Endspurt im Herbst: Was im Garten noch getan werden kann

Herford. Den naturnahen Garten von Gerd Teuteberg kennen viele Gartenfreunde aus der warmen Jahreszeit. Zusammen mit seinen Nachbarn lädt er an bestimmten Wochenenden zum Offenen Gartentor ein. Jetzt ist es ruhiger geworden an den beiden Fachwerkhäusern am Papendiek: Der größte Teil der Ernte ist eingebracht, doch der Gärtnermeister und Naturexperte des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat auch im November noch zu tun in seinen Beeten. Viele Leute haben in Zeiten von Corona ihren Garten neu entdeckt und sogar begonnen, wieder Obst und Gemüse selbst anzupflanzen – zur besonderen Freude der Kinder. Selbstversorger wie noch zu Omas und Opas Zeiten werden dabei die wenigsten Gartenbesitzer. Auch Gerd Teuteberg sieht sich nicht als vollständigen Selbstversorger, doch für viele Mahlzeiten muss er nur im Garten ernten oder später im Jahr die Vorräte im Keller plündern. &bdquo;Damit Wühlmäuse damit nicht spazieren gehen“ Die Äpfel sind geerntet, die Johannisbeeren zu Saft verarbeitet. Möhre, Topinambur, Rote Beete und Schwarzwurzeln sind schon im Lager gelandet. Teuteberg steckt sie in Eimer mit Sand, die er im Keller kühl und feucht lagert: &bdquo;Damit die Wühlmäuse mit ihnen nicht spazieren gehen.“ Der &bdquo;Zuckerhut“ steht noch im Freien. Diese Art Endiviensalat hat der Gärtner jetzt mit Vlies vor Frost geschützt. &bdquo;Bis zu fünf bis sechs Grad funktioniert das“, sagt Teuteberg. Reste der geernteten Gemüsepflanzen lässt er ebenso wie einen Großteil des ausgerupften Krauts auf den Beeten liegen, um den Boden nicht schutzlos zurückzulassen. Im Herbst setzt Gerd Teuteberg seinen Kompost aus Laub, dem letzten Rasenschnitt, gehäckseltem Holz und allem, was im Sommer an anderer Stelle aufgehäuft wurde, locker geschichtet neu auf. Das Laub fegt er von Wegen und den kleinen Rasenflächen. Der Rasen darf über den Winter allerdings nicht zu kurz gemäht werden, sonst entsteht schneller Moos. Die Stauden schneidet Teuteberg erst im Frühjahr zurück. Denn es sind noch viele Insekten darin unterwegs, und Vögel wie Distelfinken bedienen sich an den Samenständen. Die Stauden geben auch ein schönes Bild, wenn sie von Raureif oder Schnee bedeckt sind. Für Ziergräser wie das Lampenputzergras ist der Schnitt im Frühjahr ebenfalls günstiger, weil sonst zu viel Feuchtigkeit in die Wurzeln dringt und sie im Winter verfaulen könnten. Es ist Zeit, Blumenzwiebeln zu setzen Im Herbst ist noch Zeit, Blumenzwiebeln zu pflanzen. Auch Gehölze pflanzt man am besten im Herbst, insbesondere wenn sie ohne Erde und Topf gekauft wurden. Die Regentonnen entleert Teuteberg mit dem ersten strengen Frost, sonst könnten sie platzen. Die Vegetation, die nah am Gartenteich wächst, schneidet der Gärtner so weit zurück, dass nicht zu viele Pflanzenteile ins Wasser fallen und es überdüngen. Es kann auch sinnvoll sein, ein Netz über den Teich zu spannen, um Laub abzuhalten, das sonst zur Verschlammung führen könnte. Im naturnahen Garten gibt es möglichst wenig versiegelte Flächen, das Pflaster sollte wasserdurchlässige Fugen aufweisen. Für den Bau von Trockenmauern empfiehlt sich heimisches Material wie lippischer Kalkstein. Die Pflanzen sollten überwiegend heimisch sein und zum Boden passen. Wer Platz hat, kann Wiesenflächen anlegen, die im Sommer etappenweise gemäht werden, um den Insekten immer noch einen Rückzugsort zu lassen. Mit Wildsträuchern können Gartenfreunde verschiedene Lebensräume schaffen. So frisst zum Beispiel das Rotkehlchen gern die Samen des Pfaffenhütchens. Steinhaufen sind gute Verstecke für Igel, Hermelin und Mauswiesel.

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