Pech und Pannen auf Herforder Schulbaustelle

Herford. Neubau der Dreifach-Sporthalle, Sanierung und Teilneubau des Schulgebäudes und Sanierung der Turnhalle Lübberbruch: Die Baustellen auf dem Geländes des Ravensberger Gymnasiums sind eine unendliche Geschichte mit Pleiten, Pech und Pannen, die in einer Insolvenz des Architekturbüros mündete. Der Technische Beigeordnete Peter Böhm schilderte im Betriebsausschuss des Rates, was auf der Baustelle Stand der Dinge ist und wie es weiter gehen könnte. Es bleiben viele Fragezeichen. Der Ratsherr Jürgen Berger äußerte harsche Kritik und beklagte herbe finanzielle Verluste für seinen Verein, die Basketballgemeinschaft BBG Herford. Der Unterricht findet unterdessen viel länger als geplant in Schulcontainern, in der früheren Hauptschule Meierfeld und in der Sporthalle des Friedrichs-Gymnasiums statt. Stiftberger Turnhalle einstimmig beschlossen Peter Böhm beschreibt auf Nachfrage die Stimmung im Ausschuss dennoch als insgesamt &bdquo;relativ locker“. So sei an dieser Stelle zunächst die für Stiftberger Grundschüler erfreuliche Nachricht berichtet: Die Mitglieder des Ausschusses haben einstimmig abschließend beschlossen, dass die seit langer Zeit fehlende 1-fach-Turnhalle der Schule trotz vergleichsweise hoher Kosten von rund 7,7 Millionen Euro gebaut werden soll. Die Halle muss mit Rücksicht auf die Aussicht auf das Baudenkmal Marienkirche in den Hang eingegraben werden. Das verdreifacht den Preis im Vergleich zu einem Standard-Bau. Zurück zum Ravensberger Gymnasium: Kurz vor der geplanten Eröffnung der neuen hochmodernen Sporthalle war ein Wasserschaden entdeckt worden. Das Wasser war aus einem wohl fehlerhaft ausgeführten Wasseranschluss in den sanitären Anlagen in kleiner aber stetiger Menge ausgetreten und unbemerkt unter den Parkettboden gelaufen. Schnell wurde klar, dass der Boden mindestens in Teilen ausgetauscht werden müsste. Das ist Monate her. Aufwendige und schrittweise Prüfung des Schadensausmaßes Warum ging die Sanierung nicht schneller voran? Böhm erklärt das mit dem Bestreben der Versicherung, den Aufwand zur Sanierung in Grenzen zu halten. Man prüfte zunächst nach und nach, ob es nicht reiche, Teile des Bodens auszutauschen. Zuvor musste die ausfahrbare Zuschauertribühne abgebaut werden. Am Ende stellte sich heraus, dass sich überall Schimmelsporen gebildet hatten und der gesamte Boden ausgetauscht werden muss. &bdquo;Der Boden ist herausgerissen, als wenn wir nie einen gehabt hätten“, sagt Böhm. Die Ausschreibung für die Verlegung eines neuen Bodens sei Ende November rausgegangen. &bdquo;Wir haben aber noch keine Firma, die es macht. Die muss die Zeit haben und es muss das Material beschafft werden.“ Wie üblich werde der Schaden zunächst von der eigenen Versicherung der Stadt bezahlt. Die hole sich das Geld von der Versicherung des Verursachers zurück. Basketballer müssen sich wegen Schadensersatz an Verursacher wenden Der finanzielle Schaden der Basketballer lasse sich so nicht ausgleichen. Der Verein müsse sich direkt an die Versicherung des Verursachers halten. Dabei werde man wenn gewünscht helfen. Die Regie bei der Sanierung der neuen Sporthalle haben nach der Insolvenz des Architekturbüros die Mitarbeiter des städtischen Immobilien- und Abwasserbetriebes IAB trotz angespannter Personalsituation selbst übernommen. Peter Böhm hofft, dass die Turnhalle nun im Sommer 2024 eröffnet werden kann. Die Trocknung der Sanitärräume konnte abgeschlossen werden. Die hier von der Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogenen Bauteile werden derzeit saniert. Die Unterspülung des Hallenbodens war nicht die erste Panne. So wurde bei den oberen Rängen der Tribüne beim Estrich gepfuscht. Hier laufen nun die Arbeit zur Fertigstellung. Baustelle des Gymnasiums wird winterfest gemacht Die Insolvenz des Generalplaners, des Architekturbüros &bdquo;Werk 9“, stellte den IAB vor die Herausforderung, neue Architekten für das RGH und die historische Turnhalle Lübberbruch zu finden. Peter Böhm hofft, dass ein neues Büro fürs RGH im Januar verpflichtet werden kann. In Sachen Insolvenz und Geltendmachung von Ansprüchen und Mängeln lässt sich die Stadt von einer erfahrenen Anwaltskanzlei vertreten. Die Baustelle wird bis Jahresende in einen witterungsgeschützten also winterfesten Zustand versetzt. Die Handwerker werden ihre begonnenen Arbeiten so weit wie möglich fertig stellen. Dazu gehören Dachdeckerarbeiten und Verklinkerung. Keine verlässlichen Angaben zu Kostensteigerungen Und was kostet das alles? &bdquo;Zum derzeitigen Zeitpunkt kann weiterhin keine verlässliche Angabe zu Kostensteigerungen erfolgen“, heißt es in der Ausschussvorlage. &bdquo;Eine Prognose wird erst nach der vollständigen Einarbeitung der nachfolgenden Planungsbüros möglich sein.“

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