Herforder Freizeitbad H2O will sich erweitern - doch die Möglichkeiten sind begrenzt

Herford. Das H2O will – und muss langfristig wohl auch – erweitern. Denn das Freizeitbad will für seine Gäste attraktiv bleiben, Nichtschwimmern weiterhin die Möglichkeit bieten, schwimmen zu lernen, und den Mitgliedern der Sportvereine, ihren Sport auszuüben. Zudem soll es ein attraktiver Arbeitsplatz bleiben. Fachkräfte sind bekanntermaßen schlecht zu bekommen, zumal die Freizeiteinrichtung bis spät abends geöffnet ist. &bdquo;In den vergangenen 25 Jahren war die Entwicklung stark vom Gästekomfort geprägt“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Oliver Daun. Angesichts der Öffnungszeiten sei es nun aber wichtig, auch etwas für die Belegschaft zu tun. &bdquo;Sonst bekommen wir irgendwann keine Mitarbeiter mehr.“ Derzeit bestehen keine Erweiterungsmöglichkeiten. Denn das geben der Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan nicht her. Deshalb soll der Flächennutzungsplan geändert und der Bebauungsplan &bdquo;Waterfuhr“, der seit 1966 gilt, neu aufgestellt werden. Damit beschäftigt sich der Bau- und Umweltausschuss in seiner nächsten Sitzung. Derzeit sind keine Erweiterungen möglich Ziel ist, die Flächen rechts und links der Wiesestraße – also das H2O-Gelände und die Kiewiese – von der Grünfläche mit der Zweckbestimmung Spielplatz/Parkplatz/Badeplatz zur Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung Sport- und Freizeitanlagen zu machen. Das H2O will sich damit zunächst nur Optionen schaffen und noch keine Entscheidung über künftige Investitionen einholen. Das Freizeitbad benötigt aber dringend Aufenthaltsräume. Sie könnten beispielsweise zwischen Ludwig-Jahn-Stadion und Werre oder unter der Überdachung zwischen den Eingängen zum Freizeitbad und zur Sauna entstehen, sagt Daun. Auch am Hauptgebäude, auf der Ecke Richtung Werre und dem schmalen Parkplatz, auf dem Busse mit Schulkindern und Vereinssportlern halten, gebe es dafür noch Platz. Auf eben diesem Parkplatz könnte ein weiteres Wasserbecken gebaut werden. Dazu prüften sie derzeit auch, ob die Technik ausreichend für den Betrieb eines weiteren Beckens ist, sagt Bäderbetriebsleiter Markus Diering. Weitere Wohnmobil-Standplätze sind geplant Im Zuge des Planverfahrens sollen außerdem die gut genutzten Wohnmobil-Standplätze erweitert werden. Zurzeit gibt es dort 22 Stellplätze, auf denen Wohnmobile jährlich für insgesamt rund 3.600 Übernachtungen stehen. Angedacht ist auch, die Pkw-Stellplätze auf der Kiewiese teilweise mit Solaranlagen zu überdachen. Gegebenenfalls wäre dort sogar ein Parkdeck denkbar. Das H2O ist weit über die Grenzen Herfords hinaus mit seiner Sauna und den Wellnessangeboten beliebt. Dafür nutzt es mehr als 22.000 Quadratmetern. Das Bad hat heute je ein 25-Meter-Sportbecken im Innen- und im Außenbereich. Hinzu kommen Wellen- und Nichtschwimmbecken, Rutschen und eine Gastronomie. Der Saunabereich umfasst vier Saunen im Innenbereich, acht auf der Außenanlage, außerdem Ruhebereiche, Behandlungsräume und eine eigene Gastronomie. Jedes Jahr besuchen etwa 530.000 Menschen das H2O, davon kommen 90.000 Besucher aus Schulen und Vereinen. Das geht aus den Unterlagen hervor, die dem Bau- und Umweltausschuss in seiner nächsten Sitzung vorliegen. An stark frequentierten Tagen sind rund 1.700 Besucher im Freizeitbad und 600 im Sauna- und Wellnessbereich. Touristische Angebote könnten verknüpft werden Den Unterlagen zufolge sind viele weitere Erweiterungen denkbar. Da geht es auch um weitere Saunen oder zusätzliche touristische Angebote, wie sie zum Beispiel Gästehäuser in geringer Anzahl bieten könnten. Durch die Nähe zur Werre sei zudem die Verknüpfung von Angeboten im Bereich Tourismus und Erholung denkbar. Ob und wie das H2O erweitern und sich attraktiver machen kann, ist allerdings eine Frage der finanziellen Möglichkeiten zu dem jeweiligen Zeitpunkt, in dem die Investitionen dann getätigt werden sollen. 2022 hatte das Freizeitbad einen Zuschussbedarf von 2,4 Millionen Euro und war damit die teuerste Freizeiteinrichtung in der Stadt. Der Bau- und Umweltausschuss tagt am Donnerstag, 11. April, ab 17 Uhr im Rathaus.

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