Freizeitvergnügen mit Preis: So viel zahlt die Stadt für jeden H2O-Gast

Herford. Das heimische H2O an der Wiesestraße ist eines der Freizeitbäder, die weit über den Kreis Herford hinaus unter anderem Besucher aus Lippe, Niedersachsen, Bielefeld oder Gütersloh anziehen. Die gesamte Anlage umfasst 3.500 Quadratmeter. Rund 1.400 Quadratmeter entfallen davon auf Wasserflächen. Rund 530.000 Menschen nutzen jährlich das Angebot, etwa 90.000 dieser Besucher kommen über Schulen oder Vereine. Etwas mehr als 52 Euro muss eine Familie mit zwei Kindern für einen Ganztagsbesuch berappen. Angesichts der Besucherzahlen und der Einnahmen scheint es so, als würden die Stadtwerke Herford mit ihrem Bad eine sprudelnde Geldquelle besitzen. Doch das H2O muss, wie auch die Freibäder und die Eishalle durch das Geschäft mit Erdgas, Strom und Wasser quersubventioniert werden. Nun gibt es Zahlen, die zeigen, wie sich die Stadt Herford über ihre Stadtwerke im Bereich der sogenannten Daseinsvorsorge engagiert. Was ein Badegast kostet Wie Stadtwerke-Chef Oliver Daun an Hand neuer Zahlen erklärt, liegen die Kosten, umgerechnet auf jeden einzelnen Bad-Besucher, im H2O am höchsten. &bdquo;Hier sind es sieben Euro je Gast“, so der Stadtwerke-Chef vor rund 50 Vertretern der Initiative Wirtschaftsstandort Kreis Herford (IWKH). Lesen Sie auch: Exklusiver Einblick hinter die Kulissen vom Herforder Erlebnisbad H2O Auch die Freibadbesucher sind für den kommunalen Betrieb alles andere als kostenneutral: Hier werden, so die neuesten Zahlen, rund vier Euro je Badegast fällig – der gegenüber dem Vorjahr erhöhte Kartenpreis liegt derzeit im Kleinen Felde und in Elverdissen bei 5,70 Euro. Die Kosten für den Saunabereich wurden nicht genannt. Das Freizeitbad ist mit einem Zuschussbedarf – im Jahr 2022 waren es 2,4 Millionen Euro – die teuerste Freizeitanlage der Stadt Herford. Stadt Herford gehören 86 Prozent Die Stadtwerke Herford betreiben darüber hinaus das Waldfreibad in Hiddenhausen, sowie das Bad in Spenge. Das Versorgungsunternehmen befindet sich in kommunaler Hand. Mehr als 86 Prozent gehören der Stadt Herford, die anderen Anteile liegen bei der Gemeinde Hiddenhausen und Spenge. Die Quersubventionierung des Bäder- und Eisbahnbetriebs gehört mit zur sogenannten Daseinsvorsorge. Auch interessant: Besucherin kritisiert Verstoß gegen Handyverbot in Herforder H2O-Sauna - das sagt der Betrieb Immerhin gibt es etwa ein großes gesellschaftliches Interesse daran, dass Kinder schwimmen lernen, Schüler im Sportunterricht schwimmen oder Jugendliche und Familien regionale Freizeitangebote nutzen können. Wie soll das finanziert werden? Angesichts der aktuellen Entwicklung werden sich die kommunalen Anteilseigner mit der Frage befassen müssen, wie dies finanziert werden kann. Rund 6,5 Millionen Euro fließen in diesen Bereich. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Daun erklärt, erwirtschaftet das Unternehmen sie fast ausschließlich im Erdgasbereich. Fossile Energieträger wie Erdgas sollen bis zum Jahr 2045 in Deutschland nicht mehr genutzt werden dürfen. Der Erdgasverbrauch wird deshalb wohl in den kommenden Jahren immer weiter sinken und damit natürlich auch die Einnahmen der Stadtwerke. Unklar ist damit auch, woher die Mittel für den Betrieb von Bädern oder Eisbahn stammen sollen. Hintergrund: Archäologisches Fenster, Parkhaus und mehr: Diese Investitionen sind 2025 in Herford geplant Mit den jährlich rund 530.000 Besuchern hat auch das H2O einen Wert erreicht, der nicht, oder nur noch sehr schwer zu steigen ist, so Oliver Daun weiter. Weitere Gäste dazu zu animieren, nach Herford zu kommen, sei nur noch mit neuen Angeboten und Attraktionen möglich. So hatte das H20 im vergangenen Jahr eine Mottoparty veranstaltet. Zu den Angeboten gehört aber auch die Aufgussmeisterschaft im Saunabereich. Wenn die gestiegenen Kosten im Bereich Energie oder Personal nicht durch eine höhere Besucherzahl – insgesamt werden die Herforder Bäder von jährlich rund 790.000 Gästen besucht – aufgefangen werden könnte, könnte dies nur durch höhere Preise geschehen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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