Diese Themen und Momente bewegten die Menschen in Warburg im Jahr 2024

Warburg. Die Schlagzeilen des vergangenen Jahres wurden bereits im Januar geschrieben. Auf das Weihnachtshochwasser folgten im Land Proteste der Bauern und Demozüge derjenigen, die sich um die Demokratie sorgen. Dabei zeigten die Warburgerinnen und Warburger Flagge. Stadt und Bürgerschaft gingen für Vielfalt und Toleranz, gegen Rassismus und Rechtsextremismus auf die Straße. Ereignisse und Aktionen, die in der politischen Kultur nachhaltigen Eindruck machen sollten. Buntes Warburg setzt ein Zeichen Warburg setzt Zeichen: Vielfalt, Respekt und Toleranz in der Gesellschaft sind für alle ein großer Gewinn. Das wurde beim Demokratie-Event &bdquo;Buntes Warburg“ im Juni eindeutig deutlich. Den ganzen Tag über ließen sich die Warburgerinnen und Warburger, Einheimische und Zugezogene bei einem prall gespickten Bühnen- und Mitmachprogramm auf neue musikalische und kulinarische Erfahrungen ein und kamen vor dem Turm der Neustadt-Kirche miteinander ins Gespräch. Bereits Ende Januar hatte im vergangenen Jahr ein breites Bündnis aus gesellschaftlichen Gruppen, Vereinen und Institutionen unter dem Slogan &bdquo;Warburg steht auf für Demokratie und Toleranz“ zur Demo gegen Rassismus und Rechtsextremismus aufgerufen. Mit Erfolg: Die Organisatoren meldeten rund 2.000 Teilnehmende, die zu Marsch und Kundgebung in die Innenstadt kamen. Kurz darauf brachte zudem eine Lichterkette rund um die Neustadtkirche die Menschen zusammen. Das Projekt Demokratie leben &bdquo;Demokratie leben“, das ist Lokalpolitik und Verwaltung ein Anliegen. Besonders beeindruckend sind die Aktivitäten, die dem gleichnamigen Bundesprogramm entspringen, das in Warburg durch die lokale &bdquo;Patenschaft für Demokratie“ belebt wird. Geförderte Demokratie- und Jugendprojekte, Aktionen und Workshops, die das Bewusstsein für demokratische Werte stärken. So trat der jüdische Rapper und Youtuber Ben Salomo vor Schülerinnen und Schülern im PZ auf, der Verein &bdquo;Helden“ aus Bielefeld schulte 300 junge Menschen in den weiterführenden Schulen mit einem mobilen Escape-Room zum Themenbereich Mobbing im Internet. Jugendliche stellten weitere &bdquo;Bänke für Toleranz“ in der Stadt auf, entwickelten Workshops und luden zu &bdquo;Demokratie-Spaziergängen“ ein. Auf dem Marktplatz informierten&bdquo;Toleranz-Räume“. Und zur zweiten Warburger Demokratiekonferenz reiste im Sommer ein besonderer Gast an. Im &bdquo;8er-Rat“ wurden alle Achtklässler der Kommune zu politisch Beteiligten. Rund 250 Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich mit dem Projekt, das &bdquo;Chancen der Demokratie“ aufzeigen und jungen Menschen unabhängig ihrer Herkunft eine positive Politikerfahrung ermöglichen sollte. Von der Ideenfindung beim &bdquo;Markt der Möglichkeiten“ im September bis zur Projekt-Konferenz mit den Ansprechpartnern aus den Fachbereichen der Warburger Verwaltung Ende Oktober in der Stadthalle: Die Jugendlichen bildeten sie sich eine Meinung und gaben der Kommunalpolitik Input. Ganz im Sinne einer lebendig und aktiv gelebten Demokratie. Kandidaten für das Bürgermeisteramt Bislang noch ohne Rückhalt von politischer Seite tritt Bürgermeister Tobias Scherf bei der Kommunalwahl am Sonntag, 14. September, erneut an. Seine Partei, die Warburger Christdemokraten, hatte Scherf vor fünf Jahren auf den Schild gehoben, entzog dem 54-Jährigen aber im vergangenen Jahr schon früh wieder das Vertrauen. Über den Sommer lud der CDU-Vorstand zur Bewerbersuche ein und schlug kurz vor der Oktoberwoche Hubertus Kuhaupt aus Welda vor. Der Ratsfraktionschef der Warburger Union wurde dann auch von der Mitgliederversammlung bestätigt. Als dritter Bewerber wird Christoph Humburg, Caritas-Direktor in Solingen und gebürtiger Warburger, in den Ring steigen. Als unabhängiger Bewerber. Unterstützung versprachen die Sozialdemokraten. Bis zur Wahl werden Toni Güthoff (CDU) und Alexander Neumann (SPD) die stellvertretenden Bürgermeister sein. Sie lösten im vergangenen Jahr Heinz-Josef Bodemann, der in den politischen Ruhestand trat, und Eric Volmert, der beruflich in die Stadtverwaltung wechselte, ab. Polit-Promis besuchten Warburg Zu öffentlichen Auftritten kamen Christian Wulff und Hendrik Wüst in die Stadt. Der Ex-Bundespräsident sprach im syrisch-orthodoxen Kloster zum Miteinander der Religionen und in der Stadthalle zum Zustand einer im Land gefährdeten Demokratie, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident zum Gedenken an den Nazi-Widerstand. Seine Stellvertreterin, Wirtschaftsministerin Mona Neubaur, beließ es als Schirmherrin der Warburger Oktoberwoche bei einer Stippvisite. Sie hielt beim Unternehmerforum ein Referat. Jubiläen für Warburger Institutionen Erstmals feierte die Stadt ihre Warburger Wiesn vor 75 Jahren. Urig, kernig, zünftig, originell: Zur ersten Oktoberwoche bummelten die Warburger und ihre Gäste 1949 noch über den Jahrmarkt am Neustädter Marktplatz. Zum Jubiläum stellte das Museum im &bdquo;Stern“ Erinnerungsstücke aus. Eine Mitmach-Ausstellung bot eine Mischung aus historischer Schau und persönlich Erlebtem. Zwischen 260.000 bis 280.000 Besucher, so schätzt die Stadt, besuchten im Jubiläumsjahr die neuen Volksfesttage. 75 Jahre feierte auch die Landvolkshochschule Anton Heinen in Hardehausen. &bdquo;Das Versprechen der Kirche an die Landwirtschaft“, wie es im Gründungsauftrag heißt. In Trägerschaft des Erzbistums Paderborn löst die Bildungseinrichtung dieses Versprechen als verlässlicher Partner für Landwirtinnen und Landwirte aller Generationen auch weit über das Erzbistum hinaus ein. Auch das Frauenhaus feierte Geburtstag. Seit dem September 1994 gibt es im Kreis Höxter das Frauen- und Kinderschutzhaus. Seitdem finden Frauen im Haus Zuflucht vor ihren gewalttätigen Partnern. Oftmals die letzte Hoffnung, der einzig sichere Hafen. Träger ist der Warburger Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Brauns-Heitmann feiert 150-Jähriges Das Warburger Traditionsunternehmen Brauns-Heitmann feierte im vergangenen Jahr das 150-jährige Firmenjubiläum. Brauns-Heitmann hat seine Wurzeln in den beiden Familienunternehmen Brauns und Heitmann, die erst 1969 fusionierten. Die Anfänge der Firmengeschichte des Handels- und Chemieunternehmens gehen zurück auf die Gründung der Firma Wilhelm Brauns in Quedlinburg im Jahr 1874. Fritz Heitmann gründete 1884 zusammen mit seinem Bruder Nikolaus in Köln das Unternehmen &bdquo;Gebr. Heitmann, Fabrik giftfreier Farben“. Nach der Zerstörung der Produktionsanlagen im Zweiten Weltkrieg verlegten die Nachfolger 1943 Betrieb und Wohnsitz nach Warburg. Eine Erfolgsgeschichte, die von ehemals direkten Konkurrenten über eine starke Fusion bis zum Marktführer führte. Neue Treffpunkte werden geschaffen Bund und Land ist das Schwimmangebot in der Hansestadt einiges Wert: Für das Neue Warburger Waldbad, für das rund 25,5 Millionen Euro veranschlagt sind, werden 16,2 Millionen Euro aus öffentlichen Fördertöpfen fließen. Von den aufgelegten Förderprogrammen profitierte auch die in Scherfede zu einem Multifunktionshaus und neuem Dorftreff umgestaltete Verwaltungsnebenstelle im Zentrum der Ortschaft. Dagegen wird aus dem Pennig-Haus nun doch kein &bdquo;Dritter Ort“. Enttäuscht vom abschlägigen Bescheid aus Düsseldorf zeigten sich im Frühjahr sowohl die Eigentümer, die Warburger Denkmalstiftung unter dem Dach der Deutschen Denkmalstiftung, als auch Verwaltung und Stadtrat. Dennoch begannen im Herbst die Sanierungsarbeiten am Fachwerk – mit leichter Verzögerung. Als Großprojekte werden in diesem Jahr die Quartierentwicklungen der Laurentiushöhe im Westen der Stadt und dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik im Osten wohl verstärkt in den Blick rücken. Die Diemel wird zum Naturerlebnis Zwei neue Highlights für Naturfreunde am Diemel-Radweg: Die Diemel-Renaturierung bei Germete und eine neue Diemeltal-Schau lassen die Diemel-Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit erleben. In Dalheim beleuchtet seit dem Sommer eine 45 Quadratmeter große Ausstellung das Diemeltal mit all seinen Facetten. Ein Naturinfozentrum, das im alten Schulhaus im beschaulichen Warburger Ortsteil einen Platz fand. Die Dorfgemeinschaft hatte damit dem Gebäude neues Leben eingehaucht. Saniert und neu gestaltet entstand ein Multifunktionshaus mit Ausstellungsfläche. Ins obere Geschoss zog die Regionalbewegung ein. Eine schützenswerte Natur zeigen auch die neu aufgestellten Tafeln an der Diemel bei Germete. Die Renaturierung eines rund 800 Meter langen Abschnitts an dieser Stelle sind abgeschlossen, die Bagger abgerückt. Die Natur wird sich die Diemelaue zurückerobern und auch im weiteren Flussverlauf wieder für mehr Artenvielfalt sorgen.

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