Bielefelder Eisenbahnfreunde restaurieren 63 Jahre alte Diesellok

Bielefeld. Am Ende dauerte es doch länger als geplant. &bdquo;Das Begleitfahrzeug hatte einen Reifenplatzer“, sagt Marco Riffelmann. Dabei beträgt die Entfernung vom Unternehmen Mitsubishi HiTec Paper Europe nur einige hundert Meter. Der Vorsitzende der Bielefelder Eisenbahnfreunde erzählt, dass der Verein seit nunmehr 13 Jahren mit dem Unternehmen verhandelt, um die 63 Jahre alte Diesellok zu kaufen. Nun sei es endlich gelungen. &bdquo;Von dem Typ wurden in den Jahren 1962 bis 1971 insgesamt 67 Stück gebaut“, sagt der Energieanlagenelektroniker. Mittlerweile seien 30 davon verschrottet worden oder hätten einen unbekannten Aufenthaltsort. Die restlichen 37 seien vermutlich noch weltweit im Einsatz. &bdquo;Unsere Lok wurde als dritte Lok der Serie im Jahre 1962 von der Firma Deutz gebaut und rund 24 Jahre nicht mehr betrieben“, berichtet der Vereinsvorsitzende. Entsprechend sei der Zustand: &bdquo;Die Rostschäden am Aufbau sind schon recht massiv.“ Allerdings könne man die Blechteile getrennt abnehmen und bearbeiten. Der Rahmen und der Motor der Lok seien in Ordnung, müssten aber gründlich gesäubert werden. Drei Jahre Restaurierungszeit in Bielefeld Marco Riffelmann glaubt, dass sich noch viele Hillegosser an die Lok erinnern, weil damit von 1988 bis 2001 der Werksverkehr im Bahnhof durchgeführt wurde: &bdquo;Da ich dort von 1986 bis 1991 meine Ausbildung gemacht habe und bis 2000 dort beschäftigt war, ist das natürlich ´meine` Lok.“ Weil die Eisenbahnfreunde an ihrem Standort, dem ehemaligen Betriebswerk an der Stadtheider Straße, noch an mehreren anderen Projekten arbeiten, hält er eine Restaurierungsdauer von etwa drei Jahren für realistisch. Am Ende soll die Zugmaschine wieder ihre blaue Farbe erhalten: &bdquo;Sie war oben hellblau und unten grau.“ Wann Mitsubishi sie rosa mit wellenförmigem Muster lackiert hat, kann Riffelmann nicht sagen. Er vermutet, dass dies anlässlich eines Jubiläums geschehen ist. Lesen Sie auch: Historische Dampflok Bielefelder Eisenbahnfreunde laden zur Zeitreise Peter Timpe, der den Hillegosser Bahnhof (Eröffnung 1904) nach der Stilllegung 1993 gekauft hat, um ihn vor dem Abriss zu retten, weiß, dass damals große Zellstoffblöcke für das Unternehmen per Bahn angeliefert wurden. &bdquo;Die Firma hatte einen eigenen Gleisanschluss.“ Lange Güterzüge seien jede Woche dort angekommen. Die Ware sei dann mit 80 Sattelzügen abtransportiert worden. Zu Hoch-Zeiten seien am Bahnhof acht Gleise in Betrieb gewesen. &bdquo;30 Menschen haben dort gearbeitet“, sagt der Geschäftsmann, der der Deutschen Bahn zwei Gleise abgekauft hat, um dort historische Waggons abstellen zu können. Gleise am Hillegossener Bahnhof verrottet und zugewachsen &bdquo;Irgendwann war es dann für die Firma günstiger, alles mit Lkw zu transportieren“, so Timpe. Die beiden Gleise seien dann verrottet und zugewachsen. Bis heute sind sie zwischen dem Gestrüpp erkennbar. Für Marco Riffelmann ist das bedauerlich. Um die Lok transportieren zu können, habe der Verein für einige Stunden einen Tieflader und einen Autokran mieten müssen. Die Gesamtkosten mit dem Kauf der Lok würden im unteren fünfstelligen Bereich liegen. Auch interessant: Sonderfahrten sollen Zukunft der Eisenbahnfreunde sichern Am Sonntag, 21. September, haben Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, das historische Gefährt aus der Nähe zu betrachten. Vom Hillegosser Bahnhof wird es dann auf das Vereinsgelände gebracht. Die Bielefelder Eisenbahnfreunde laden von 10 bis 18 Uhr zu einem Tag der offenen Tür ein. Mehr Infos unter: www.bielefelder-eisenbahnfreunde.de

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