Warum es mit dem ehemaligen H&M-Gebäude in Herfords Innenstadt derzeit nicht weitergeht

Herford. Seit Herbst 2021 klafft nun schon die riesige Lücke in Herfords Innenstadt - Ende Oktober des Jahres nämlich verließ H&M die Filiale am Gehrenberg. Zurück blieb eine Problemimmobilie mit meterweise leeren Schaufenstern in bester Lage. Zudem ließ der bauliche Zustand des Gebäudes zu wünschen übrig. Doch im Sommer 2022 dann die gute Nachricht: Der Braunschweiger Investor Brimmo hatte die Immobilie in 1A-Lage gekauft und wollte zeitnah Pläne für ihre Entwicklung vorlegen. Noch im Frühjahr 2023 könnten die umfangreichen Sanierungsarbeiten beginnen, hatte Brimmo-Gesellschafter Manolito Meyer gegenüber der NW angekündigt. Eine komplette Kernsanierung sei geplant und auch energetisch solle die Immobilie auf den neuesten Stand gebracht werden. In den oberen Etagen sollten 35 barrierefreie Wohnungen entstehen und im Erdgeschoss, auf den rund 650 Quadratmetern, wieder Non-Food-Einzelhandel. Kernsanierung oder Abriss und Neubau? Dann im Sommer 2023 plötzlich eine neue Option: Der Investor Brimmo denke über einen Abriss anstatt der umfangreichen Sanierung für gut acht Millionen Euro nach, hieß es aus der Verwaltung. Der Grund war offenbar, dass die Pläne, die der Immobilienentwickler vorgelegt hatte, nicht in allen Punkten auf Zustimmung gestoßen waren. Der Herforder Beirat für Stadtbildpflege hatte vor allem Bedenken gegen geplante Balkone geäußert, die laut des Entwurfs rund 1,50 Meter auf den Linnenbauerplatz herausgeragt hätten. Daraufhin hatte Brimmo offenbar begonnen, die Möglichkeiten eines Neubaus zu prüfen. Doch nun, zu Beginn des Jahres 2024, ist augenscheinlich immer noch nichts passiert rund um Herfords größten Leerstand. Und auch eine Entscheidung, ob es nun auf eine Sanierung oder einen Abriss mit anschließendem Neubau hinauslaufen wird, ist noch nicht gefallen, wie Herfords Baudezernent Peter Maria Böhm auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ mitteilt. Termin kurz vor Weihnachten endete ohne Ergebnis Kurz vor Weihnachten habe es noch einmal ein Gespräch mit dem Brimmo-Gesellschafter Meyer gegeben. Der Investor hatte wohl im Vorfeld Wünsche geäußert, zusätzliche Flächen - einen schmalen Bereich hinter dem Gebäude und eine ergänzende Fläche zum Linnenbauerplatz hin, direkt angrenzend an den aufgeständerten Teil des Gebäudes - von der Stadt dazu kaufen zu wollen. &bdquo;Wir sind bei diesem Termin nicht zusammengekommen“, so Böhm. Die Grundstücksfläche hinter dem Gebäude - in Richtung VHS- habe sich die Verwaltung für einen Verkauf an Brimmo vorstellen können. &bdquo;Die seitliche Fläche - in Richtung Spielschiff auf dem Linnenbauerplatz - wollen wir aber nicht verkaufen“, so der Baudezernent. Es sei sehr wahrscheinlich, dass der Investor - wenn er diese Fläche kaufe - diese auch bis zum Rand bebauen würde. Der Verwaltung sei aber am Erhalt der Öffnung der Fußgängerzone hin zum Linnenbauerplatz gelegen, so die Begründung. &bdquo;Außerdem wollen wir speziell in diesem Bereich weiterhin ein Mitspracherecht bezüglich der Gestaltung haben, und die Bäume sollen erhalten bleiben.“ Für die Stadt ist es wichtig, dass es am Gehrenberg weitergeht Das Gespräch vor Weihnachten endete also ohne Ergebnis zwischen Stadtverwaltung und Investor. &bdquo;Solange der Gesellschafter aber keine abschließende Entscheidung über Sanierung oder Neubau trifft, wird sich an dem Gebäude verständlicherweise auch nichts tun“, so Böhm. Eigentlich war die Stadt froh über die Brimmo-Pläne, denn die vorgesehene Gebäudenutzung deckte sich eins zu eins mit dem, was auch die Stadt sich für die Immobilie in 1A-Lage der Innenstadt gewünscht hatte. &bdquo;Wir müssen dem Investor nun noch etwas Zeit geben, sich mit den vor Weihnachten besprochenen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten auseinanderzusetzen“, so Böhm. Auch der Architekt des Investors müsse die Optionen sicherlich neu prüfen und einarbeiten. &bdquo;Für uns ist es aber auch wichtig, dass es am Gehrenberg weitergeht - ganz egal, ob Abriss oder Kernsanierung.“ Im Februar/März werde es erneut Gespräche geben.

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