So teuer sind Häuser und Grundstücke im Kreis Herford

Kreis Herford. Der Weg zum Eigenheim ist steinig. Und vor allem: Er wird immer teurer. Doch wohin geht die Reise 2022? Die Zahlen, die der Gutachter-Ausschuss für Grundstückswerte für den Kreis Herford 2021 vorlegte, vermelden insgesamt 2.972 notariell beurkundete Kaufverträge über bebaute und unbebaute Grundstücke sowie Wohnungseigentum. Insgesamt zeigt sich im Bericht ein Zuwachs bei der Zahl der Abschlüsse von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtfläche, auf die sich Verträge beziehen, ist 388 Hektar groß und damit rund ein Viertel kleiner als die des Jahres 2019. Gezahlt wurden für diese 388 Hektar insgesamt 581 Millionen Euro - das sind wiederum 32 Millionen Euro oder sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Knappes Angebot, große Nachfrage Die Preise für Immobilien - angefangen bei Baugrundstücken bis hin zu Häusern und Eigentumswohnungen - sind in den Städten und Gemeinden überwiegend gestiegen. Im Durchschnitt lagen die Kaufpreise im Wittekindsland im Jahr 2020 mit 132 Euro je Quadratmeter um 11 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Ein Ende der Entwicklung ist auch 2022 nicht abzusehen. Jürgen Eickhoff, Geschäftsführer der Immobilien GmbH der Volksbank Herford-Mindener Land, skizziert die für Verkäufer positive, für angehende Käufer und Bauherren aber negative Entwicklung: &bdquo;Wir haben ein knappes Angebot, eine große Nachfrage und dadurch ein Preisniveau des Vorjahres, vielleicht mit einer Tendenz nach oben." Besonders knapp sind Baugrundstücke, so der Immobilienexperte. Der Markt sei hier weiterhin &bdquo;absolut steigend und durch Knappheit" gekennzeichnet. Doch nicht nur die Grundstücke gehen ins Geld, auch der zeitweise Mangel an Baumaterialien und die staatlichen Vorgaben, etwa zur Energieeinsparung, ließen die Kosten steigen."Die zukünftige Preisentwicklung wird auch weiterhin durch eine unverändert hohe Nachfrage befördert: Unsere Einschätzung nach wird sich daher für die nächsten Jahre - mittelfristig - die Steigerung der Immobilienpreise weiter fortsetzen, allerdings vermutlich in einer abflachenden Kurve. Auch hier wird es deutliche Unterschiede in den einzelnen Objektsegmenten geben, so rechnen wir zum Beispiel im Neubaubereich mit weiter deutlich steigenden Herstellungskosten", erklärt Michael Stüker, Leiter der Immobilienvermittlung der Sparkasse Herford. Er spricht seit 2020 von durchschnittlichen jährlichen Steigerungen von 10 Prozent.Herringhausen-Ost ist am teuersten Ein dicker Posten sind für Bauherren Grund und Boden. Dabei ist die Bandbreite bei den Baulandpreisen groß: Für den Stadtteil Herringhausen-Ost in Herford wurden 170 Euro je Quadratmeter erfasst, in Herford generell sind es im Schnitt 141 Euro. Spenge kommt auf 139 Euro, Kirchlengern auf 116, Lippinghausen und Bieren auf 114 Euro, Löhne auf 105 Euro und Klosterbauerschaft bildet mit 85 Euro das Schlusslicht der mehr als 40 erfassten Orte im Kreis. Während in Herford die Preise seit 2016 stabil blieben, hat sich etwa in Bünde der Preis je Quadratmeter von 105 auf 133 Euro erhöht. In Hiddenhausen lag der Preis bei 152 Euro. 2016 mussten noch 115 Euro berappt werden. Anstiege verzeichnet die Branche auch bei den Häusern und Eigentumswohnungen. Neuere frei stehende Ein- und Zweifamilienwohnhäuser der Baujahre ab 2010 - ohne Neubauten - wurden gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent teurer. Für sie musste im Schnitt 371.000 Euro gezahlt werden. Wie sich die Häuserpreise entwickelt haben Für Ein- und Zweifamilienhäuser der Baujahre 1995 bis 2009 - hier wurden 71 Käufe erfasst - wurde ein Durchschnittskaufpreis von rund 311.000 Euro ermittelt. Häuser der Baujahre 1975 bis 1994 wechselten 105 Mal den Eigentümer. Hier lag der Durchschnittspreis bei 290.000 Euro. Deutlich mehr - nämlich 289 Kaufverträge – gab es über Häuser aus den Baujahren 1950 bis 1974: Hier liegt der mittlere Preis bei 216.000 Euro. 30 Kaufverträgen für Häuser entfielen 2020 auf neugebaute Ein- und Zweifamilienhäuser inklusive Grundstück. Die Kaufpreise lagen bei rund 364.000 Euro - auch hier liegt der Anstieg bei rund 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so der Gutachter-Ausschuss. Besonders gefragt waren Eigentumswohnungen, so die Experten: Die Anzahl der verkauften Objekte ist im Berichtsjahr 2020 mit insgesamt 814 um rund 9 Prozent angestiegen. Für 124 neugebaute Eigentumswohnungen wurde durchschnittlich im Kreis Herford und in der Stadt Herford mit 2.850 Euro je Quadratmeter erneut 9 Prozent mehr als im Vorjahr gezahlt. Die Corona-Pandemie, so die Experten, habe keinen Einfluss auf den Markt gehabt. Offenbar gilt das auch für das bald abgelaufene und möglicherweise auch für das Jahr 2022. Sie interessieren sich für weitere Texte zum Thema Bauen und Wohnen im Kreis Herford? Auf unserer Themenseite werden Sie fündig

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