So viele E-Scooter-Unfälle zählt die Polizei in Herford

Herford. Seit etwas mehr als einem Jahr dürfen die E-Scooter in Deutschland durch die Gegend brausen. Bereits seit Mai fahren und stehen die Modelle des Startups &bdquo;Tier“ in Herford herum. Im Herforder Rat beklagte die Christdemokratin Marion Maw, dass die Fahrzeuge in der Fußgängerzone durch ihre Geschwindigkeit eine zu hohe Gefahr darstellten. Inwiefern es einen Negativ-Trend gibt oder nicht, kann bis jetzt allerdings noch nicht gesagt werden. Die Zahl der Unfälle, in denen E-Scooter involviert sind, wird von der Polizei erst seit dem 1. Juni offiziell statistisch erfasst. Seitdem gab es vier Unfälle: zwei im Juli und jeweils einen im Juni und im August. Wie viele Verstöße es im Zusammenhang mit den elektrischen Rollern gegeben hat, ist nicht bekannt, da diese nicht gesondert festgehalten werden. Polizeisprecherin Simone Lah-Schnier gibt eine Einschätzung: "Wir stellen im Moment verschiedene Delikte in Bezug auf Verstöße mit E-Scooter fest, wie Unfälle, Führen unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmittel und Benutzung der falschen Verkehrsfläche." Sie besonders häufig passiere das aber nicht. Bei dem jüngsten bekannten Fall hatte die Polizei Anfang August, einen Roller mit zwei Personen angehalten - zugelassen ist aber nur einer. Die Ordnungshüter bemerkten Alkoholgeruch in der Atemluft des Fahrers. Ein im Verlauf der Kontrolle durchgeführter Schnelltest ergab, dass der Mann unter dem Einfluss von verschiedenen Betäubungsmitteln stand. Keine Handhabe gegen wildes Abstellen Fast noch mehr als die Unfälle ist das wilde Abstellen der Scooter immer wieder Grund zum Ärgernis. Doch das scheint, wie bereits berichtet, eine Lücke in der öffentlichen Ordnung zu sein. "Bei einem verkehrsgefährdendem Abstellen des E-Scooters haben wir keine Handhabe gegen den letzten Nutzer", sagt Stadtsprecherin Susanne Körner. Warum nicht? "Weil diese stets angeben, den Scooter ordnungsgemäß abgestellt zu haben." Im Juni hatte es in der Ratssitzung eine Anfrage von Marion Maw zum Thema gegeben. Maw wollte wissen, welche Regeln für Scooter gelten. Vor allem, da geparkte Scooter immer wieder Fußgänger, Menschen mit Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer behindern. "Auf dem Gehweg und in der Fußgängerzone ist das Fahren mit E-Scootern grundsätzlich verboten. (...) Eine Verhinderung oder Ahndung des Abstellens von E-Scootern mit Behinderung ist naturgemäß nicht möglich", teilte der Fachbereich mit. Die abschließende Frage der Ratsfrau, ob es möglich sei E-Scooter aus der Fußgängerzone zu verbannen, beantworten die Experten mit: "Grundsätzlich werden die E-Scooter in der Fußgängerzone automatisch auf 6 km/h gedrosselt, somit kann der E-Scooter angenehm geschoben werden. Eine Befreiung zum Befahren und ebenso ein explizites Verbieten des Befahren der Fußgängerzone für E-Scooter ist grundsätzlich möglich und müsste bzw. könnte ausgeschildert werden, wobei laut VO generell ein Fahrverbot besteht." Strafen bei Missachtung der Vorgaben variieren Wer dabei erwischt wird, wie er die Regeln missachtet, muss teilweise tief in die Tasche greifen. Die Höhe der Bußgelder fängt aber zunächst relativ harmlos an: Personen, die zu mehreren auf dem Roller sind müssen zwar lediglich mit einem Bußgeld von zehn Euro rechnen. Das Fahren auf nicht zulässigen Verkehrsflächen, oder auf Geh- und Radwegen kostet jeweils 15 Euro. Wenn ein Kind unter 14 Jahren mit einem solchen Gefährt unterwegs ist, müssen die Erziehungsberechtigten allerdings schon 90 Euro berappen. Verkehrsstraftaten, wie beispielsweise das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol oder Unfallflucht, werden schon wie das Führen von Kraftfahrzeugen bestraft. "Egal in welcher Form der E-Sooter genutzt wird, wir als Polizei Herford hoffen darauf, dass sich alle an die gültigen Verkehrs- und Gebrauchsregeln der Nutzung halten, damit niemand zu Schaden kommt", betont Lah-Schnier.

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