Radiogottesdienst aus der Herforder Marienkirche - So bereitet sich die Gemeinde vor

Herford. &bdquo;Ein Radiogottesdienst muss ohne optische Eindrücke rein akustisch funktionieren“, sagt Marien-Pfarrerin Frauke Wagner: &bdquo;Das ist wohl der größte Unterschied zu einem Präsenzgottesdienst, gerade wenn man einen Gottesdienst in einer optisch so reichen Kirche wie die Marienkirche leitet.“ Sie sitzt in der zum Erntedankfest geschmückten Kirche: &bdquo;Das ist schon eine Woche vor dem Erntedankfest in einem Familiengottesdienst passiert.“ Die musikalische Leitung des Gottesdienstes am Sonntag, 6. Oktober, liegt bei Kirchenmusikdirektor Johannes Vetter und der Kirchenmusikerin Dariia Lytvishko, die mit Vetter auch ein Stück an zwei Orgeln spielen sowie den Jugendchor und vertretungsweise auch die Kantorei leiten wird. Beide Chöre gestalten den Gottesdienst mit. Bereits vor drei Jahren war ein Radiogottesdienst aus St. Marien übertragen worden, ganz unbekannt ist das Prozedere der Pfarrerin und ihrem Team also nicht. &bdquo;Damals war es ein gemeinsamer Gottesdienst von katholischer Kirche, Jüdischer Gemeinde und unserer Mariengemeinde“, sagt Vetter: &bdquo;Ich hatte damals angefragt, ob so eine Übertragung möglich sein könnte. Dieses Mal wurden wir gefragt.“ Gottesdienst auf die Sekunde durchgeplant Damals habe er gelernt, dass das in einem Gottesdienst wirksame Stilmittel der Pause Gift für die Zahl der Zuhörenden ist. &bdquo;Anders als in der Kirche, wo Stille ein Moment des Innehaltens ist, zappen Radiohörer sofort weg“, sagt er: &bdquo;Im Radio sind daher direkte Anschlüsse gefordert und Pausen dagegen ungern gesehen.“ Lesen Sie auch: 30 Ja-Worte in vier Stunden in der Marienkirche Herford &bdquo;Die ganze Kommunikation ist anders als in einem normalen Gottesdienst “, sagt Wagner: &bdquo;Ich spreche ja nicht zu einer Gruppe in einem Raum, sondern zu ganz vielen Einzelpersonen, die vielleicht gerade im Auto sitzen oder ihr Mittagessen zubereiten. Ich versuche also, so zu sprechen, als würde ich mit einem direkten Gegenüber reden.“ Außerdem spiele die Stoppuhr eine große Rolle: &bdquo;Der ganze Gottesdienst ist auf die Sekunde durchgeplant, mit Regie und Titus Reinmuth, dem evangelischen Rundfunkbeauftragten, abgesprochen.“ Am Ende ist ein Stück mit fünf Strophen eingeplant. &bdquo;Davon können notfalls auch eine oder zwei Strophen wegfallen, falls der Ablauf nicht ganz passt“, ergänzt Vetter. Generalprobe für Radiogottesdienst wird schon aufgezeichnet &bdquo;Für die Gruppen unserer Gemeinde, besonders die Chöre ist so ein Gottesdienst auch etwas, auf das sie in den Proben hinarbeiten können“, sagt Lytvishko, die einige weniger bekannte Stücke an der Orgel spielen wird. Musikalisch werde es eine große Bandbreite geben. Auch ein Brecht-Song werde zu hören sein – schließlich sei die Losung ja von Brecht entliehen. Lesen Sie auch: Herforder Petrikirche live im Fernsehen: So läuft ein TV-Gottesdienst ab &bdquo;Wir möchten den Gottesdienst nutzen, unsere Gemeinde nach außen zu präsentieren, schließlich sind rund 30 unserer Gemeindeglieder aktiv dabei“, sagt Wagner. Damit am Sonntag alles klappt, ist für Samstag, 5. Oktober, 16 Uhr eine Generalprobe vorgesehen. &bdquo;Auch zu der sind Interessierte eingeladen, damit schon einmal etwas Gemeindegesang dabei ist.“ Die Generalprobe wird unter Live-Bedingungen aufgezeichnet. Sollte beim Gottesdienst am Sonntag irgendetwas schiefgehen, könnte die Aufzeichnung eingespielt werden, sodass im Radio in jedem Fall etwas zu hören sein werde. Wer am Sonntag dabei sein möchte, sollte möglichst um 9.30 Uhr in der Kirche sein. &bdquo;Wir wollen uns vor dem Gottesdienst noch ein wenig einsingen“, sagt Wagner. Hier ist der Herforder Gottesdienst im Radio zu hören Eine Antwort auf die Frage &bdquo;Was braucht der Mensch zum Leben?“ werde sie natürlich auch geben: &bdquo;Aber um die zu erfahren, müssen die Menschen in die Kirche kommen oder ihr Radio einschalten.“ Verraten könne sie allerdings, dass es in der Antwort nicht nur um Brot allein gehen wird. Der Evangelische Rundfunkgottesdienst am Sonntag 6. Oktober, ist von 10.05 bis 11 Uhr live im Deutschlandfunk zu hören.

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