Mord aus Habgier Durchbruch nach acht Jahren: Ermittler nehmen Herforder (38) wegen Mordes an Rentnerin in Vlotho fest

Herford/Vlotho. Acht Jahre hat es gedauert – doch nun steht der Mord an der Rentnerin Agnes N. (84) aus Exter offenbar vor der Aufklärung. Die Ermittler der Mordkommission &bdquo;Puls II“ haben einen 38-jährigen Herforder festgenommen, der die Rentnerin aus Habgier ermordet haben soll. Dass der Mann nun gefasst werden konnte, hat offensichtlich auch mit einer früheren Tat zu tun, für die er verurteilt wurde. Rückblende: Montag, 10. Februar 2014, in Exter, rund 300 Meter von der Stadtgrenze zu Herford entfernt. Gegen 18.30 Uhr findet die Betreuerin das Opfer tot im Flur seines Hauses. Die Witwe ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Kurz darauf wird die 12-köpfige Mordkommission &bdquo;Puls“ gebildet. Einbruchspuren gibt es nicht. Das Opfer muss seinem Mörder selbst geöffnet haben. Experten der Spurensicherung suchen nach DNA- und Faserspuren am Tatort - und die haben nun nach acht Jahren offenbar den Durchbruch gebracht. Denn zunächst konnte die Tat nicht geklärt werden – auch ein späterer Beitrag in der Sendung Aktenzeichen XY brachte keinen Erfolg. Cold-Case-Spezialisten untersuchen den Fall Der Fall wurde aber als einer der Herforder Mordfälle an eine besondere Abteilung des Landeskriminalamts für bislang ungeklärte und länger zurückliegende Verbrechen gemeldet. Der Fall war dann im Rahmen der Besonderen Aufbauorganisation Cold-Cases des Landeskriminalamtes NRW erneut untersucht worden. "Die Analyse des LKA NRW ergab, dass bestimmte molekulargenetische Untersuchungen von nach der Tat gesicherten Mikrospurenfolien erfolgversprechend sind. Das Polizeipräsidium Bielefeld übernahm diese Bewertung und veranlasste die entsprechenden Untersuchungen durch das Kriminaltechnische Institut des Landeskriminalamts NRW. Im Rahmen dieser Untersuchungen konnte das Labor DNA-Material des Tatverdächtigen an der Opferbekleidung der Getöteten nachweisen“, teilte die Polizei in Bielefeld mit. DNA-Treffer in der Datenbank Gleichzeitig wurden die DNA-Spuren in die Datei des Landeskriminalamts eingegeben, wo die DNA-Daten von Personen gespeichert sind, die bereits wegen schwerer Straftaten verurteilt wurden. Und hier gab es einen Treffer - mit der DNA des Herforders. Wie Staatsanwalt Veit Walter, der als Kapitaldezernent die Ermittlungen leitet, betont, habe man den Mann bisher nicht im Fokus gehabt. Die bisherigen umfangreichen Ermittlungen der Mordkommission &bdquo;Puls II“ unter der Leitung des Ersten Kriminalhauptkommissars Markus Mertens führten auch zu keiner erklärbaren Beziehung zwischen dem Beschuldigten und dem Opfer, teilte die Polizei weiter mit. Aber auch die weiteren durch die Ermittlungen hervorgebrachten Erkenntnisse verfestigten den Tatverdacht gegen den Beschuldigten. Die Ermittler nahmen den Tatverdächtigen am Dienstagmorgen im Rahmen einer Durchsuchung seiner Wohnung vorläufig fest. Der Mann äußerte sich nicht zu dem gegen ihn erhobenen Tatvorwurf. Der Haftbefehl wurde im Verlauf des Vormittags von der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Bielefeld verkündet und der Beschuldigte der JVA Bielefeld zugeführt, teilte die Polizei in Bielefeld weiter mit. Verdächtiger schweigt zu den massiven Vorwürfen Bisher hat der Mann zu den massiven Vorwürfen geschwiegen. "Ich kann noch gar keine Stellungnahme abgeben, ich habe heute erst mit meinem Mandanten sprechen können", so Strafverteidigerin Christina Peterhanwahr. Wie berichtet, waren die Ermittler zunächst davon ausgegangen, dass der Täter aus dem Umfeld des Mordopfers kommen könnte und dass es sich beim Tatmotiv um Habgier handelt. &bdquo;Die Ermittlungen der Mordkommission kommen zu dem Ergebnis, dass der Täter im erweiterten sozialen Umfeld der getöteten 84-Jährigen zu suchen ist und dass Täter und Opfer sich gekannt haben dürften“, hatte die Polizei kurz nach der Tat mitgeteilt. Die Rentnerin hatte über die Jahre rund 40.000 Euro angespart, die sie über längere Zeit in bar ihrem Haus verwahrt hatte. &bdquo;Dieser Umstand, wie die Tatsache, dass es im Haus mehrere Geheimverstecke gab, war nur Vertrauten bekannt“, hatte die Polizei darüber hinaus mitgeteilt. Allerdings hatte das Opfer das Geld kurz zuvor bei einer Bank eingezahlt.

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