Nach Corona-Pause und Ferienstart: Wenig Andrang in Freibädern und im H2O

Herford. Am Freitagnachmittag sind rund 50 Gäste im Freizeitbad H2O. Maximal 500 sind erlaubt - Es ist der große Tag der Wiedereröffnung nach der langen Corona-Zwangspause. Doch die Badelustigen kehren erst langsam wieder ins Wasser zurück. Auch in den Herforder Freibädern bleiben bisher die großen Besucherströme aus. Wie groß der finanzielle Schaden durch die Corona-Gesamtsituation ausfallen wird, ist noch unklar. &bdquo;Es ist ja kein großes Geheimnis, dass der Freizeitbereich defizitär ist", sagt Markus Diering, der Bäderbetriebsleiter bei den Stadtwerken. &bdquo;Durch Corona sieht es nun ein ganzes Stück schlechter aus." Wie groß das Defizit genau wird, lasse sich aber nur spekulieren. Das hänge unter anderem davon ab, wie viele Gäste dieses Jahr doch noch in die Bäder kommen und wie stark sie dort die Gastronomie in Anspruch nehmen. Die Freibäder sind zudem auch stark von der Witterung abhängig. &bdquo;Im Moment haben wir ja kein Freibadwetter", sagt Diering. Vor allem Stammschwimmer sind unterwegs In den Freibädern in Elverdissen und im Kleinen Felde sind an diesem Wochenende vor allem die Stammschwimmer im Bad. Einer von ihnen ist Uwe Ballenborn (62). Seit 40 Jahren ist er dem Freibad Elverdissen treu. Derzeit trainiert er für sein Goldabzeichen. Dafür hat er Platz genug. Denn außer ihm sind nur rund 20 weitere Gäste im Becken. Ähnlich sieht es im Freibad Im Kleinen Felde aus. Auch hier sind am Samstagmittag rund 20 Schwimmer im Wasser. &bdquo;Bei dem Wetter ist das aber normal", sagt Christian Henke, der Betriebsleiter des Bades. An einzelnen Morgen seien auch schon wieder bis zu 90 Frühschwimmer im Wasser gewesen. Wenn das Wetter mitspielt, sieht es auch direkt besser aus. So war der letzte Freitag im Juni wegen der strahlenden Sonne der bisher erfolgreichste Tag in dieser Freibadsaison. &bdquo;Da haben wir tatsächlich unser Limit von 450 Personen erreicht und mussten Besucher ins Freibad im Kleinen Felde schicken", sagt Massimo Castellano, der Betreibleiter des Bades in Elverdissen. Auch dort war fast die Kapazitätsgrenze erreicht, sagt Henke. &bdquo;Wir brauchen einfach mehr Tage mit 30 Grad am Stück." "Die Leute kennen ja mittlerweile die Regeln" Die Gäste, die da sind, stören sich nicht am Wetter. Im Gegenteil. Die Stimmung unter ihnen ist wirklich gut. &bdquo;Es ist wie nach Hause kommen", ruft eine Schwimmerin im Kleinen Felde, als sie den Pressevertreter bemerkt. &bdquo;Ich bin sehr froh, dass das Freibad wieder auf ist", sagt Hanna Lütkenhölter (27). In der vergangenen Woche sei sie schon dreimal schwimmen gewesen. Angst vor einer Ansteckung hat sie nicht. Denn: &bdquo;Das ist alles hier so gut geregelt", sagt Lütkenhölter. Auch im Freibad Elverdissen fühlen sich die Gäste sicher. &bdquo;Die Leute kennen ja mittlerweile die Regeln", sagt Lukas Buhl (18). Seine Freundin Nele Sophie Reinke (18) ergänzt: &bdquo;Und man versucht sich, dran zu halten. Das ist ja mittlerweile schon normal geworden." Verstöße scheinen die Ausnahme. &bdquo;Ein paar notorische Abstandsverweigerer mussten wir schon des Hauses verweisen", sagt Betriebsleiter Henke. &bdquo;Das sind aber meist Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren. Die sind uns auch schon aus dem Vorjahr bekannt." "Die Besucher müssen sich erst dran gewöhnen" Direkt am Eingang abgewiesen wurden einige Besucher aus dem Kreis Gütersloh, die in den Saunabereich des H2O wollten. Der hat schon seit knapp zwei Wochen geöffnet. &bdquo;Da können wir dann nur auf das Verständnis der Gäste hoffen. Das ist aber zum größten Teil da", sagt H2O-Betriebsleiterin Marina Hagelganz. Insgesamt ist die Stimmung bei den Verantwortlichen in den Bädern vorsichtig optimistisch. &bdquo;Die Besucher müssen sich erst dran gewöhnen. Dann werden die Besucherzahlen wieder langsam steigen", sagt Bäder-Chef Diering. Und tatsächlich: Am Samstagnachmittag, einen Tag nach der Eröffnung, erreicht das H2O schon 60 Prozent seiner Besucherkapazitäten.

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