OWL-Forum: Stadt sucht mit Bürgern das Wir-Gefühl

Herford. Transparenz und Mitsprachemöglichkeiten sollen dafür sorgen, dass das OWL-Forum ein &bdquo;Ort der Vielfalt“ (Bürgermeister Tim Kähler) wird. Kulturdialoge zum OWL-Forum sollen dazu beitragen. Der zweite fand nun im Theater-Foyer statt. &bdquo;Interessierte Bürger“ waren zwar eingeladen, offensiv beworben wurde die Veranstaltung aber nicht. Und so war der Teilnehmerkreis recht identisch mit dem des ersten Treffens, das bewusst auf den Kreis der &bdquo;Kulturakteure“, beschränkt gewesen war. Dabei wurde eines schnell klar: Angesichts der herausfordernder werdenden wirtschaftlichen Lage werde es gute Argumente für eine 100-Millionen-Investition in die Kultur brauchen. &bdquo;Es müssten Wege zu einem Wir-Gefühl pro OWL-Forum gefunden werden“, sagt Sonja Ziemann-Heitkemper (Kunstverein). Um das zu erreichen, müsse stärker auf die Menschen zugegangen werden, vielleicht auch mit Aktionstagen in der Innenstadt. Homepage geplant, die alle Informationen bündelt Den Vorschlag nahm Moderatorin Carmen Emigholz wie viele andere auf. Wichtig sei ihr, dass Anregungen und Fragen, nicht &bdquo;auf einem Block verschwinden“, sondern aufgenommen und abgearbeitet werden. Ein zentrales Instrument dabei soll eine Homepage werden, die alle verfügbaren Informationen übersichtlich bündelt und Möglichkeiten bietet, sich mit Fragen oder Vorschlägen einzubringen, auf Wunsch auch anonym. Ins Netz gehen soll sie am 5. Juli. Da finden sich Antworten auf Fragen zu Finanzierung und Beschlusslage, aber auch eine Übersicht über die Anforderungen an das OWL-Forum, wie sie von Kunstakteuren aber auch Bürgern als Publikum und mögliche Nutzer bisher formuliert wurden. Weitgehende Einigkeit herrschte bei der Einschätzung, dass viele Kulturhäuser, seien es Museen oder Konzertsäle, als &bdquo;elitäre Einrichtungen“ (Marta-Direktorin Kathleen Rahn) wahrgenommen werden, und sich Teile der bürgerlichen Kulturszene in Blasen befänden (Hartmut Braun, Geschichtsverein), die aber genau mit dem Diskussionsprozess &bdquo;aufgepikst“ (Carmen Emighaus) werden sollen. Umfangreiches Papier mit Wünschen der NWD Die NWD-Freunde haben bereits ein umfangreiches Papier mit Ideen für neue Formate, dem für die Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) nötigen Raumbedarf und dem Umfeld im OWL-Forum vorgelegt. Dazu gehören für den Vorsitzenden Ralf Struthoff auch Gastronomie und Kantine: &bdquo;Immerhin wird das OWL-Forum auch ein Arbeitsplatz für rund 100 Menschen.“ In Sachen Theater scheint diese Diskussion noch am Anfang. Die Fragen, welches Theater in Zukunft gewünscht sei, und wie sich die Tradition des alten Hauses in eine neue Spielstätte übertragen lassen könnte, müssen noch beantwortet werden. Aber auch hier gelte, so Kähler, dass erst die Bedarfe ermittelt werden und diese dann in Beschlussvorlagen und Ausschreibungen eingehen und so weit möglich umgesetzt werden sollen. Erst relativ spät löste sich die Diskussion von der Einengung auf NWD und Theater. &bdquo;Ein Saal, in dem Herforder Abiturienten ihren Abi-Ball feiern könnten wäre schön“, wünschte sich Yannick Seeberg von der Pro Herford. Räume mit einfachen Zugang für die &bdquo;Freie Szene“ von lokalen Chören bis zum Musik Kontor, Öffnung für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, einen Fonds zur Förderung lokaler Künstler, Angebote für junge Menschen als Nutzer vor Morgen wurden zudem, als Vorschläge genannt. &bdquo;Wir brauchen ein möglichst flexibles Gebäude, das sich den Veränderungen der Zukunft anpassen kann“, brachte es Struthoff auf den Punkt, und: &bdquo;Wir werden unheimlich viele Dinge ausprobieren müssen, um zu sehen, was funktioniert.“ Nächste Runde im September &bdquo;Wir fangen erst an zu bauen, wenn wir wissen, was die Bürger haben wollen“, sicherte Kähler zu. &bdquo;Es gibt aber Dinge, die wir machen werden. Dazu gehören NWD und Theater, aber nicht nur.“ Der Kulturdialog diene der Findung dessen, was gewünscht wird. Die nächste Runde des Kulturdialogs soll am 15. September bei der NWD stattfinden. Weitere sollen folgen, auch über die von Kähler für noch vor Weihnachten angestrebte Ratsentscheidung zum OWL-Forum hinaus. Spätestens dann erwartet Emigholz mehr Beteiligung: &bdquo;Wenn klar ist, dass ein Projekt Realität wird, steigt meistens das Interesse der Bürger, sich einzubringen.“

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