Wer möchte ein Stück der alten Herforder Hammersmith-Kaserne haben?

Herford. Die britischen Streitkräfte haben die Stadt Herford 2015 verlassen. Seitdem entwickelt die Stadt die Wentworth-Kaserne zwischen Stadtholzstraße und Vlothoer Straße zum &bdquo;Bildungscampus“ mit der Fachhochschule für Finanzen und anderen Einrichtungen. Drei Mannschaftsunterkünfte der Hammersmith-Kaserne auf der anderen Seite der Vlothoer Straße hat die Stadtentwicklungsgesellschaft so modern zu den &bdquo;Drei Geschwistern“ mit Studentenwohnungen umbauen lassen, dass sie als Kasernenbauten nicht mehr zu erkennen sind. Das übrige Areal der Hammersmith-Kaserne, das die Stadt vor Weihnachten vom Bund gekauft hat, ist seit Jahren eingezäunt und der Zahn der Zeit nagt an den Gebäuden. An vielen Stellen ist trotz Zaun Schaden durch Vandalismus entstanden. Der Bauausschuss des Rates hat sich am Montag vor Ort umgeschaut, um sich ein Bild zu machen von dem Gelände, dass zu einem innovativen und attraktiven Wohnquartier für bis zu 1.200 Menschen mit Nahversorgungszentrum, Kita, Gastronomie, Parkhaus und Kleingewerbe und Quartiersmitte entwickelt werden soll. Dazu gibt es einen städtebaulichen Entwurf, der aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist. Wiederverwerten, was zu schade für die Schrottpresse ist Aufhorchen mag mancher Herforder über eine Ankündigung von Marcel Haselof. Er ist neben Lisa Kunert Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEH). Wer Interesse hat, soll Bauelemente von Gebäuden, die abgerissen oder verändert werden, kaufen können. Das könnten etwa Rolltore sein, hinter denen vor Jahren noch Panzer und Lkw der Briten gestanden haben. Nachgefragt wurde offenbar schon, ob Teile des Parkett-Hallenbodens der Turnhalle zu haben seien. Der Boden ist aber in weiten Teilen nach oben aufgebrochen - möglicherweise durch Feuchtigkeit, die eingedrungen ist. &bdquo;In Osnabrück haben wir damit gute Erfahrungen gemacht“, sagte Haselof. &bdquo;Wir wollen wiederverwerten, was wir können, bevor es in der Schrottpresse landet.“ Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit. Äußere Hülle der Pferdeställe könnte erhalten bleiben Das Gelände soll die Anmutung einer Kaserne verlieren. Manche Gebäude wie die pittoresken Pferdeställe könnten aber erhalten werden. &bdquo;Die Frage ist, wie das wirtschaftlich darstellbar ist“, sagte der Beigeordnete Peter Böhm. Welche Gebäude erhalten und welche abgerissen werden sollen, da sei man noch sehr flexibel. Er erinnerte daran, dass mit den ersten Planungen 2021 der Begriff &bdquo;Marienhöfe“ für das Quartier gefunden worden sei. Marcel Haselof erinnerte im Vorgespräch in der Lounge des Gebäudes der SEH am Mary Somerville Boulevard 6 auf dem Bildungscampus daran, dass man bei der Hammersmith-Kaserne dem Ziel noch nicht so nah sei, wie vor Jahren erträumt. Man habe aber einen guten Standort mit Perspektive. Größe der Reithalle machte Eindruck Thomas Dickenbrok führte als Marketingleiter der SEH die Ausschussmitglieder über das Gelände und durch manche Gebäude: vorbei an der alten Tankstelle für Panzer und Lkw, der Kantine, durch die Turnhalle mit aufgesprungenen Parkettboden und weiter zu den Pferdeställen und der Reithalle. Deren Größe mit mehreren Hundert Metern Länge beeindruckt die Politikerinnen und Politiker nachhaltig. Stadtplanerin Maike Wöhler nannte die Ställe ebenso erhaltenswert wie einige prägende Bäume, die in die Grünzüge im Quartier integriert werden könnten. Viele Rad- und Fußwege sollen das neue Quartier mit seiner Umgebung vernetzen. Bemerkenswert ist, dass das frühere Kasernengelände 15 Meter Höhengefälle Richtung Norden hat. Hauptzugang zum Quartier bleibt der alte Haupteingang an der Ecke Vlothoer Straße/Schumannstraße. Einen weiteren Zugang wird es im Norden an der Ecke Mozartstraße/Stiftskamp geben. In diesem Bereich soll auch ein Kindergarten entstehen - soweit geeignet und finanzierbar in vorhandenen Gebäuden. Brieftauben dienten früher der Kommunikation Erstaunt nahmen Ausschussmitglieder zur Kenntnis, dass über einigen Pferdeställen früher Taubenschläge unterhalten wurden. Die Brieftauben dienten der Kommunikation. Schon einmal vor Ort haben sich die Ausschussmitglieder auch den neuen Fußweg auf dem früheren Kasernengelände an der Vlothoer Straße im Bereich der Drei Geschwister angesehen. &bdquo;Wir müssen uns jetzt überlegen, wie die zukünftige Verkehrsführung hier sein soll“, sagte Böhm. Derzeit ist die Vlothoer Straße hier noch Fahrradstraße.

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