Gerichtsverhandlung Vlothoer angeklagt wegen Missbrauchs zweier Kinder

Vlotho/Bielefeld. &bdquo;Wenn ich geraucht oder getrunken hatte, hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle“, sagte der Angeklagte in der Verhandlung. Ein 29 Jahre alter Mann aus Vlotho hat vor einer Jugendschutzkammer des Bielefelder Landgerichts eingeräumt, zwei Mädchen gegenüber übergriffig geworden zu sein. Er ist angeklagt, die Töchter seiner ehemaligen Lebensgefährtin zum Teil schwer missbraucht zu haben. Ab Sommer 2016 waren Sidar T. und Pia O. ein Paar (Namen aller Betroffenen geändert). Gemeinsam lebten sie mit den Kindern, die die Frau mit in die Beziehung gebracht hatte, in einem Haus in Vlotho. Dass es dort zu sexuellen Übergriffen auf die Schwestern Benina und Billa gekommen war, scheint mittlerweile unstreitig zu sein – nicht zuletzt aufgrund einer entsprechenden Einlassung des Angeklagten vor Gericht. Welcher Art diese Übergriffe genau waren, wird die III. Große Strafkammer unter dem Vorsitz von Richter Carsten Nabel an den folgenden Verhandlungstagen herausarbeiten müssen. Mädchen damals elf Jahre alt Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Sidar T. in den Sommerferien 2018 das erste Mal Benina gegenüber übergriffig wurde. Ähnlich gelagerte Taten sollen sich noch mehrfach bis zum Oktober jenen Jahres ereignet haben. Als das damals elf Jahre alte Mädchen dem Mann gegenüber deutlich zu verstehen gegeben habe, dass er derartiges unterlassen solle, habe dieser Tatkomplex ein Ende gefunden, so die Anklage. Denn nun wandte sich T. offenbar Beninas Schwester Billa zu: Zwischen April 2019 und August des vergangenen Jahres soll T. das zunächst acht Jahre alte Kind etliche Male – zumeist schwer – missbraucht und vergewaltigt haben. Die Taten sollen sich laut Anklage im Haus in Vlotho sowie in einem Ferienhaus in den Niederlanden, wo die Familie ihren Urlaub verbrachte, ereignet haben. Die Übergriffe endeten laut Anklage mit dem Ende der Beziehung von Sinar T. und Pia O. und dem damit einhergehenden Rauswurf des Mannes aus dem Haus. Er schäme sich zutiefst, sagt der Angeklagte Vor dem Landgericht legte Sidar T. nun ein Teilgeständnis ab: Richtig sei, dass es Übergriffe gegeben habe – jedoch auf gar keinen Fall in der Schwere, die ihm die Staatsanwaltschaft zur Last lege. Dennoch: &bdquo;Ich muss dafür bestraft werden. Geben Sie mir zehn Jahre“, sagte der 29-Jährige zu Richter Carsten Nabel. Er schäme sich zutiefst. Alles habe damit begonnen, dass er durch einen falschen Freund 2017 an Marihuana und zuviel Alkohol gekommen sei. Ständig habe er im Übermaß Drogen geraucht, getrunken und auch gezockt. Obwohl er damals gut verdiente, habe er immer mehr Schulden bei seinen Dealern angehäuft, gab T. zu Protokoll. &bdquo;Wenn ich unter Marihuana-Einfluss stand, war ich ein anderer Mensch“, sagte der Angeklagte, der derzeit in Untersuchungshaft sitzt: &bdquo;Die Drogen haben mein Leben kaputtgemacht.“ Der Prozess wird am 25. Oktober fortgesetzt.

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