Radfahrer prügelt Rentner ins Gebüsch

Herford. Autofahrer contra Radfahrer, Fußgänger gegen Autofahrer, Radfahrer gegen Fußgänger – meist bleibt es bei Streitigkeiten zwischen diesen Gruppen und bei bösen Worten. Ganz anders bei einem noch unbekannten Herforder Radfahrer, der am Mittwoch einen 84-jährigen Rentner auf dem Fußweg zwischen Mönchstraße und Fauler Steg beschimpfte und schlug, so das Opfer. Und das nur, weil das Rentner versucht habe, seine neben ihm mit einem Rollator gehende Frau zu schützen. Wie der Radfahrer vorging &bdquo;Meine Frau ist meist auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie kann aber auch kürze Strecken mit demRollator zurück legen", berichtet der 84-jährige Herforder, der anonym bleiben möchte, gegenüber nw.de. &bdquo;Am Mittwochnachmittag gegen 14.45 Uhr sind wir beide – meine Frau und ich – vom Arztzurückgekommen. Das Taxi hat uns rausgelassen und wir wollten dann über den Fußweg ins Haus." Der Gehweg zwischen Mönchstraße und Faulem Steg, den das Ehepaar nutzte, ist rund 1,50 Meter breit. Ein blaues Schild zeichnet ihn klar als Fußweg aus, Räder sind nicht erlaubt. Bluterguss auf der Brust, Wunde am Knie Der 84-jährige ging neben seiner Frau, um sie zu unterstützen, so die Schilderungen des Opfers. Kurz vor dem Eingang, erinnert sich der 84-Jährige, schoss dann ein Radfahrer direkt auf sie zu und machte zunächst keine Anstalten zu stoppen. &bdquo;Ich habe meine Hände schützend hochgehoben und gerufen, "Halt, das ist ein Gehweg"." Doch so schnell konnten er und seine Frau gar nicht Platz machen. Der etwa 1,80 Meter große Radfahrer stoppte, habe ihn beschimpft und dann auf die Brust geschlagen, berichtet der Herforder und zeigt einen dunkelblauen Bluterguss am Oberkörper. &bdquo;Ich bin zurück gefallen in die Hecke und lag erst hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken." Dann habe er sich aufgerappelt, sei aber wieder gestürzt. &bdquo;Dabei habe ich mir dann leichte Verletzungen am Knie und an den Unterarmen zugezogen." Seine Frau sei derweil gegen die Holzwand gedrückt worden. Der Radfahrer – ein stämmiger Mann, etwa 30 bis 40 Jahre alt - flüchtete über die Straße Fauler Steg auf die Clarenstraße. Er trug eine Sonnenbrille, ein schwarzes T-Shirt, eine schwarze Dreiviertelhose und eine Baseballkappe mit dem Schirm nach hinten. Sein Fahrrad wird als älteres Modell beschrieben, so die Polizei, die jetzt Zeugen sucht, die Angaben zur Identität des Mannes machen können. Zwei weitere Fälle beschäftigen die Polizei Der aktuelle Fall an der Mönchstraße ist nicht der einzige, mit dem sich die Herforder Polizei befassen muss und bei dem es um Radfahrer geht. Bereits am Mittwoch gegen 11 Uhr war eine 14-jährige Radfahrerin, die auf der Gaußstraße in Richtung Wiestraße unterwegs war, durch einen unbekannten Radfahrer bei einem Zusammenstoß verletzt worden. Der etwa 30 Jahre alte Mann fuhr einfach weiter und kümmerte sich nicht um die Kopfwunde des Mädchens. Und ebenfalls am Mittwoch hatte eine unbekannte Frau eine Schülerin, die ihr mit dem Rad entgegen kam, auf der Friedhofstraße einfach ins Gebüsch geschubst. Der 84-jährige Rentner ergänzt: Es sei ihm schon klar, dass es immer mal Probleme zwischen Radfahrern und Fußgängern geben könne. &bdquo;Aber ich wünsche mir einfach nur ein wenig gegenseitigen Respekt und Rücksichtnahme." Zeugen, die Hinweise auf die flüchtigen Radfahrer geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei in Herford unter Tel. (05221) 8880 zu melden.

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