Hiddenhausen Wie ein Chor aus dem Kreis Herford durch die Corona-Pandemie gekommen ist

Hiddenhausen. Mit dem schwungvollen &bdquo;In The Sanctuary“ und dem etwas ruhigeren &bdquo;Window of Hope“ eröffnet der Gospelchor Injoy seine Veranstaltung in der Eilshauser Kirche. Die Songs hat der Chor schon lange im Programm, trotzdem ist das Konzert, das mit &bdquo;Family and Friends" überschrieben ist, etwas ganz Besonderes. &bdquo;Für uns ist es das erste Konzert nach fast drei Jahren“, erklärte Chorleiter Marcus Linnemann gleich zu Beginn des eineinhalbstündigen Auftritts. &bdquo;Hier heute für Sie zu singen, fühlt sich einerseits vertraut an, ist aber auch so etwas wie ein Neubeginn. Dementsprechend sind wir aufgeregt, aber auch voller Vorfreude.“ Anders als sonst bei Konzerten ist die Kirche nicht einmal annähernd voll besetzt. &bdquo;Wir haben den Rahmen bewusst klein gehalten und nur Karten an Familie und enge Freunde herausgegeben, um genügend Abstand zwischen den Zuhörern bieten zu können“, sagte Linnemann. Gut 150 Menschen mögen es sein, die dem Chor zuhören, teilweise mitsingen und mitklatschen. Weniger Sänger als sonst stehen auf der Bühne Auch er selbst steht nicht mit den üblichen rund 50 Sängerinnen und Sängern im Altarraum, sondern nur mit etwas mehr als 30. &bdquo;Das hat hat aber nichts mit Corona zu tun“, hatte Linnemann vor dem Konzert gesagt. &bdquo;Grund ist die Terminwahl zu Ferienbeginn und an einem langen Wochenende.“ Da seien doch einige Sängerinnen und Sänger weggefahren. Grundsätzlich seien aber so gut wie alle Sänger dabei geblieben, obwohl der Chor bis Mai diesen Jahres alle Aktivitäten, inklusive Proben eingestellt hatte. &bdquo;Entweder durften wir nicht, oder es war uns zu unsicher oder beides“, sagte Linnemann. Und Proben via Zoom seien weder für ihn noch für den Chor denkbar gewesen. Insgesamt habe Corona die Hobby-Chöre wohl mit am härtesten getroffen, sagte Linnemann. Er wisse von einigen Chören, die die Zeit nicht überstanden hätten. Insgesamt habe sich der Chor Injoy aber überraschend schnell wieder gefunden. Viele Lieder seien den Sängerinnen und Sängern präsent gewesen, auch wenn sie in den Proben noch an den Feinheiten arbeiten müssten. Leonard Cohens "Hallelujah" beendet das Konzert Zu den bekannten Liedern im Konzertprogramm gehörten &bdquo;Your Love Keeps Liftin Me Higher“, eine für Chor umarrangierte Soul-Nummer, &bdquo;Baba Yetu“, das Vaterunser auf Suaheli, &bdquo;Scarborough Fair“ und zum Abschluss das emotionale &bdquo;Hallelujah“ von Leonard Cohen. Mit &bdquo;In Need“, Only a Holy God“, &bdquo;Why We Sing“ und &bdquo;Du bis das Licht“ des Singer/Songwriters Gregor Myle präsentierte der Chor vier neu einstudierte Lieder und zeigte so, dass sich nicht nur im klassischen Gospelrepertoire Songs zum Thema Verkündigung oder anderen christlichen oder spirituellen Themen finden und für den Chorgesang arrangieren lassen. So haben immer wieder Popsongs wie &bdquo;Give a Little Bit“ von Supertramp oder &bdquo;I Still Havent Found What Im Looking For“ von U2 ihren Platz im Programm. Neben den gesanglichen Qualitäten hat sich der Chor auch seine stilistische Offenheit bewahrt. Der tosende Applaus zeigte, dass das Programm nach der langen Zwangspause ankam, auch wenn - anders als sonst bei Konzerten des Chores - kaum Solisten oder Solistinnen ins Rampenlicht traten. Es gibt also etwas, worauf sich Freunde von Chor und Gospelgesang mit Blick auf die Injoy-Vorweihnachtskonzerte freuen können. Die sind, so es Corona zulässt, für den 9. und 10. Dezember in der Eilshauser Kirche geplant.

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