Herford. Bürgermeister Tim Kähler hat die Realisierung des OWL-Forums vorerst verschoben. „Wir befinden uns heute in herausfordernden Zeiten. Die Energiekrise, die wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Fragen der Haushaltsentwicklung sind aktuell sehr schwer einzuschätzen", gibt er als Erklärung an.
Momentan gehe er davon aus, dass der Haushalt für 2023 und die damit verbundene mittelfristige Finanzplanung frühestens am Ende des Jahres oder am Anfang des Jahres 2023 eingebracht werden könne. "Die Parameter für eine seriöse Planung des Baus und des Betriebes sind ebenfalls großen Schwankungen unterworfen. Eine belastbare Darstellung künftiger Herstellungs- und Betriebskosten ist momentan seriös kaum darstellbar", meint Kähler. Dieses gelte sowohl für einen Neubau als auch für etwaige Renovierungsarbeiten oder Sanierungsmaßnahmen von Spezialbauten wie Kulturellen Einrichtungen. Die Normalisierung der Märkte sei erst einmal abzuwarten. "Deshalb ist es der einzig seriöse Weg mit den weiteren Schritten ein wenig zu warten“, betont der Bürgermeister.
Erste Gespräche mit den Fördermittelgebern seien bereits geführt worden. Geklärt werden müsse, ob und wie eine Verlängerung der Fördermittelfrist erreicht werden könne. „Wir sind zuversichtlich, dass wir hier eine Lösung finden werden, denn Herford ist in diesem Zusammenhang ja kein Einzelfall. Momentan stehen fast alle Kommunen vor diesen Herausforderungen“, so Kähler.
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Kulturdialog und somit die Planung sollen trotzdem weitergehen
Trotz der Verschiebung des OWL-Forums soll der Kulturdialog und somit die Planung nach Ansicht des Bürgermeisters weitergehen, da er über die Fragen eine einzelne Kulturstätte hinausgeht. „Ich bin sehr dankbar für den jetzt entstandenen Kulturdialog. Die auch zum Teil kritischen Äußerungen sind sehr hilfreich und leisten einen wichtigen Beitrag, da sie aufzeigen, wo nachgearbeitet werden muss. Ich habe bewusst diese Debatte gesucht, da ein derartig großes Projekt nur realisiert werden kann, wenn es in der Bevölkerung transparent dargestellt wird und Überzeugungsarbeit geleistet wird. Viele Beiträge zeigen aber, dass auch einige andere Bereiche eine Weiterentwicklung wünschen. Das ist für unsere Stadt ein sehr gutes Signal. Und deshalb ist es auch richtig, für diesen Erörterungsprozess den notwendigen Zeitrahmen zu setzen und ihn fortzuführen. Aus diesen Gründen werden wir uns mehr Zeit dafür nehmen und die weiteren Schritte zur Errichtung des neuen Kulturforums ein wenig später gehen. Dieses Projekt wird Herford für Jahrzehnte prägen. Deshalb sollte es gut überlegt sein“, sagt Kähler.
Der Bürgermeister sei weiterhin davon überzeugt, dass das Projekt OWL-Forum ein wichtiger Beitrag für den Kultur- und Wirtschaftsstandort Herford ist, da es die Attraktivität der gesamten Region steigert. Er werde Gespräche mit der Wirtschaft führen, um zu erörtern, ob man hier auch gemeinsame Wege gehen kann. Die aktuelle Stellenausschreibung zur Projektentwicklung des OWL-Forums wird ausgesetzt.