Herford

Insolvenzverwalter der Heinze-Gruppe ist optimistisch

Positive Signale gebe es aus dem Kundenkreis und von den Lieferanten. Zudem seien die Mitarbeiter hoch motiviert.

Bei dem insolventen Unternehmen Heinze, das es mittlerweile seit 85 Jahren gibt, soll es weitergehen. | © Jana Marie Bertermann

05.10.2021 | 05.10.2021, 02:00

Herford. Das vorläufige Insolvenzverfahren der Firma Heinze sei bislang ohne Schwierigkeiten angelaufen, gibt die Heinze Gruppe in einer Mitteilung bekannt. Positive Signale seien bereits in den ersten Tagen aus dem Kundenkreis gesendet worden, die initiativ Unterstützung angeboten hätten. Trotz der Situation hätten wichtige Kunden sogar Neuaufträge für den Herforder Kunststoffverarbeiter in Aussicht gestellt. Auch die Lieferanten, die zunächst die aktuelle Situation am deutlichsten zu spüren bekämen, stünden geschlossen an der Seite der Heinze-Unternehmen.

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Das Team um den Fachanwalt für Insolvenzrecht, Stephan Höltershinken aus Minden, erkennt einen überraschend hohen Motivationsgrad in der Belegschaft der betroffenen Firmen in der Unternehmensgruppe. Er und sein Team verwalten die Heinze- Kunststofftechnik aus Herford, Heiform-Werkzeugbau und HERO-Galvanotechnik aus Bad Salzuflen sowie die Krallmann-Kunststoffverarbeitung aus Hiddenhausen. Höltershinken spricht von einer großen Bereitschaft, hier mitzuziehen.

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Löhne und Gehälter sind gesichert

Das Insolvenzteam habe zudem erreicht, dass Streitigkeiten in Bezug auf das Weihnachtsgeld im Sinne der Beschäftigten beigelegt werden konnten. Anfallende Überstunden während des Insolvenzverfahrens werden ausgezahlt. Die Löhne und Gehälter ab September sind durch Insolvenzausfallgeld gesichert.

Am 24. September war das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden. Als Grund hatte das Unternehmen die Halbleiterkrise genannt, die zurzeit die Autoproduktion zum Teil lahmlegt. Das hatte auch Auswirkungen auf die Kunststoffteile, die Heinze für die Autoindustrie produziert.

Die Mitglieder des Insolvenzteams sind neben Höltershinken als vorläufigem Insolvenzverwalter die Fachanwälte für Insolvenzrecht Sascha Bibiha und Johannes Franke sowie die Fachanwältin für Arbeitsrecht, Katja Kuhlmann, und der Steuerberater Stephan Neumann. Zusammen mit dem Inhaber der Heinze Gruppe, Jörg Tilmes, werden die Weichen für ein Weiterexistieren der einzelnen Firmen gestellt.

Die Heinze-Gruppe beschäftigt insgesamt 1.100 Menschen. In Ostwestfalen sind 730 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen von der Insolvenz betroffen. In Lüdenscheid sind 110 Beschäftigte der Linden GmbH betroffen.

Heinze Kunststofftechnik ist auch auf der Fachmesse Fakuma in Friedrichshafen präsent. Interessenten können direkt mit Heinze am Stand 7205 in Halle A7 sprechen.