Verzögerung bei Riesen-Baustelle in der City wegen Pflaster-Panne

Herford. Passend zum verkaufsoffenen Sonntag während der Hoekerfest-Häppchen waren die Pflasterarbeiten zwischen dem Alten Markt und dem momentan abgebauten Jahrhundertbrunnen fertig. Doch der Blick auf rot-weiße Absperrungen mit engen Gehwegen an der Seite bleibt, die Baustelle ist immer noch da und wird auch deutlich länger bleiben, als zunächst geplant. Die Herforder Innenstadt wurde seit 2015 etappenweise neu gepflastert. Der Bereich Gehrenberg/Brüderstraße soll bislang der letzte Bauabschnitt sein. Der erste Teil dieses Abschnitts ist seit April vom abgebauten Jahrhundertbrunnen bis zum Alten Markt bis auf schmale Durchgänge abgesperrt. Schon zuvor lief bei den Projekten zur Innenstadt-Verschönerung und Neugestaltung der Fußgängerzone nicht alles reibungslos: Im Juli 2016 wurden Steine geliefert, die nicht den festgelegten Anforderungen entsprachen. Derzeit gibt es noch mehr Probleme. &bdquo;Wir waren mit der Ausführung der Arbeiten und der Qualität nicht zufrieden“, erläutert Peter Böhm, Baudezernent der Stadt Herford. Die Steine seien nicht ordentlich verlegt worden, was besonders im Kurvenbereich ärgerlich sei, wo die einzelnen Blöcke perfekt aneinander liegen müssten. &bdquo;Die Pflaster liegen bis zu 20 Jahre“, erklärt er. &bdquo;Da muss die Verwaltung abwägen, ob die Ausführung genügt oder nicht.“ Und die Verwaltung entschied sich für die Wiederaufnahme und Neuverlegung der Steine. Deshalb fanden die Hoekerfest-Häppchen rund um die wieder abgesperrte Baustelle statt. Zeitplan verschiebt sich Die erneuten Pflasterarbeiten seien für die Baufirma und auch die Verwaltung sehr ärgerlich, so Böhm. Der gesamte Zeitplan verschiebe sich aufgrund der Nacharbeiten. &bdquo;Das war natürlich von beiden Seiten anders geplant“, sagt er Baudezernent. Allerdings sei das Interesse an einer ordentlichen Pflasterung und einer langjährigen Nutzung größer als das Einhalten des Zeitplans während des Innenstadtprojekts. In Absprache mit der Baufirma versucht die Verwaltung nun, die Arbeiten bis zur Adventszeit und damit passend zum Weihnachtsmarkt abzuschließen. Noch ist unklar, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Weniger Kunden aufgrund der Baustelle Die zeitliche Verlängerung der Arbeiten zwischen dem Alten Markt und dem momentan abgebauten Jahrhundertbrunnen sorgt für gemischte Reaktionen in den anliegenden Geschäften. Ekrem Keskin, Geschäftsleiter des Modegeschäfts Klingenthal, sagt: &bdquo;Wir freuen uns über die neue, einheitliche Pflasterung in der Innenstadt. Das ist ohne Baustelle nun einmal nicht möglich und gehört dazu. Unsere vier Eingänge sind für unsere Kunden zugänglich. Die Stadt kontaktierte uns im Voraus und sorgte dafür, dass alle Türen erreichbar sind.“ Eine andere Sicht auf die Baustelle haben die Mitarbeiter der &bdquo;Back-Factory“ und des Schmuckgeschäfts &bdquo;Bijou Brigitte“. &bdquo;Wir haben keinen Außenbereich, wo sich unsere Kunden hinsetzen können“, berichtet Diana Stahlhut von der Bäckerei. &bdquo;Dadurch haben wir weniger Kunden.“ Generell finde sie die Situation schwierig, da auf den engen begehbaren Bereichen neben der Baustelle keine Maskenpflicht bestünde. Zilan Erbek, Mitarbeiterin bei Bijou Brigitte, hat ähnliche Beobachtungen gemacht. Die Kunden hätten keine Lust einzukaufen, da der direkte Durchgang zu dem Schmuckgeschäft versperrt sei. &bdquo;Es ist auf jeden Fall ruhiger im Laden.“ Dazu nerve der Lärm. &bdquo;Man kann die Kunden bei Gesprächen kaum verstehen, wenn draußen gebohrt wird.“ Falsch gelegte Leitungen Baudezernent Peter Böhm berichtet zudem von einer weiteren Bauverzögerung: Für die Neuaufstellung des Jahrhundertbrunnens muss eine Pumpenkammer in den Boden eingelassen werden. Sie dient als Wasserbehälter für den Springbrunnen. An der vorgesehenen Stelle liegen die Leitungen allerdings nicht gemäß der alten Pläne. Die Leitungen müssen deshalb zuerst umgelegt werden - erst dann gibt Platz für den Behälter

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