Herford will das Programm „Demokratie leben!“ fortsetzen

Herford. Der Stadtrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschlossen, die seit 2015 bestehende &bdquo;Partnerschaft für Demokratie Herford“ durch Teilnahme am Bundesprogramm &bdquo;Demokratie leben!“ bis 2032 fortzusetzen. Die aktuelle Förderperiode des Bundes endet am 31. Dezember dieses Jahres. In den Ratsunterlagen dazu heißt es, dass seit 2015 wertvolle Strukturen der Demokratieförderung und der Extremismusprävention in Herford aufgebaut worden seien. In der zweiten Förderperiode hätten allein bis Ende vergangenen Jahres 1.551 Kinder und Jugendliche sowie 775 Eltern, Ehrenamtliche und Multiplikatoren an 62 verschiedenen geförderten Projekten teilgenommen. Durchgeführt wurden die Projekte von 24 verschiedenen Trägern, unter anderem Schulen und Kitas. Die finanziellen Mittel erlaubten zum Beispiel Kinderrechte-Projekte in Kitas, Workshops zur Argumentation gegen Hass und rechte Parolen, Workshops an Schulen gegen Rassismus, ein Theaterprojekt zu Fake News, eine Filmvorführung und eine Diskussionsrunde zu Alltagsrassismus im Sport sowie einen intergenerativen Ausflug zu einer Ausstellung zur Klimakrise. Bürgermeister-Kandidaten interviewt Öffentlichkeitsprojekte waren zum Beispiel die Betreuung der Herforder Station der Bustour &bdquo;Wählen ist entscheidend“ zu den Landtagswahlen 2022 und die Aufbereitung von Kommunalpolitik für Jugendliche durch Video-Interviews mit den Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters zur Kommunalwahl 2020. Zudem gab es Fachveranstaltungen, darunter eine zum Umgang mit Konflikten für pädagogische Fachkräfte, sowie Kooperationsveranstaltungen wie die Ausstellung &bdquo;Drei Steine: Graphic novel gegen rechts“ über Zivilcourage mit dem Kuratorium Erinnern Forschen Gedenken, der Gedenkstätte Zellentrakt und NRWeltoffen. Lesen Sie auch: Bundesprojekt ermöglicht Projekte gegen Rechtsextremismus Finanziert wird das durch einen Aktions- und Initiativfonds. Darüber hinaus gibt es einen Jugendfonds, über den 14- bis 25-Jährige in einem Jugendforum eigenständig verfügen können. Zwölf junge Menschen konnten dafür gewonnen werden, sich regelmäßig im Jugendforum zu engagieren. Nach Ansicht der Stadt ist das ein großer Zugewinn für die Herforder Jugendbeteiligungsstrukturen. In kleinen Schritten zum Ziel Die Strategie, Menschen zum Dialog anzuregen, sie zu befähigen, an Gesellschaft teilzuhaben und so ein offenes und tolerantes Miteinander zu schaffen, erfolgt dabei in kleinschrittigen Jahreszielen, heißt es in den Ratsunterlagen. Abgewickelt werde das Programm dabei federführend vom Jugendamt. Eine Koordinierungsstelle beim Stadtjugendring Herford koordiniert die Aktionen fachlich-inhaltlich. Über Förderanträge berät hingegen ein Begleitausschuss, dem Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, der Justiz, des Bildungsbereiches, des Jugendhilfeausschusses, der Wissenschaft und der Bürgerschaft angehören. Lesen Sie auch: Projekt &bdquo;Demokratie leben“ soll Ängste abbauen Die Verwaltung hatte für die Weiterführung des Projekts geworben. Mit den geförderten Projekten könnten auch Gruppen angesprochen werden, die bislang wenig das Gefühl hätten, in der Gesellschaft wirksam teilhaben zu können, heißt es in den Ratsunterlagen. Auch in den nächsten Jahren hochaktuell Und weiter: &bdquo;Blickt man auf derzeitige Entwicklungen wie Übergriffe auf politisch Engagierte, demokratiefeindliche Bestrebungen Einzelner und ein sinkendes Vertrauen in das Funktionieren der Demokratie wird klar, dass die Ziele des Programms auch in den kommenden Jahren hochaktuell sein werden.“ Demokratie fördern, Vielfalt gestalten, Extremismus vorbeugen blieben auch in der dritten Förderperiode die Programmziele. Einzelne Programmbereiche könnten dann aber auch länger – bis zu acht Jahre – gefördert werden. Für die Teilnahme Herfords bis 2032 ist ein zweischrittiges Bewerbungsverfahren mit einem vorgeschalteten Interessensbekundungsverfahren nötig. Dafür fasste der Stadtrat den Beschluss. Er zeigte sich zugleich damit einverstanden, dass die Stadt den jährlichen Eigenanteil in Höhe von 10.000 Euro zu tragen hat.

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