Immobilienpreise im Kreis Herford gestiegen: Hier sind die Grundstücke am günstigsten

Herford. Weniger Kaufverträge als im Jahr 2021 aber nach wie vor steigende Grundstückpreise- und das trotz steigender Zinsen und steigender Baukosten. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte, der über die Entwicklung am Immobilienmarkt berichtet, hat seine Daten für die Stadt Herford und den Kreis vorgelegt. Weniger Kaufverträge 2022 wurden mit 2.625 Kaufverträgen circa 5 Prozent weniger Kaufverträge registriert als 2021. Dabei zeigt sich ein geteiltes Bild: Im ersten Halbjahr 2022 hatten die Experten sogar 10 Prozent mehr Kaufvorgänge erfasst als in den Vorjahren, im zweiten Halbjahr wurden dann aber 20 Prozent weniger Kaufverträge abgeschlossen. Ungefähr die Hälfte entfällt auf die Verkäufe bebauter Grundstücke, 30 Prozent auf Eigentumswohnungen und circa 20 Prozent betreffen unbebaute Grundstücke. Was gehandelt wird Im Kreis Herford werden bei den bebauten Grundstücken hauptsächlich Ein- und Zweifamilienhäuser der unterschiedlichen Baujahre gehandelt. Mehrfamilienhäuser spielen wie in anderen Landkreisen auch eher eine untergeordnete Rolle. Bei den unbebauten Grundstücken handelt es sich überwiegend um Wohnbaugrundstücke. Land- und forstwirtschaftliche Grundstücke werden im dicht besiedelten Kreisgebiet nur in geringer Anzahl verkauft. Seit einigen Jahren könne in allen Segmenten des Grundstücksmarktes aufgrund der hohen Nachfrage ein stetiger Preisanstieg festgestellt werden. Diese Tendenz setze sich auch im Jahr 2022 fort, wobei erkennbar sei, dass die Preise bis zum Sommer 2022 weiterhin sehr stark angestiegen sind. Ab dem Sommer ist eine leicht gesunkene Nachfrage erkennbar. &bdquo;Aufgrund höherer Zinsen und der Unsicherheit durch die Krisen auf der Welt reagieren Immobilienkäufer mit Zurückhaltung. Immobilien bleiben länger auf dem Markt, Interessenten überlegen länger und scheinen nicht mehr bereit zu sein, hohe Preise für eine Immobilie zu bezahlen“, fasst die Vorsitzende des Gutachterausschusses Sonja Boxhammer das Marktgeschehen des zweiten Halbjahres 2022 zusammen. Im Jahr 2022 konnten 160 Verträge über vollerschlossene Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau ausgewertet werden. Davon wurden rund 70 Prozent der Grundstücke bereits im ersten Halbjahr 2022 veräußert. Die Preise sind nach den Zahlen in den Städten und Gemeinden überwiegend gestiegen, teilweise sind erhebliche Steigerungen zu verzeichnen. Im Durchschnitt lagen die Kaufpreise im Kreis Herford mit 176 Euro je Quadratmeter um rund 10 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. So viel kostet ein Quadratmeter Spitzenreiter bildet hier erneut die Stadt Herford mit durchschnittlich 239 Euro je Quadratmeter. Mit zu den teuersten Verkäufen Arealen gehört Stedefreund. Der Einzugsbereich von Bielefeld habe schon seit jeher einen Einfluss auf das Preisniveau der angrenzenden Gemeinden, so die Experten. Davon sind auch die Städte Enger und Spenge mit jeweils wenigen Verkäufen auf hohem Niveau betroffen, erklären die Experten. In Enger sind es 219 Euro, in Spenge 159 Euro. In Bünde liegt der Preis bei 164 Euro je Quadratmeter, in Löhne sind es 145 Euro. Mit 139 Euro bildet Vlotho das Schlusslicht. Und unter den Ortsteilen bildet das zu Spenge gehörende Bardüttingdorf das Schlusslicht mit 61 Euro je Quadratmeter. Freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser bilden im Bereich der bebauten Grundstücke den Hauptanteil. Die Preisgestaltung von in der Regel selbst genutzten Immobilien hängt neben einer sehr individuellen Einschätzung auch von der Lage, der Größe, dem Alter und der Ausstattung ab. Um einen Überblick über die Entwicklung der Kaufpreise von freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern zu geben, werden die Gebäude in verschiedenen Baujahresklassen zusammengefasst. Eigentumswohnungen ziehen an Dabei zeigt sich, dass der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr in allen Baujahresgruppen zwischen 5 und 18 Prozent liegt. Neubauten haben hierbei mit durchschnittlich 515.000 Euro erstmalig die Schallgrenze von 500.000 Euro überschritten und liegen 16 Prozent über den Preisen von 2021. Neuere freistehende Ein- und Zweifamilienwohnhäuser der Baujahre ab 2010 - ohne Neubauten - wurden mit rund 491.000 Euro um 18 Prozent über Vorjahresniveau gehandelt. Ältere Immobilien wurden um 5 bis 10 Prozent teurer gehandelt. Die Preise von neu errichteten Eigentumswohnungen sind gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um rund 5 Prozent auf 3.290 Euro je Quadratmeter Wohnfläche angestiegen. Auch ältere Eigentumswohnungen wurden größtenteils teurer verkauft.

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