Wer im Derby zwischen dem Herforder EV und Hamm den Unterschied ausmacht

Herford. Nichts für Eishockey-Feinschmecker war das dritte Westfalenderby in der Eishockey-Oberliga Nord zwischen dem Herforder EV und den Hammer Eisbären. Kaum einstudierte Angriffszüge, Ungenauigkeiten im Passspiel und wenige zwingende Torgelegenheiten prägten die letzten 60 Eishockey-Minuten in der Zuschauer leeren imos-Eishalle &bdquo;Im kleine Felde“ im Jahr 2021. Den Gastgebern dürfte das zumindest mit Blick auf die Tabelle letztlich egal gewesen sein: Mit 4:1 (0:1, 2:0, 2:0) besiegte der HEV seinen ewigen Rivalen im dritten Duell zum dritten Mal. "Herford war schlagbar" Dass seine Mannschaft vorsichtig gesagt nicht die beste Leistung im Derby abgerufen hatte, dürfte auch Trainer Michael Bielefeld bemerkt haben, der HEV-Coach behalf sich aber in seiner Analyse mit einer Phrase: &bdquo;Heute zählen nur die drei Punkte“. Diese hätte natürlich auch sein Vorgänger Jeff Job, nun in Diensten der Hammer Eisbären, gerne mitgenommen. Dass die Möglichkeit dazu für seine abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz liegende Mannschaft am Donnerstagabend an Jobs alter Wirkungsstätte durchaus vorhanden war, war dem Kanadier nicht entgangen: &bdquo;Herford war heute schlagbar“, lautete Jobs Aussage direkt nach einer gut fünfminütigen andauernden und lautstarken Kabinenpredigt an seine Mannschaft.Ein Hattrick und ein "Psycho" im Tor Zwei Hauptdarsteller hatte die schwache Partie dennoch: Auf Herforder Seite glänzte nicht zum ersten Mal Ralf Rinke, der mit seinem Hattrick die Ice Dragons praktisch im Alleingang zum Derbysieg schoss. Fast nur der Deutsch-Lette fand das Rezept, den anderen Protagonisten der Partie zu überwinden, der im Tor der Hammer Eisbären sein überraschendes Comeback feierte: Sebastian May, gemeinhin bekannt unter dem Spitznamen &bdquo;Psycho“, hütete das Gehäuse der Gäste und hielt nach nur einer Trainingseinheit am Vortag glänzend. Der Tabellenletzte geht in Führung May profitierte allerdings auch davon, dass die Herforder ihn zu Beginn der Partie mit vornehmlich harmlosen Torabschlüssen förmlich warmschossen. War der 31-jährige dann wie in der 13. Minute einmal geschlagen, war Verteidiger Nolan Renke zur Stelle, der den Schuss von Jörn Weikamp im Stile eines Fußballtorwarts mit seinem Handschuh vor der Linie klärte. In Überzahl der Tabellenletzte dann sogar in Führung: Der US-Amerikaner Christopher Schutz ließ Herfords Torwart Philip Lehr mit seinem Schlenzer zum 0:1 in der 16. Minute aus halblinker Position keine Abwehrchance. Katastrophaler Fehlpass ist der Knackpunkt Nach der ersten Pause kamen die Ice Dragons zwar druckvoll aus der Kabine, jedoch ohne erkennbares System, wie man die massierte Hammer Defensive denn knacken wollte. Es bedurfte einer Überzahlsituation, als Marius Garten in der 28. Minute per Schlagschuss Sebastian May zum 1:1-Ausgleich überwinden konnte. Knackpunkt des Spiels war die 2:1-Führung der Herforder kurz vor Ende des zweiten Drittels: Hamms Verteidiger Fabian Calovi leistete sich im eigenen Verteidigungsdrittel einen katastrophalen Fehlpass auf Rustams Begovs, der Ralf Rinke bediente und dieser frei vor dem Hammer Schlussmann keine Mühe hatte, seine Mannschaft auf die Siegerstraße zu bringen. HEV-Coach lobt die Defensive &bdquo;Wir haben im zweiten und im letzten Drittel defensiv gut gestanden und wenig zugelassen“, erklärte Michael Bielefeld, warum seine Mannen trotz knappen Ergebnisses kaum gefährdet war, die Führung im Schlussdrittel noch aus der Hand zu geben. Die Entscheidung durch Ralf Rinkes Überzahltreffer zum 3:1 war dann in der 56. Minute gefallen, ehe Jeff Job anderthalb Minuten vor dem Ende bei eigener Überzahl May aus dem Tor nahm und alles auf eine Karte setzte. Doch erneut verloren die Gäste leichtfertig den Puck und Rinke schnürte seinen Hattrick, in dem er ins leere Tor traf.Erstes Spiel in 2022 steht an &bdquo;Mir fehlen eben einige Qualitätsspieler und Typen, die das Spiel dann unbedingt gewinnen wollen“, sagte Jeff Job. Der Spieler, der den Unterschied machte, spielte mit Ralf Rinke in seiner alten Mannschaft. Für den Derby-Matchwinner und sein Team geht es am Sonntag, 2. Januar, im ersten Spiel des neuen Jahres zu den Tilburg Trappers, bereits am Dienstag, 4. Januar, steht dann das nächste Heimspiel ohne Zuschauer gegen die Hannover Scorpions an.

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