Lokaljournalist Ralf Bittner stellt in Hiddenhausen aus: Fotos zeigen Orte der Erinnerung

Hiddenhausen. Persönliche Erinnerungen vermitteln: Das ist die Intention hinter der neuen Ausstellung &bdquo;Was bleibt“ im ersten Stock des Hiddenhausener Rathauses. Fotograf und Lokaljournalist Ralf Bittner beschäftigt sich in der 16-teiligen Fotografie-Serie mit verborgenen, aber auch präsenten Orten des Nationalsozialismus. Der Fotograf ist den Leserinnen und Lesern der Neuen Westfälischen auch als Autor für das lokale Stadtgeschehen bekannt. Nun zeigt er seine Ausstellung &bdquo;Was bleibt“ ab Freitag, 11. Oktober, bereits zum zweiten Mal im Kreis Herford. Die erste Ausstellung seiner Fotografie-Serie war bereits vor zwei Jahren in der Marienkirche in Herford zu sehen. Die Ausstellung zeigt nicht nur bekannte Erinnerungsorte wie die Konzentrationslager Ravensbrück, Auschwitz oder Theresienstadt. Betrachterinnen und Betrachter können auch eine Reise durch das Kreisgebiet machen. Bittner zeigt unter anderem verborgene Orte in Spenge, Sundern oder Herford. &bdquo;Ich möchte mit meiner Ausstellung weniger über die Orte sprechen, sondern vielmehr persönliche Erinnerungen schaffen“, sagt Bittner. Lesen Sie auch: City-Kirmes, Herbstmarkt und Isaak: Veranstaltungstipps für Herford und Minden-Lübbecke Teil des Konzeptes sei es auch für jeden Ausstellungsort ein neues Foto hinzuzufügen, das einen lokalen Bezug schafft. Dieses Mal fügt er eine Erinnerungstafel hinzu, die sich in der Nähe der Friedhofskapelle in Sundern befindet. Ralf Bittner wirkt bereits seit 2005 immer wieder an Fotografieausstellungen mit. Seit 2002 ist er freiberuflich als Fotograf tätig. Überwiegend ist er für regionale Tageszeitungen im Einsatz. Spätere Fortbildungen führten schließlich zu einem Abschluss der Meisterklasse an der Ostkreuzschule für Fotografie im Frühjahr 2020. Bittner lässt Emotionen sprechen Die Bilder dieser Serie sind über das in der analogen Dunkelkammer mögliche Maß hinaus unbearbeitet. &bdquo;Manchmal ist es etwas zu dunkel, dann wird das Motiv auch mal unscharf. Das ist aber auch so gewollt“, sagt der Fotograf. Denn: Man erinnere sich ja auch nicht immer gleich. Manchmal sei es auch mal unscharf. Auch Falten gehören zu den auf Stoffbahnen gedruckten Bildern dazu. Damit wolle der Fotograf auf die lange Geschichte der Motive hinweisen. &bdquo;Mit der Thematik des Nationalsozialismus habe ich mich schon immer beschäftigt. Ich habe in Bünde auch Gedenkveranstaltungen für die Opfer mit veranstaltet“, sagt Bittner. Die Fotografien selbst müssen Bittner emotional berühren. So zeigt er in seiner Ausstellung auch eine Wiese auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Auf den ersten Blick scheint das Bild eine Wiese von vielen abzubilden, die es überall geben könnte. Aber: &bdquo;Ich habe mich gefragt, wer hier wohl vor 80 Jahren lang gelaufen ist“, erzählt Bittner. In seiner Ausstellung legt er besonders Wert auf einen emotionalen Bezug. &bdquo;Die Idee dahinter ist, über das Thema zu reden und nicht über den Ort selbst“, sagt Bittner. &bdquo;Ich möchte die Leute dazu bringen, auch über den eigenen Umgang mit dem Thema Nationalsozialismus nachzudenken.“ Kleine Zeichen der Erinnerung Ein Bild zeigt eine alte Holztür im Konzentrationslager Sachsenhausen, daneben am Rand ist ein kleiner Blumenstrauß mit gelben Rosen zu erkennen. &bdquo;Die Blumen hatte jemand der Besucher dort hingelegt“, erklärt Bittner. Er zeigt eine ganz persönliche Erinnerungskultur, weit ab von den klassischen Informationstafeln, die mit Fakten bestückt sind. Kleine Gesten zeigt der Herforder Journalist auch mit dem Bild &bdquo;Metallblumen auf Baumstumpf“. Der Besucher erkennt aus Metall geformte Mohnblumen, die oft für Erinnerungen stehen und in einen Baumstumpf gesteckt wurden. Auf dem Baumstumpf sind kleine Steine zu erkennen. &bdquo;Die Steine werden fast immer von Juden zur Erinnerung abgelegt“, weiß Bittner zu berichten. Fast immer sind sie auch dort zu finden, wo einmal eine Synagoge stand. Zu sehen ist die Ausstellung von Freitag, 11. Oktober, bis Freitag, 22. November, in der Galerie im Rathaus Hiddenhausen im ersten Stock. Eröffnet wird die Ausstellung am ersten Ausstellungstag um 19 Uhr durch Bürgermeister Andreas Hüffmann. Auch der Fotograf wird vor Ort sein. Kunstpädagogin Sonja Ziemann-Heitkemper wird die Betrachterinnen und Betrachter in die Fotografien einführen. Die musikalische Begleitung geben die Musikerinnen Ramona Kozma und Hannah Heuking vom &bdquo;Duo Picon“. Der Eintritt ist frei.

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