NRW-Innenminister Reul spricht mit Herforder Bürgern

Herford. Bei frostigen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein ist der Alte Markt zum Treffpunkt für gute Gespräche geworden. Unter dem Motto &bdquo;Coffee with a Cop“ hat die Polizei die Bürgerinnen und Bürger eingeladen - und die erschienen mit zahlreichen Fragen. &bdquo;Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“, fragt Simone Lah-Schnier eine ältere Dame, die zielstrebig auf den Stand auf dem Alten Markt zusteuert. Lah-Schnier ist Pressespecherin der Herforder Polizei und am Mittwoch mit Kolleginnen und Kollegen unterschiedlichster Fachbereiche vor Ort, um bei einer Tasse Kaffee mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. &bdquo;Wie sieht eigentlich ein echter Dienstausweis aus?“ &bdquo;Mit Milch und Zucker, bitte“, entgegnet die Dame und kommt gleich zur Sache: &bdquo;Sagen Sie mal, wie sieht eigentlich ein echter Dienstausweis der Polizei aus?“ Lah-Schnier zückt ihr Dokument, die Dame begutachtet ihn von allen Seiten. &bdquo;Das Aussehen merke ich mir“, sagt sie. Grund ihrer Frage sind immer wieder aufkommende Betrügereien, in denen sich Kriminelle als Polizeibeamte ausgeben, um leichtgläubige Menschen um ihr Erspartes zu bringen. &bdquo;Das liest man ja immer wieder in der Zeitung, da möchte ich gewappnet sein“, sagt die Frau. Im Oldtimer-Truck, aus dem heraus die heißen Getränke serviert werden, herrscht Hochbetrieb, die Stehtische füllen sich. Die Themen, mit denen sich Interessierte an &bdquo;ihre“ Polizeikräfte wenden, sind bunt gemischt und reichen von Tipps zur Einbruchssicherung von Häusern oder der richtigen Wahl von Fahrradschlössern, über Fragen zu Tempolimits und Blitzern. Es geht auch um wilde Müllentsorgung oder dem Verhalten in brenzligen Situationen bei Übergriffen, die aus dem Nichts erfolgen. &bdquo;Die Fragen der Menschen sind so vielfältig wie die Einsatzbereiche, die wir abdecken“, sagt Uwe Maser, Pressesprecher der Polizei. Auch er steht Rede und Antwort und zieht bei Bedarf Kolleginnen und Kollegen hinzu, die aus den Fachbereichen an den Nebentischen stehen. &bdquo;Eine gute Gelegenheit, auf Augenhöhe und in entspannter Atmosphäre mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen“, so Maser weiter. NRW-Innenminister Herbert Reul wird mit Blumenstrauß überrascht Das findet auch Landrat Jürgen Müller, der zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung vor Ort ist, als zwei schwarze Limousinen vorfahren und den NRW-Innenminister ankündigen. Ein gut aufgelegter Herbert Reul (CDU) kommt ebenso schnell mit den Passanten ins Gespräch, erntet viel Lob für seine &bdquo;Strategie der tausend Nadelstiche“, die er im Kampf insbesondere gegen die Organisierte Kriminalität setzt, und wird von einem Interessierten gar mit einem Blumenstrauß überrascht. &bdquo;Mir gefällt sehr gut, wie Sie durchgreifen und Klartext sprechen“, lobt er Reul. Dass Einsatzkräfte von Polizei und Rettungsdienst immer häufiger angegangen werden, macht den NRW-Innenminister wütend, wie er im Gespräch mit einer jungen Familie zum Ausdruck bringt. Für die Familie habe das subjektive Sicherheitsgefühl seit ein paar Jahren stetig abgenommen. Sie empfindet, dass die Gesellschaft verroht. Auch deshalb seien Gespräche wie diese wichtig, so Reul. Die Sicherheitslage sei angespannt, doch werde auch alles dafür getan, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten. Polizisten informieren auch über die Karrierewege bei der Behörde Als ein paar Jugendliche die gepanzerten Limousinen mustern und mit den Sicherheitskräften des NRW-Innenministers ins Gespräch kommen, dauert es nicht lange, bis sie sich eine heiße Schokolade abholen und sich über das Berufsbild Polizist informieren. Drei von ihnen stehen kurz vor dem Schulabschluss und sind noch unsicher, welche Berufswahl sie treffen sollen. Doch nicht nur Bürgerinnen und Bürger mit konkreten Anliegen finden an diesem Tag den Weg zum Alten Markt. Manch einer möchte einfach nur mal &bdquo;Hallo“ sagen und mit den Beamten eine Tasse Kaffee trinken. &bdquo;Das sind schließlich auch ganz normale Menschen wie du und ich“, bringt es eine Besucherin auf den Punkt. Und genau mit dieser Auffassung sei schon viel gewonnen, sagt Herbert Reul, dessen Innenministerium &bdquo;Coffee with a Cop“ ins Leben gerufen hat.

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