Neue Pläne für Restaurant "Wohnzimmer": Welche Idee der Betreiber hat

Herford. Seit Mitte Mai ist das &bdquo;Wohnzimmer" im früheren Schiller jetzt in Betrieb. Bis dahin war es bekanntlich eine schwere Geburt. &bdquo;Wir hatten die Baukomplikationen. Als alles fertiggestellt war kam für sieben Monate der Lockdown und wir mussten das komplette Team über die Zeit bringen. Das war wirtschaftlich eine große Herausforderung", sagt Lars Uhlen, der zusammen mit seinem Sohn Matthias das neue Restaurant betreibt. Schon 20.000 Gäste &bdquo;Dann die Eröffnung im Turbo", sagt Uhlen. Los ging es zunächst im Freien auf der Terrasse an der Aa und mit eigens angeschafften Bierzeltgarnituren für den Bürgersteig. 14 Tage später konnten die Innenräume eröffnet werden mit sich immer wieder verändernden Corona-Hygienevorschriften. &bdquo;Inzwischen gehen wir auf 20.000 Gäste zu", sagt Uhlen. &bdquo;Das ist eine schöne Bestätigung. Ich bin dankbar, mit welcher Erwartung die Gäste kommen." &bdquo;Wir sind kulinarisch zunächst mit einem großen Angebot gestartet, um zu sehen, was die Leute wollen", sagt Uhlen. Jetzt gibt es eine Wochenkarte, die immer zwei Wochen lang gilt. Neu ist auf Wunsch der Gäste ein unkompliziertes Buffet am Sonntag ab dem frühen Abend eingeführt worden. &bdquo;Es ist insgesamt ein schönes Experiment, ich schließe gar nichts aus", sagt der Neu-Gastronom, der aus der Pflege kommt und den Konzern Bonitas gegründet hat. &bdquo;Ich wollte früher Koch werden" In Kürze sollen an Tagen, an denen das Restaurant geschlossen hat, Kochkurse und Küchenparties angeboten werden. &bdquo;Ich wollte früher Koch werden und bin schon seit 14 Jahren Teil einer Kochgruppe", sagt Uhlen. &bdquo;Es ist schön, wenn man zusammen kocht und isst und die Wertigkeit von Lebensmitteln neu entdeckt." &bdquo;Wir fangen aktuell nicht mit Parties an, das ist uns noch zu heikel und wir wollen nicht in die Schlagzeilen kommen", sagt Uhlen. Wenn es vielleicht im Dezember oder zu Silvester damit losgeht, werden wir dann nur nach 2-G-Regel für Geimpfte oder Genesene öffnen. Im Alltagsgeschäft gilt 3-G – auch Getestete sind willkommene Gäste. &bdquo;Und so was in Herford" Immer wieder hörte er von Gästen: &bdquo;Und so was in Herford. Der Laden gehört doch nach Berlin oder Köln." – &bdquo;Es scheint notwendig, dass sich die Herforder neu in ihre Stadt verlieben", meint Uhlen, der selbst Zugereister ist. &bdquo;Es ist doch großartig hier. Wenn Gäste den neuen Wall sehen sagen sie – das ist doch wie in Baden-Baden." Er selbst sei auch stolz, in der Stadt zu sein und freue sich, dass die Herforder gar nicht so stur seien, wie es den Ostwestfalen nachgesagt werde. Als etwa die städtische Wohnbaugesellschaft WWS begonnen habe, ihren kompletten Bestand zu modernisieren und schön zu machen wie an der Kastanienallee, da habe er gedacht, dass auch die Schwächeren der Gesellschaft willkommen sind. &bdquo;Das hatte Symbolcharakter für die Stadt", meint Uhlen. Im Wohnzimmer gehen nach seiner Beobachtung die Menschen freundlich und respektvoll miteinander um und duzen sich. Uhlen: &bdquo;Das ist genau, was ich erreichen wollte. Da wird das Gastroprojekt zum Sozialprojekt. Wenn viele Menschen wahrnehmen, das ist ,unser Wohnzimmer’, dann wäre es logisch, es an die Herforder zurückzugeben." Er überlegt, ob man &bdquo;etwas Genossenschaftliches" aus dem Restaurant machen könnte. &bdquo;Das Projekt muss einen tieferen Sinn bekommen. Die Leute könnten daran Anteile kaufen. Ich bin gespannt, wie die Idee ankommt", sagt Lars Uhlen. Schon Bonitas sei als Gemeinschaftswerk entstanden.

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