Herford soll bald eine Park-App bekommen

Herford. Bisher können Autofahrer in Herford das Parkticket größtenteils zwar bargeldlos bezahlen, allerdings nur mit einer EC-Karte. Das soll sich bald ändern, kündigt Joanna Schlaberg an, die seit dem 1. August Geschäftsführerin der SVH Stadtverkehr Herford ist: "Ich habe mir auf die Agenda geschrieben, das einzuführen." Schlaberg plant deshalb, schon in den nächsten Monaten eine Park-App für die Stadt herauszubringen. So sind Autofahrer weder auf Kleingeld noch die EC-Karte angewiesen, sondern können direkt das oftmals allzeit bereite Smartphone als Zahlungsmittel einsetzen. Bisher sei die Herforder Gesellschaft für den öffentlichen Personennahverkehr noch auf der Suche nach einem geeigneten Anbieter. Da gebe es mehrere Möglichkeiten: Entweder sie wählen einen Dienstleister, der alles selbst einrichtet. Dann erhebe dieser aber eine Transaktionsgebühr und das mache das Parken in Herford mit der App teurer. Oder die Gesellschaft übernehme selbst das Umrüsten der Automaten. Dann müsse aber die Stadt draufzahlen und das müsse dementsprechend auch finanziert werden. So oder so ist Schlaband zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass wir das in den nächsten Monaten oder Ende dieses Jahres umsetzen können." Parkautomaten müssen nicht zwangsläufig umgerüstet werden Dazwischen kommen könnte ihnen allerdings noch die Kommunalwahl. Wenn Kosten bei der Umsetzung für die Stadt entstehen, müssen diese vom Rat abgesegnet werden. Und da kommt es auch darauf an, wie die jeweiligen Parteien mit den Mehrheiten dazu stehen. Wie das nach dem 13. September aussehen könnte, ist fraglich. Der jetzige Bürgermeister stehe aber voll hinter der Aktion, so Schlaberg. "Sobald die Politik zugestimmt hat, lassen wir die Park-App einführen." Nach und nach werde dann der SVH Stadtverkehr Herford die Parkplätze umrüsten. Je nachdem, welcher Anbieter schlussendlich gewählt werde, müsse teilweise an den Automaten auch gar nichts verändert werden. Die Politessen sähen dann auf einem externen Gerät, ob jemand bezahlt hat oder nicht. Ein solches System nutzt beispielsweise die Stadt Bad Oeynhausen, die es vor kurzem erst eingeführt hat. Dabei handelt es sich auch um die Art von App, bei dem der Endverbraucher mehr zahlen muss: Das Autokennzeichen wird gescannt oder per Hand eingegeben und der Kontrolleur erkennt, für welche Kennzeichen Parkzeiten gebucht wurden. In Bad Oeynhausen werden hierbei pro Parkvorgang mindestens 20 Cent oder 15 Prozent der Gebühr fällig. Hinzu kommen die ausgewiesenen Gebühren der Kommune. Kleinere Städte haben schon eine Park-App Schlaberg sieht das Aufrüsten als längst überfällig an, da in anderen Städten das Bezahlen per App schon gang und gäbe ist. Selbst kleinere Städte wie Lübbecke, Höxter oder Warburg haben eine solche App bereits vergangenes Jahr umgesetzt. In Bielefeld wurden mehrere App bereits 2015 eingeführt. Allerdings hatten erste Anbieter knapp ein Jahr nach der Einführung ihren Dienst wieder eingestellt. Der Grund: Nur knapp zwei Prozent nutzte in Bielefeld den Service. Damals sei das Handy-Parken noch ein Nischenprodukt gewesen, begründeten die Betreiber. Auch das bargeldlose Bezahlen mit der EC-Karte nutzten nach Angaben von Joanna Schlaberg nicht ganz 1,5 Prozent in Herford. Durch die Corona-Krise hätten sich die Menschen aber daran gewöhnt, vieles bargeldlos zu bezahlen. Bis die App eingeführt wird, können Autofahrer das in Herford dennoch an 32 Parkautomaten mit EC Karte. An weiteren elf Automaten brauchen sie nach wie vor Kleingeld.

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