Kreis Herford. Das Kredit-Geschäft der Sparkasse Herford ist während der Corona-Krise deutlich anstiegen. Um rund 113 Millionen Euro. Gleichzeitig zahlte das heimische Kreditinstitut im Rahmen des öffentlichen Corona-Soforthilfe-Programms 35 Millionen Euro aus.
Peter Becker, Vorstandschef der Sparkasse stellte die Zahlen zum bisherigen Geschäftsverlauf der Sparkasse Herford bei derZweckverbandsversammlung vor. „Unter Berücksichtigung der Nullzinsphase und der besonderen Umstände sind wir mit der bisherigen Geschäftsentwicklung zufrieden", so Becker. Insgesamt 6,29 Millionen Euro werden an die Trägerkommunen der Sparkasse – also die Städten Bünde, Löhne, Vlotho Herford und den Kreis Herford ausgeschüttet.
Die neuen Kreditzusagen an Unternehmen und Privatkunden betrugen bis September insgesamt 624 Millionen Euro. 2019 waren es 511 Millionen Euro. „Mit der Finanzierung unserer heimischen Wirtschaft intensivieren wir weiter unser Engagement für den Mittelstand", so Becker. Die Kreditzusagen an Firmenkunden stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 84 Millionen Euro auf rund 382 Millionen Euro.
Wie sich der Preis der Immobilien entwickelte
Besonders interessant für Private Immobilienkäufer: Die durchschnittliche Finanzierungssumme für Grundstücke und Häuser stieg für die 132 von der Sparkasse vermittelten Objekte von 190.000 Euro auf 220.000 Euro.
Im Vorjahr waren es noch 160 Grundstücke und Häuser, die die Sparkasse finanzierte. Das Volumen lag wie auch 2019 bei rund 29 Millionen Euro. Ein Schwerpunkt war die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern, die mit 91 Objekten einen Großteil ausmachten. Ebenso ungebrochen war die Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten. „Aufgrund des weiterhin niedrigen Zinsniveaus investieren viele Privatkunden lieber in die eigenen vier Wände als in Mietzahlungen", so Becker.
Schnelle Hilfe ohne Sofortprogramm
Rund 1.000 Gespräche und Beratungen wurden in Zusammenhang mit den Corona-Hilfen geführt geführt und Unterstützungshilfe geleistet. Von der Möglichkeit des öffentlichen Soforthilfe-Programms machten laut Becker mehr als 3.200 Kunden Gebrauch. „Insgesamt wurden rund 35 Millionen Euro Soforthilfen an unsere Kunden ausgezahlt", so Becker. „Bis Ende September wurden 175 Finanzierungen mit einem Volumen von circa 75 Millionen Euro aus den Corona Förderprogrammen beantragt."
In vielen Fällen habe die Sparkasse Kunden aber auch mit der Erhöhung der Kreditlinie, einer Nachfinanzierung von Investitionen oder einer Tilgungsaussetzung schnell helfen. „Die Sparkasse Herford ist auch in der Corona-Zeit ein verlässlicher Partner", so Becker.Eine weitere Auswirkung der niedrigen Zinsen: Die Anleger suchten Alternativen im Wertpapiergeschäft. Dieses führte zu einer deutlich positiven Wertpapierersparnis.
Die Wertpapierumsätze lagen mit rund 440 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 350 Millionen Euro. Trotz der turbulenten Börsenzeit des Jahres 2020 bewerteten viele Kunden die Kurs-Chancen höher als das Verlustrisiko, so der Sparkassen-Chef.