegel wird ab sofort als Flyer im Rathaus ausgelegt oder kann online auf der Internetseite der Stadt Enger abgerufen werden.