Kreis Herford. 365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich: Im Jahr suchen 40.000 Patientinnen und Patienten Hilfe in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Herford. Als Notaufnahme der höchsten Versorgungsstufe, der umfassenden Notfallversorgung, bietet die ZNA medizinische Versorgung bei allen schweren Erkrankungsbildern an. In Nordrhein-Westfalen gibt es nur 27 Krankenhäuser, die diese höchste Versorgungsstufe leisten.
Hierfür arbeiten zehn Facharzte mit zusätzlicher Spezialisierung in klinischer Notfallmedizin in der Notaufnahme, um mit den Schwerpunktabteilungen des Klinikums gemeinsam eine passende Notfallversorgung für alle Patienten sicherzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums. Auch die pflegerische Betreuung erfolge auf einem hohen Qualitätsniveau, viele Mitarbeitende seien durch die Zusatzausbildung in der Notfallpflege qualifiziert.
Ein Anmeldetresen für alle leichte und schwere Notfälle
Die hohe Qualität wird extern überprüft und zeigt sich in den Zertifizierungen als Stroke Unit, regionales Traumazentrum, Chest Pain Unit und Cardiac Arrest Center. Diese dokumentieren eine Versorgung von Schlaganfällen, Schwerverletzten, herzkranken Patienten und von Patienten mit Herzstillständen rund um die Uhr auf einem hohen Niveau.
Um ausreichend Kapazitäten für die Behandlung der kritisch kranken Patienten zu haben, ist bei der Behandlung von leichterkrankten Notfällen die kassenärztliche Notdienstpraxis am Klinikum mit der Notaufnahme zusammengerückt. Seit einem Jahr werden an einem Anmeldetresen die Patienten in die richtige Versorgungsebene gesteuert, teilt Sprecherin Monika Vogel mit.
Die enge räumliche Zusammenarbeit führt zu einem reibungsarmem Versorgungsablauf der Patienten. „Eine ganze Menge der Aspekte, die für die umfassenden Notfallversorgungszentren politisch vorgesehen sind, sind am Klinikum Herford bereits umgesetzt“, erklärt Wilfried Schnieder, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme. Dazu gehört vor allem die Aus- und Weiterbildung des pflegerischen und ärztlichen Personals. „Unsere Notaufnahme ist Ausbildungsstätte im ärztlichen Bereich für die Klinische Akut- und Notfallmedizin und für die präklinische Notfallmedizin, außerdem sind wir auch an der Weiterbildung von Ärzten für Allgemeinmedizin beteiligt“, so Schnieder, der jüngst als Tagungspräsident die Jahrestagung der deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin in Bielefeld mit 1.700 Teilnehmern mit ausrichtete.
335 Krankenhäuser gibt es in NRW
„Im Bereich der Pflege sind wir Kooperationspartner der Ausbildung Notfallpflege in Bielefeld und haben begonnen, medizinische Fachangestellte selbst in der ZNA auszubilden. Zur Verbesserung der Behandlungssicherheit für die Patienten finden monatliche berufsgruppenübergreifende Fortbildungen in notfallmedizinischen Themen statt“, sagt Roman Ulmer, Pflegerischer Abteilungsleiter der ZNA.
Am heutigen europäischen Tag der Notfallmedizin (27. Mai) möchte das Team der ZNA vermitteln, dass es wichtig ist, das Bewusstsein für die Notwendigkeit gut entwickelter, gut vorbereiteter und gut organisierter medizinischer Notfallsysteme zu schärfen. Patienten und Mitarbeitende brauchen ein optimales Arbeitsumfeld, um die Gesundheit für beide Seiten zu erhalten.
In NRW gibt es 335 Krankenhäuser. 27 Einrichtungen bieten die höchste Versorgungsstufe, die umfassende Notfallversorgung Stufe 3 (8 Prozent), an. 84 Krankenhäuser dürfen die erweiterte Notfallversorgung, Stufe 2 (25 Prozent), anbieten.