Auflösung: Es war ein Fest für winterfeste Eisenbahnfans

Herford. Das Rätselbild vom vergangenen Mittwoch zeigte das einzigartige Zusammentreffen des Nachbaus einer Adler-Lokomotive mit einem modernen ICE. Das Ereignis auf dem Herforder Bahnhof ist vielen Eisenbahnfans in lebhafter Erinnerung geblieben. Pendelfahrten nach Bad Salzuflen in der zugigen Holzklasse Jochen Hartig schreibt: &bdquo;Dieses Mal zeigt das Suchbild die 1935 zum damals 100-jährigen Bahnjubiläum nachgebaute Lok Adler, die am 30. November 1985 zum Bahnhofsfest in Herford parallel mit dem ICE (InterCity Experimental, später Express) aus Bielefeld kommend einfuhr. Dieses wollten sich viele Fotografen und andere Schaulustige nicht entgehen lassen. Trotz der Kälte standen die Leute dicht gedrängt und es war kaum möglich, Fotos ohne Menschen im Bild zu ,schießen. Hilfreich war ihnen die Tatsache, dass es noch die Fußgängerbrücke vom Kreishaus zur Firma Schwabedissen an der Diebrocker Straße gab. Die Veranstaltung fand im Rahmen der 150-Jahr-Feier der Bahn statt und sollte alt und ganz neu gegenüber stellen. Die Gemeinschaft Radewig, das Verkehrsamt der Stadt Herford und die Bundesbahn waren Initiator. Der Adler machte später auch Pendelfahrten nach Bad Salzuflen, die schnell ausverkauft waren. Es war aber sicherlich eine recht kühle Fahrt in den Wagen ohne Fenster. Wenn ich mich nicht irre, gab es zu diesem Termin auch einen Modellbahnbasar bei Spilker an der Bielefelder Straße und einen Tag der offenen Tür im Go-Park." Hilde Stolz erinnert sich: &bdquo;Es war ein tolles Erlebnis, mit dem Adler zu fahren. Nur etwas kalt in der Holzklasse. Überhaupt, es war ein schönes Fest. Wir durften auch mit dem IC fahren. Das schönste für die Kinder war, neben dem Lokführer mit der Diesellok zu fahren. Und zu guter Letzt hat sich der ICE in der Kurve bei der Kreisverwaltung festgefahren." Gerhard Scholle weiß: &bdquo;Die Adler-Lok war die erste Eisenbahn in Deutschland. Sie fuhr zwischen Nürnberg und Fürth. Die Aufnahme entstand anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Deutschen Eisenbahnen 1835-1985. Es fuhr Zukunft ICE und Vergangenheit Adler in den Herforder Bahnhof ein. Ein richtiges Highlight. Unser Foto entstand von der beliebten Fußgängerbrücke bei der Firma Schwabedissen aus. Es war immer ein Erlebnis, über diese Brücke zu gehen und den Bahnverkehr zu beobachten." Manfred Mohning schreibt: &bdquo;Damals waren trotz schlechtem Wetter viele Schaulustige im Bahnhof und auch an der Bahnstrecke, um dieses historische Ereignis zu erleben. Ich selbst habe vom oberen Parkdeck des Go-Park-Parkhaus die Einfahrt der beiden Lokomotiven beobachtet und fotografiert, später auch noch an der Strecke der Lippischen Bahn. Die Original-Adler ist im Dezember 1835 zum ersten Mal zwischen Nürnberg und Fürth unterwegs gewesen." Gudrun Schikowkierinnert sich: &bdquo;In 1985, ich meine, es war am Samstag vorm 1. Advent, habe ich mir angesehen und fotografiert, wie Adler und ICE gemeinsam in den Bahnhof einfuhren. Mein Vater, ein Eisenbahnfan, hatte wie immer im Advent und besonders an den Samstagen eigentlich viel in seinem Laden zu tun. Er musste an diesem Samstag Bücher ausliefern und kam ,zufälligerweise am Bahnhof vorbei, als Adler und ICE einfuhren. Ganz durch Zufall hatte er auch seine Videokamera dabei. ;-)." Pfarrer und Ärzte warnten vor teuflisch rauchendem Ungeheuer Hans-Walter Arning weiß: &bdquo;Gebaut wurde die Lok im Jahr 1835 in England. Zerlegt in Einzelteile wurde sie in Deutschland zusammengebaut, um dann in Nürnberg auf neu gebauten Gleisen ihre erste Fahrt als mit Dampf betriebener Lokomotive am 07. Dezember 1835 zu unternehmen. Nach 20 Dienstjahren wurde die Lok verkauft, leider ist sie danach verschollen. Im Jahr 1935 wurden zwei Loks nach Originalplänen nachgebaut, eine befindet sich im DB Museum in Nürnberg, die andere kann für Charterfahrten gebucht werden, wie auf dem Bild in der NW zu sehen ist." Ulrich Stille schreibt: &bdquo;Ungeachtet der dringenden Warnungen mancher Pfarrer und Ärzte vor dem ,teuflisch rauchenden Ungeheuer nahmen 200 geladene Gäste an der Jungfernfahrt teil und betraten von der Geschwindigkeit berauscht nach neun Minuten Fahrt euphorisch den Bahnsteig im sechs Kilometer entfernten Fürth. Konstruiert von Robert Stephenson war die Lok als Bausatz mit 100 Einzelteilen aus England gekommen und wurde erst in Nürnberg zusammengebaut. Allerdings wurde diese Lok dann schon 1857 ausgemustert und gilt als verschollen. Ein originalgetreuer Nachbau der Lok entstand zum 100-Jahr-Jubiläum der Eisenbahn in Deutschland 1935. Diese historische Lok besuchte im November 1985 anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Deutschen Bahn auch den Herforder Bahnhof und traf dort erstmals mit dem brandneuen hochmodernen ICE zusammen. Diese eindrucksvolle Begegnung wiederholte sich nur noch einmal im Dezember 1985 in Fürth. Der Adler fand in Herford sehr großes Interesse und die Fahrkarten für die Sonderfahrten nach Bad Salzuflen waren schnell vergriffen. Ich habe mich damals mit meiner Kamera auf den Weg gemacht, um Fotos zu schießen, wie der Zug im Pendelverkehr zwischen Herford und der Badestadt durch die Landschaft rauchte. Leider ist dieser Adler zusammen mit weiteren Lokomotiven im Jahre 2005 im Verkehrsmuseum Nürnberg bei einem Brand dann quasi selbst ,verraucht. Aber mit Glück konnte sein Wrack geborgen und rekonstruiert werden. So dampfte schon im April 2008 der &bdquo;neue" Adler bei einer Sonderfahrt wieder auf der historischen Strecke von Nürnberg nach Fürth. Vielleicht lässt er sich ja mal wieder sehen. Ich bin dann gern dabei." Klaus-Dieter Stork weiß: &bdquo;Das Foto wurde anlässlich des Eisenbahnjubiläums &bdquo;150 Jahre Deutsche Eisenbahn" und der Inbetriebnahme des ersten ICE am 30. November 1985 im Herforder Bahnhof von meinem Arbeitskollegen Jürgen Czopp aufgenommen. Er hat das Foto später dem Kommunalarchiv überlassen. Rechts auf dem Nebengleis ist der neue ICE Intercity-Experimental 1 zu erkennen. Seiner Zeit standen die erste deutsche Dampflokomotive ,Der Adler und das neueste Produkt der Deutschen Bundesbahn gemeinsam im Bahnhof Herford nebeneinander. Dieses Ereignis gab es einige Tage später, am 6. Dezember 1985, nur noch im Bahnhof Fürth zu sehen. Im Jahre 1835 fuhr das Original des Adler zum ersten Mal die Strecke von Nürnberg nach Fürth. Dieses gilt als Geburtsstunde der Deutschen Eisenbahn. Am 17. Mai 2006 um 11.00 Uhr wurde am Bahnsteig 4 im Gleis 7 ein ICE 3 der Baureihe 403 auf den Namen ,Herford getauft. Anlässlich des Stadtjubiläums 1200 Jahre Herford fand am 17. und 18. Juni 1989 auf dem Herforder Bahnhof ein Eisenbahnfest statt, bei dem verschiedene Lokomotiven und Züge zu besichtigen waren. Auch gab es Sonderfahrten in umliegende Bahnhöfe. Auf der Lippischen Eisenbahnstrecke Richtung Bad Salzuflen z. B. wurden Erinnerungen optischer und akustischer Art an die Dampflokzeiten geweckt. Auch die Brauerei Felsenkeller verfügte früher über einen eigenen Gleisanschluss der Bundesbahn. Während des 125-Jahres-Firmenjubiläumsfestes der Brauerei am Samstag, 20. September 2003, pendelte als Event vom Bahnhof Herford bis auf das Brauereigelände und zurück ein Museumsdampfzug aus Münster und beförderte Festgäste. Leider war dieses auch die letzte Fahrt auf diesem Gleisabschnitt. Der brauereieigene Bahnanschluss wurde danach stillgelegt. Richard Schulz weiß: &bdquo;Die erste Lok wurde in England gebaut, da man zur damaligen Zeit in Deutschland noch keine Kenntnisse im Lokomotivbau besaß. Das Lokpersonal hatte man ebenfalls aus England geliehen. Der Nachbau der Lok von 1935 wurde in den letzten Jahren oft bei Jubiläumsveranstaltungen eingesetzt und so gelangte die Lok auch mal nach Herford. Heute steht die Lok Adler im Verkehrsmuseum in Nürnberg." Sonderzug von Stedefreund nach Nürnberg Gerhard Heitholt weiß, warum England Pionier in Sachen Eisenbahn war: &bdquo;Es begann ja alles mit der Erfindung der Dampfmaschine von James Watt. Wohl auch, weil Herford an einer wichtigen Bahnstrecke liegt, wurde unsere Stadt vom Adler besucht." Fahrdienstleiter i. R. Eckhardt Meier hat den Adler nur in Brake gesehen, wo er gerade Dienst hatte, und erinnert sich: &bdquo;Das Foto zeigt den Nachbau der Adler auf Gleis 1 im Bahnhof Herford. Auf Gleis 2 hält ein ICE. In diesem Jahr gelang es mir, dass ich mit einem Sonderwagen vom Anschlussgleis Diebrock 70 Mitglieder des Heimatvereins Stedefreund abholen konnte. Der Wagen wurde dem Schnellzug Osnabrück – München am Zugschluss beigestellt. Wir besuchten die Ausstellung im Verkehrsmuseum Nürnberg."

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