Starkregen-Bilanz im Kreis Herford: Weitere Unwettereinsätze in der Nacht zu Mittwoch

Kreis Herford. Es war klar, dass sich die hohen Temperaturen mit einem Knall verabschieden würden und tatsächlich war am Dienstag, 12. September, das Unwetter hereingebrochen: Im Kreis Herford ist es zu einigen Feuerwehreinsätzen gekommen, vor allem Herford-Elverdissen und Bünde waren betroffen. In Herford stand ein ganzer Straßenabschnitt unter Wasser. Update: Am Dienstagabend und in der Nacht zu Mittwoch musste die Feuerwehr erneut wegen Unwettereinsätzen ausrücken. Zum einen gegen 23.18 Uhr in Vlotho zur Detmolder Straße. Dort war die Fahrbahn verunreinigt und überflutet, wie ein Sprecher der Kreisleitstelle am Mittwoch mitteilt. Das Gleiche passierte dann am Mittwochmorgen an der Solterbergstraße. An der Gaußstraße sind am Dienstagmorgen zwei Autos in den Wassermassen steckengeblieben. Bei dem einen Pkw erreichte das Wasser schon die Scheinwerfer, bei dem anderen ist war noch ein Rest vom Dach zu sehen. Das Wasser stand teils 1,40 Meter hoch. Aber nicht nur direkt unter der Brücke, sondern auch 150 Meter davor stand das Wasser kniehoch. Bilanz der Kreisfeuerwehr Wie ein Sprecher der Kreisleitstelle der Feuerwehr am Abend mitteilt, soll es bis dato über 70 wasserbedingte Einsätze gegeben haben. Um kurz nach 7 Uhr seien die ersten Anrufe eingegangen. Etwa zehn Mal sei die Feuerwehr wegen Brandeinsätzen alarmiert worden. Dabei habe es sich um Blitzeinschläge gehandelt, zum Teil aber auch um Brandmeldeanlagen, die durch das Wetter fälschlicherweise ausgelöst worden seien. Richtig gebrannt habe es nicht, so der Sprecher. Die Einsätze konzentrierten sich teils auf Bünde, aber vor allem auf Herford-Elverdissen. Dort soll es verhältnismäßig viele Überschwemmungen gegeben haben. Unwetter-Schwerpunkt Elverdissen: Biemser Weg schon wieder überflutet Auch der Biemser Weg, der in der Vergangenheit immer wieder überflutet worden war, sei wieder betroffen gewesen. Hier sollen fast zeitgleich acht Einsätze wegen vollgelaufener Keller stattgefunden haben. In einem der Keller soll das Wasser 2,30 Meter tief gestanden haben. Der erste Einsatz sei ein Blitzeinschlag an der Mindener Straße gegen 10.22 Uhr gewesen, sagte der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Axel Freitag. Ein Feuer sei vor Ort aber nicht festzustellen gewesen. Dann seien sie auch schon zum ersten vollgelaufenen Keller gerufen worden. "Die Einsatzflut wurde immer größer", so Freitag. Am Mittag sei die komplette Feuerwehr Herford im Einsatz. Aus dem Archiv: Nach Unwetter: Keine Lösung gegen Überflutungen in Herford Collie wird von Starkregen überrascht Gegen 14.45 Uhr ist ein Einsatztrupp der Feuerwehr zur Elverdisser Straße aufgebrochen. Ein Weg steht hier am Mittag unter Wasser. Ein Collie sei von den Wassermassen überrascht worden und habe sich auf ein kleines Plateau gerettet. Laut Informationen vor Ort soll der Hund von Baumstämmen eingeklemmt gewesen sein. Während die Feuerwehr mit einem Boot nach dem Vierbeiner suchte, sei jemand ins Wasser gesprungen und habe den Hund gerettet. Der Collie soll wohlauf sein. Auch das Technisches Hilfswerk (THW) und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) habe die Herforder Feuerwehr zur Hilfe geholt. 100 Einsatzkräfte seien ausgerückt. Da immer mehr Einsätze gemeldet wurden, habe die Feuerwehr auf der Feuerwache in Herford eine örtliche Einsatzleitung eingerichtet, um die Leitstelle zu entlasten. Bis zum Mittag seien 60 Einsätze abgearbeitet worden, dabei habe es sich vor allem um vollgelaufene Keller gehandelt. Diese Straßen waren gesperrt "Es hat einige Einsätze gegeben", sagt Kreispolizeisprecherin Lah-Schnier im Gespräch mit der NW am Dienstagnachmittag. Die Polizei sei zur Gaußstraße in Herford ausgerückt, genauso wie zur überfluteten Koblenzer Straße in Löhne. Beide Straßen sollen gesperrt gewesen sein. Auch einige kleineren Seitenstraßen habe die Polizei kurzzeitig sperren müssen. In Bünde hatte in einem Wohnhaus der Blitz eingeschlagen. Die Feuerwehr konnte den Rauch, der sich entwickelt hatte, aber schnell löschen. Mehr zum Thema: Bünder Feuerwehr am Dienstagmorgen im Dauereinsatz Die Lage in Enger und Spenge In Enger und Spenge hatte das Unwetter keine größeren Auswirkungen gehabt, das teilten die Feuerwehren der beiden Städte auf NW-Anfrage mit. In Enger habe am Dienstagmorgen allerdings zweimal die Brandmeldeanlage der Firma Solmetall wegen Blitzschlags ausgelöst, gebrannt habe es aber nicht, hieß es von der Wehr. Mehr zum Thema: 1.000 Haushalte, Händler und Apotheke im Kreis Herford nach Unwetter ohne Telefon und Internet Jahn-Stadion gesperrt Das Unwetter hat auch Auswirkungen auf den Sport: Das Herforder Ludwig Jahn-Stadion ist für den Dienstag gesperrt worden, dort sind normalerweise mehrere Trainingsplätze in Betrieb.

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