Brückenbauer entfernen auf der Herforder Sophienstraße 125 Tonnen Stahl

Herford. Die Deutsche Bahn hat am Montag, 4. März, mit dem Abbruch der Brücke über der Sophienstraße begonnen. Derzeit sind die beauftragten Unternehmen dabei, die quer liegenden Stahlträger von sechs Gleisen zu entfernen. Für die Brückenarbeiten sind vier Bauabschnitte in vier Jahren vorgesehen. Insgesamt verlaufen über die Brücke 16 Gleise, die auf 20 Stahlträgern mit darauf befestigten Stahlblechen verlegt sind. Vor Beginn des ersten Bauabschnitts hat die Deutsche Bahn bereits im Herbst 2023 neue Signalanlagen errichtet, damit die Züge die Baustelle über die verbleibenden Gleise umfahren können. Im ersten Bauabschnitt haben die Brückenbauer nun 6 der 16 Gleise entfernt. Sie sind derzeit dabei, die Stahlplatten und die darunter liegenden Stahlträger mit schwerem Gerät - einem 34-er Bagger mit Schneidewerkzeug - zu zerschneiden, so Projektleiterin Lisa Schewe von der Deutschen Bahn. Die Stahlträger werden dann mit Hilfe eines weiteren Baggers über der Unterführung weggezogen. Jedes Jahr gibt es siebentägige Vollsperrungen In den nächsten drei Bauabschnitten werden zweimal zwei und ein weiteres Mal sechs Schienen gleichzeitig entfernt. Beim Wechsel von einem zum anderen Bauabschnitt sind jeweils siebentägige Vollsperrungen der Strecke nötig, sagte Schewe auf der Baustelle. Das sei einmal im Jahr der Fall. Die Zeiten seien nötig, damit auf beiden Seiten der Baustelle jeweils zusätzliche Weichen zur Umleitung der Züge auf andere Gleise eingebaut werden können. Der erste Wechsel des Bauabschnitts mit siebentägiger Zwangspause stehe im Oktober an. Dann sei der erste Teil der neuen Brücke fertig, der Herforder Bahnhof könne aber in diesen sieben Tagen von keinem Zug angefahren werden. &bdquo;Wir versuchen, die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten“, sagte Schewe. Die Brücke über der Sophienstraße liegt auf der verkehrswichtigen ICE-Strecke zwischen Köln und Berlin und zwischen Köln und Hamburg. Viel genutzt wird sie unter anderem von Abgeordneten zu Beginn und am Ende der Sitzungswochen des Deutschen Bundestages. Zur Osterkirmes können Fußgänger passieren Während die Sophienstraße im Bereich der Brücke für den Autoverkehr die gesamten vier Jahre über gesperrt bleibt, gilt dies für den Fußverkehr nur begrenzt: Zur Osterkirmes und auch die gesamten Osterferien über soll die Straße für Fußgänger passierbar sein. Dass sich daran noch etwas ändert, ist unwahrscheinlich: Die Arbeiten liegen voll im Zeitplan. Mit dem Brückenneubau in vier Teilabschnitten wird die Unterführung in der Höhe und in der Breite angepasst. Wie berichtet, soll die Verbindung zwischen Goeben- und Bünder Straße für Radfahrer und Fußgänger verkehrssicherer werden, dazu muss die Unterführung verbreitert werden. Damit beim Entfernen der Brücken-Seitenwände das Erdreich von den Seiten nicht auf die Straße drückt, soll es vorher abgegraben werden. Zudem ändert sich die Durchfahrthöhe der Brücke: Ausbaustandard für Brückenbauwerke sind inzwischen 4,50 Meter. Seit 1905, als das Bauwerk errichtet wurde, liegt die Durchfahrthöhe bei 3,80 Meter. Das Bauwerk wird komplett aus Beton gegossen Auch die Bauweise hat sich geändert. Beim Abbruch im ersten Bauabschnitt müssen noch 125 Tonnen Stahl entfernt werden, die künftige Brücke kommt komplett ohne Stahlträger aus: Das Bauwerk wird in einer Betonverschalung gegossen, die allerdings tief gründet: Dafür werden die Brückenbauer Bohrungen vornehmen. Am Ende wird das Brückenbauwerk etwas weniger breit sein als das bisherige. Die bisherige Anzahl der parallel verlaufenden Gleise bleibt jedoch mit 16 gleich. Die Schienen rücken also etwas näher aneinander. Verschwunden sind inzwischen auch zwei Gleise, die bereits seit langem auf der Seite in Richtung Bünder Straße still gelegt waren. Insgesamt verbauen die Deutsche Bahn, der Kreis und die Stadt Herford in der vierjährigen Bauzeit 57 Millionen Euro. Die Arbeiten liegen derzeit im Kostenplan, wie Schewe sagte. Für die Arbeiten haben sich zwei Unternehmen zusammengetan: Die Salcef Bau GmbH aus Landsberg am Lech und die IHT, Ingenieur-, Hoch- und Tiefbau GmbH, aus Bochum.

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