18.000 waren dabei

Mit vielen Fotos: So schön war „Bielefeld singt“ in der Schüco-Arena

Bielefeld Marketing und der DSC Arminia Bielefeld veranstalteten das gemeinsame Singen auf der Alm. 18.000 Menschen setzten nach den Ereignissen von Magdeburg ein Zeichen für Zusammenhalt.

Ein Meer aus Handylichtern ist bei "Bielefeld singt!" zu sehen. | © Mike-Dennis Mueller

Heimo Stefula
23.12.2024 | 23.12.2024, 08:32

Bielefeld. Dunkle Wolken liegen über der Schüco-Arena, aus denen kontinuierlich Nieselregen quillt. Die Ereignisse auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt vom Freitagabend beschäftigen die Menschen am Samstagabend.

Und natürlich haben sich die beiden Veranstalter, Bielefeld Marketing und der DSC Arminia Bielefeld, kurzfristig darüber beraten, ob sie dieses Adventssingen, dieses erstmalige „Bielefeld singt – So klingt Weihnachten“ mit mehr als 18.000 Zuschauern im Stadion, überhaupt stattfinden lassen sollen. Sie entscheiden sich dafür.

Die Schweigeminute im Gedenken an die Opfer des „feigen Anschlags“ von Magdeburg ist ein beeindruckendes Zeichen gleich zu Beginn des eigentlich fröhlichen Zusammenseins. „Ein Zeichen für den Zusammenhalt in der Stadt“, heißt es in einer Ansprache von Hochzeits- und Trauerredner Arne Heger und: „Wir wollen nicht zulassen, dass die Angst so viel Macht bekommt.“ Stille im Stadion für einen Moment. Dann aber strahlen die Banderolen wieder mit der Ansage: „Weihnachten für die ganze Familie“ – „Bielefeld singt“.

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Bei „Bielefeld singt“ 50. Geburtstag gefeiert

Vor der Südtribüne feiert Nicole mit ein paar Freundinnen ihren 50. Geburtstag, links neben dem Tribünenaufgang zu Block 4 haben sich Corinna und Benedikt schick gemacht. Sie tragen die gleiche Nikolausmütze und haben auch ihrer Familie eine rote Kopfbedeckung mit Bommel verpasst. Die Familie kommt aus Bielefeld, Gütersloh, Herford. Corinna verrät: „Wir heiraten nächstes Jahr“, und Benedikt gesteht: „Junggesellenabschied wird auf Mallorca sein.“

Anke ist mit 60 Jahren das erste Mal im Stadion und weiß gar nicht, wohin sie laufen soll. Und wir haben den wahren Nikolaus gefunden, ebenfalls auf dem Stehplatzblock: Sylke Nikolaus, um es genau zu sagen, sie hat ihre Schwiegermutter Dorit aus Brandenburg im Schlepptau. Sie alle betonen: „Wir wollen hier ein Gemeinschaftsgefühl erleben.“

Kommt bald unter die Haube: Benedikt (hinten Mitte) hat seinen Junggesellenabschied schon geplant. - © Mike-Dennis Mueller
Kommt bald unter die Haube: Benedikt (hinten Mitte) hat seinen Junggesellenabschied schon geplant. | © Mike-Dennis Mueller

18.000 Zuschauer sind dabei, sowie 180 Bläserinnen und Bläser aus den Bielefelder Kirchengemeinden, der Show-Chor „Groophonik“, das Jazzorchester OWL und 250 weitere Aktive. Besonders erwähnenswert: der programmatische Leiter des Abends, Tobias Richter (Groophonik) und Ulrike Wahren. Die Detmolder Gesangspädagogin brilliert ein ums andere Mal als Solistin, etwa als Mariah Carey-Interpretin im beschwingten „All I want for Christmas“. Ein Song, bei dem das Gemeinschaftsgefühl spürbar ist – alle tanzen auf den Tribünen.

Ulrike Wahren tritt als Mariah Carey-Interpretin auf. - © Mike-Dennis Mueller
Ulrike Wahren tritt als Mariah Carey-Interpretin auf. | © Mike-Dennis Mueller

„Bielefeld singt“ mit mitfühlender Botschaft

18 Stücke sind zu hören, von „Last Christmas“ (da gehen tatsächlich alle Handy-Lampen an) bis „Stille Nacht“ und „O du Fröhliche“. Doch die Lautsprecher sind oft zu dominant, die 18.000 Stimmen sind nur schwer auszumachen. Lediglich bei der Arminia Hymne „Heut’ ist der Tag endlich wieder soweit, ...“ kommt der „Alm-Spirit“ rüber.

18.0000 Bielefelder singen Weihnachtslieder im Stadion. - © Mike-Dennis Mueller
18.0000 Bielefelder singen Weihnachtslieder im Stadion. | © Mike-Dennis Mueller

Natürlich wird auch „Hallelujah“ angestimmt und fast alle singen mit. „Leonard Cohen hat ’Hallelujah’ für die ganze Welt alltagstauglich gemacht“, sagt Christian Bald, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bielefeld und Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche von Westfalen. Diese mitfühlende Botschaft des Liedes geht sicher auch nach Magdeburg.

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Bielefeld singt Weihnachtslieder im Stadion