Herford. Der heftige Wintereinbruch hält ganz Ostwestfalen seit letztem Sonntag in Atem. Die Bekämpfung der Auswirkungen dieses für die Region mittlerweile seltenen Wetterereignisses hat alle Einsatzkräfte von Unternehmen und Behörden, die sich mit dem Winterdienst beschäftigen, an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht.
Nachdem der andauernde Schneefall in den ersten Tagen das Ergebnis der täglichen Räum- und Streueinsätze schnell wieder zunichte machte, hat sich die Situation seit letztem Dienstag deutlich verbessert. Alle Straßen der Winterdienststufen 1 und 2 können seit Mitte letzter Woche wieder gefahrlos befahren werden. Der Berufsverkehr läuft weitgehend ungehindert.
Anlieger müssen Winterdienst selbst organisieren
Probleme bereiten aber noch viele Straßen, die sich in der Winterdienststufe „0" befinden. Die Anlieger dieser Straßen müssen keine Winterdienstgebühren an die Stadt Herford bezahlen, sind dafür aber im Gegenzug verantwortlich, den Winterdienst in diesen Straßen selber zu organisieren. Die betroffenen Straßen sind durch den Rat der Stadt Herford in seiner Straßenreinigungssatzung festgelegt worden.
Aufgrund vieler Beschwerden, die bei der Stadt Herford und bei der SWK eingehen, aber auch aus eigener Anschauung, muss laut SWK festgehalten werden, dass diese Verpflichtung zum Winterdienst in diesen Straßen vielfach nicht oder nur unzureichend wahrgenommen wird. Die Anlieger dieser Straßen werden daher erneut gebeten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch nachzuarbeiten.
Große Probleme bereiten derzeit die außergewöhnlichen Schneemassen, die im Rahmen des Winterdienstes anfallen. Entlang der Straßenränder haben sich mittlerweile hohe Schneeberge aufgetürmt, die den Parkraum und die Durchfahrten zunehmend einengen.
Schneemassen können weitere Probleme bereiten
Neben den beengten räumlichen Verhältnissen könnten diese Schnee- und Eismassen aber perspektivisch weitere Probleme bereiten, wenn die Tauphase einsetzt. Dies gilt vor allem für die Innenstadt. Hier besteht die Gefahr, dass der geschmolzene Schnee in die Geschäfte laufen könnte, die vielfach ebenerdige Zugänge haben. Um im Vorgriff auf diese Gefährdung schon tätig zu werden, hat die SWK gemeinsam mit der Stadt Herford beschlossen, in größerem Umfang Schnee und Eis aus der Innenstadt abzufahren.
Mit dieser Aktion soll ab Dienstag, 16. Februar, begonnen werden. Ziel ist es, bis zum kommenden Wochenende die Fußgängerzone in weiten Teilen von Schnee und Eis zu befreien. Da coronabedingt viele Geschäfte in der Herforder Innenstadt zurzeit geschlossen sind und damit auch weniger Besucher sich in der Innenstadt befinden, kann die Aktion, im Gegensatz zu einer ähnlichen Aktion Anfang 2011, tagsüber erfolgen.