Nach „Mirror“-Aus in Herford: Das sind die Pläne von TV-Koch Timo Hinkelmann

Herford. Für viele Herforderinnen und Herforder kam die Schließung des Restaurants &bdquo;Mirror“ im Bora Flagshipstore an der Ahmser Straße völlig überraschend und quasi wie aus dem Nichts. Schließlich konnte Timo Hinkelmann es im September letzten Jahres kaum erwarten, bis er sich mit dem &bdquo;Mirror“ nicht nur ein zweites Standbein, sondern auch einen Traum erfüllen konnte. Nach knapp sechs Monaten die Schließung bekannt geben zu müssen, ist für den erfolgsverwöhnten Gastronomen eine schwierige Situation gewesen, wie er im Gespräch mit der &bdquo;NW“ zugibt. Doch eine andere Möglichkeit blieb ihm nicht. &bdquo;Es ist sicher kein Geheimnis, dass die Zahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind“, so Hinkelmann. Das mag auch daran liegen, dass der stylische Bora Flagshipstore bis heute noch nicht richtig fertig ist, von Gästen eher noch als Baustelle empfunden wird. Das Scheitern seines Herzensprojekts will er aber nicht an dieser Tatsache festmachen. Das wäre Hinkelmann zu einfach. Mit den Bora-Verantwortlichen ist er, wie er sagt, im Guten auseinander gegangen, und er verliert daher auch kein böses Wort darüber. Nicht zuletzt, da Bora nicht auf die Einhaltung des eigentlich auf fünf Jahre festgeschriebenen Vertrages gepocht, sondern ihn frühzeitig daraus entlassen hat. Bis an die körperlichen Grenzen - und darüber hinaus &bdquo;Ich habe von Beginn meiner Krankheit an mit offenen Karten gespielt“, sagt Timo Hinkelmann. Und die ereilte ihn schon im Dezember des letzten Jahres. &bdquo;Ich hatte mich einfach übernommen und keine Kraft mehr“, so der Koch, der mit seinem Arbeitspensum an die körperlichen Grenzen - und auch darüber hinaus - ging und schließlich die gesundheitliche Quittung dafür kassierte. Die notwendige Auszeit hatte Folgen für sein Geschäft, denn konzeptionell drehte sich dabei alles um den beliebten und bekannten TV-Koch. Seine Gäste wollten ihn sehen, seine oft flapsigen Sprüche hören. Den lockeren Umgang mit seinen Besuchern und die Art, wie er sie &bdquo;betüddelt“ hat - so etwas kann man nicht erlernen. Sowas muss von innen heraus kommen - und das kam es bei Timo Hinkelmann. Authentisch, mit Ecken und Kanten. Sich ein Bein auszureißen, um für die zahlende Kundschaft das Beste aus einem Gericht herauszuholen. &bdquo;Natürlich haben meine Mitarbeiter tolle Arbeit geleistet während ich nicht da war“, betont Hinkelmann. Dennoch habe seinen Gästen nun einmal der Timo gefehlt. Und je länger die gesundheitliche Auszeit andauerte, umso schwieriger wurde es wirtschaftlich im &bdquo;Mirror“ - ein Teufelskreis. Schließlich musste sich Hinkelmann eingestehen, dass er das Restaurant nicht halten kann, denn auch seine Hausbank spielte nicht mehr mit. &bdquo;Tue alles, um unser Baby zu erhalten“ Die logische Konsequenz: Hinkelmann muss Insolvenz anmelden. Einen Insolvenzberater hat er bereits. Der Gastronom, der seit vielen Jahren erfolgreich zusammen mit seiner Frau Alex und Team die &bdquo;Quartier Lounge“ am Gänsemarkt betreibt, muss sich belehren lassen, dazulernen. Doch was passiert nun eigentlich mit diesem Restaurant? &bdquo;Ich tue alles, um unser Baby zu erhalten“, sagt Timo Hinkelmann kämpferisch. Gesteht aber, dass es nun nicht mehr in seiner Hand liegt. Erst einmal bleibt die Quartier Lounge geöffnet, viele Gespräche laufen im Hintergrund und ausgeschlossen ist eine Lösung nicht, zumal das Restaurant im Quartier Radewig eine exponierte Bedeutung hat. Doch wie geht es nun weiter für den 42-Jährigen? &bdquo;Erst einmal möchte ich meine bevorstehende Insolvenz so, wie es sich gehört, gradlinig abwickeln“, sagt Hinkelmann. Und schon bald wird er dann wieder das tun, wofür er seit jeher brennt: Nämlich die Kochlöffel schwingen und Menschen kulinarisch und mit viel Herz verwöhnen. Neustart als Teilzeit-Koch Nicht mehr in der Selbstständigkeit, sondern als angestellter Koch in Teilzeit soll es weitergehen. Einen neuen Wirkungskreis hat er sich am Dümmer See schon erschlossen. Hier wird er zu Saisonbeginn in einem Restaurant für leckere Barbeques verantwortlich zeichnen. Und auch einen Einblick in seine Gefühlswelt offenbart er: &bdquo;Mich und meine Familie schweißt diese schwierige und belastende Situation zusammen“, so der Familienvater, der bereits im September 2023 seine TV-Aktivitäten drastisch eingeschränkt hatte und nun noch mehr für seine Familie da sein möchte. Die großflächige Folierung mit seinem Konterfei hat der sympathische Koch von seinem Wohnmobil, mit dem er einst durch Deutschland tourte, schon entfernt. Ein Koch mit Herz und Seele bleibt er dennoch.

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