Das OWL-Forum soll mehr viel mehr als Musik und Theater bieten

Herford. &bdquo;Am Ende muss das OWL-Forum das Haus der Herforder und der Herforder Kultur sein“. So beschrieb Bürgermeister Tim Kähler die Zielvorgabe des &bdquo;Kulturdialogs zum OWL-Forum“, der am Donnerstag im Marta-Forum startete. Moderiert von der Bremer Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz begann die Diskussion um das neue Kulturzentrum. Geladen war zunächst Fachpublikum. Emigholz und ihr Team hatten zuvor mit Akteuren im Kulturbereich gesprochen, Ideen und Vorschläge, aber auch Bedenken und Fragen gesammelt. Sie wählte einen Einstieg über die Probleme. Ja, der Zeitplan sei ambitioniert, eine Fristverlängerung ohne Verlust der Förderzusagen vermutlich möglich aber nicht unendlich. Fragen des Denkmalschutzes zum alten Theater müssen die zuständigen Behörden klären. Klar sei aber: je mehr vom alten Theater erhalten werden soll, um so schwieriger werde es, ein den Anforderungen an das OWL-Forum genügendes Gebäude in ansprechender Gestaltung auf dem &bdquo;nicht unkomplizierten Standort“ des heutigen Theaters umzusetzen. Sie machte auch klar, dass die zugesagten Fördermittel nur für ein wirklich neu gedachtes Projekt fließen werden, für eine Renovierung des Theaters werde es sie nicht geben: &bdquo;Wenn es das OWL-Forum nicht gibt, geht das Geld in eine andere Stadt.“ Inhalte und den Charakter des OWL-Forums Im Kulturdialog geht es vorwiegend um die Inhalte und den Charakter des OWL-Forums, das wohl am Ende anders heißen wird. Zur Namensfindung schlug Sarah Heitkemper (SPD und Kunstverein) einen Wettbewerb vor. Lars Oliver Gehring vom Geschichtsverein schlug vor, die im Prozess der Kulturentwicklungsplanung erarbeiteten Ideen in die konzeptionellen Überlegungen mit einfließen zu lassen. Viele Vorschläge wie niederschwellige Nutzungsmöglichkeiten durch die freie Szene, Musikclubs, Bereitstellung von Open Spaces, Entwicklung zu einem Ort der Integration oder zu einem &bdquo;Dritten Ort“, in den man auch geht, weil es dort den besten Kaffee Herfords oder das schönste Dachterrassenrestaurant der Stadt gibt, deuten an, dass es den meisten um mehr als nur Ersatz zweier maroder Spielstätten geht. Nutzung digitaler Möglichkeiten, um in die Region hinaus zu wirken, oder der Vorschlag Querverweise zu den Aktivitäten anderer Kultureinrichtungen in der Stadt vorzusehen gehen ebenfalls in eine offenere Richtung. Die NWD habe ihren "Wunschzettel" mit einem bis auf den Quadratmeter berechneten Flächenbedarf eingereicht. &bdquo;Das Gebäude muss rund um die Uhr leben“, sagte Ralf Struthoff von den NWD-Freunden. &bdquo;Es muss ein Ort für die Stadtgesellschaft werden, in das die Menschen zu jeder Zeit und nicht nur zu einem Konzert oder einer Theateraufführung gehen." Aber auch im Kernsegment Oper, Theater, Musik verändern sich die Ansprüche des Publikums. "Das will auch Unterhaltung, vielleicht einen Drink am Platz oder auch mal in legerer Kleidung ein Philharmoniekonzert erleben", sagte er. Mit entsprechenden Konzepten und mutiger Kommunikation lasse sich sicher auch ein jüngeres Publikum erreichen. Er sieht nicht nur die Kosten, sondern auch einen möglichen finanziellen Nutzen: &bdquo;Ein Saal mit mindestens 1.000 Plätzen wäre auch interessant für externe Tournee- und Kulturveranstalter, die bisher einen Bogen um Herford machen. Die würden den Saal auf eigenes Risiko mieten, also sogar Einnahmen für den Kulturbereich generieren." Das passt zu Kählers Sicht auf die Dinge: &bdquo;Kultur ist ein Investment in die Stadt, das sich auf vielfältige Weise rentiert.“ Klas sagen, wie marode das Gebäude ist Stadtführer Mathias Polster stellte die interne Herforder und die externe Sicht gegeneinander. &bdquo;Externe Besucher sehen eher die Chancen des OWL-Forums“, sagte er: &bdquo;Die Herforder hängen dagegen an den Spielstätten Schützenhof und Theater. Vielleicht sollte man einmal klar sagen, wie marode die Gebäude wirklich sind. Das würde die Zustimmung zum OWL-Forum vermutlich deutlich verbessern.“ Parallel zur Diskussion um die Inhalte wird an der Machbarkeitsstudie gearbeitet, die klären soll, ob sich das ehrgeizige Projekt am Standort Mindener Straße umsetzen lässt. Die soll die Grundlage für einen Ratsbeschluss zum Bau des OWL-Forums bilden. Hier mahnte Emigholz zur Eile, denn aus Erfahrungen in Bremen wisse sie, dass nach so einem Beschluss die Debatte oft erst richtig Fahrt aufnimmt. Der Kulturdialog soll weitergehen und möglichst alle Herforder einbeziehen. Für die zweite, dann für alle interessierten geöffneten Runde, will die NWD ihr Studio zur Verfügung stellen. In Kürze soll außerdem eine Homepage mit allen Informationen zum Thema und vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten an den Start gehen um auch junge Zielgruppen zu erreichen.

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